Die tiefe Hocke ist eine Übung, die in meinen Kursen sehr beliebt ist. Sie ähnelt einer tiefen Kniebeuge und bringt unserem Körper viele Vorteile. Als Kinder konnten wir sie problemlos ausführen, spielten in dieser Position oder hoben Dinge auf. Wenn du Kinder hast, kannst du das sicher auch beobachten. In östlichen Ländern ist die tiefe Hocke eine beliebte und bequeme Ruheposition, während sie in unserer westlichen Welt oft verlernt wurde. Doch keine Sorge, in diesem Artikel zeige ich dir, wie du die tiefe Hocke lernen kannst, auch wenn sie dir gerade noch unmöglich erscheint.
Der Selbsttest
Mach’ doch gleich mit: Steh auf und stell dich neben deinen Stuhl. Gehe langsam in die Hocke, so tief du kannst. Hier ein paar Fragen, um zu überprüfen, wie gut es dir gelungen ist:
- Bist du bis ganz nach unten gekommen, sodass dein Po fast auf Höhe deiner Knöchel ist?
- Konntest du dabei deine Fersen auf dem Boden lassen?
- Hast du das Gleichgewicht gehalten oder bist umgekippt?
- War dein Rücken gerade oder hat er sich gerundet, als du hocktest?
Warum fällt die tiefe Hocke vielen schwer?
Vielleicht hast du gemerkt, dass dir die tiefe Hocke nicht so leichtfiel. Das liegt oft daran, dass wir diese natürliche Bewegung verlernt haben. Unser heutiger Lebensstil, geprägt von unbequemen Schuhen, langem Sitzen und wenig körperlicher Aktivität, trägt dazu bei. Wenn wir unseren Körper nicht entsprechend nutzen, verlernen wir wichtige Funktionen. Die tiefe Hocke ist jedoch eine natürliche Position für viele Menschen in östlichen Kulturen. Sie entspannen sich gerne in dieser Haltung. In der westlichen Welt ist es hingegen ungewöhnlich, sich so zu entspannen. Einige Menschen haben die tiefe Hocke sogar komplett verlernt. Das liegt meiner Meinung nach an unserer modernen Lebensweise und der Industrialisierung.
Weitere Faktoren, die die tiefe Hocke beeinflussen
Es gibt noch andere Faktoren, die die tiefe Hocke beeinflussen können. Dazu gehört die Mobilität in den Sprunggelenken. Wenn deine Sprunggelenke eingeschränkt sind, fällt es dir schwerer, in die tiefe Hocke zu gehen. Auch die Blutversorgung spielt eine Rolle. Manche Menschen haben Probleme mit der tiefen Hocke, da sich die Gefäße in Kniekehle und Wade abklemmen. Aber keine Sorge, regelmäßiges Üben kann hier eine Verbesserung bringen. Zudem sind unsere körperlichen Gegebenheiten individuell. Faktoren wie das Längenverhältnis zwischen Ober- und Unterschenkel, die Form des Oberschenkelhalses oder die Ausrichtung der Hüftpfanne können die tiefe Hocke erschweren.
Die Vorteile der tiefen Hocke
Ich kann dir wirklich empfehlen, die tiefe Hocke regelmäßig zu üben, wenn du sie noch nicht beherrschst. Sie hat nicht nur Auswirkungen auf deinen Bewegungsradius, sondern bietet dir auch noch viele weitere Vorteile. Wenn du die tiefe Hocke beherrschst, kannst du sie täglich nutzen, zum Beispiel anstatt auf einem Stuhl zu sitzen. Die tiefe Hocke beschleunigt die Verdauung, verbessert die Durchblutung der Organe, ist eine Alternative zum Sitzen auf einem Stuhl und eine optimale Position für den Toilettengang. Zudem bringt die tiefe Hocke die Gelenke des Unterkörpers in maximale Beugung und sorgt für eine bessere Ernährung der Gelenke und Menisci.
Die tiefe Hocke lernen – so geht’s
Wenn du die tiefe Hocke lernen möchtest, solltest du folgende Punkte beachten:
- Die Fersen bleiben auf dem Boden.
- Die Füße zeigen nach vorne (weniger nach außen).
- Der Rücken ist gestreckt.
- Die Knie stehen gerade über den Füßen (kippen nicht nach innen).
- Wenn es dir schwerfällt, stelle deine Füße zu Beginn etwas breiter auf und verringere den Abstand mit der Zeit. Du kannst auch deine Fersen etwas erhöhen, ein Gewicht in die Hände nehmen oder dich vorne festhalten.
Genauere Videoanleitungen findest du in meinem Guide über die tiefe Hocke. Dort zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du die richtige Haltung einnimmst.
Die Bilder von Teilnehmer:innen meiner Kurse, die du hier siehst, zeigen, dass Fortschritt immer möglich ist. Die Vorteile für dein körperliches Wohlbefinden sind sehr vielfältig. Deshalb ist die tiefe Hocke eine Übung, die ich von Anfang an in meinen Kursen integriert habe.
Ich hoffe, dieser Artikel hat dich inspiriert, an deiner tiefen Hocke zu arbeiten und sie im Alltag zu nutzen. Du kannst sie ganz einfach beim Wäsche zusammenlegen, beim Zähneputzen oder beim Holen von Gegenständen aus dem unteren Schrank verwenden. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
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Viele Grüße an die Füße,
Vivi Barfuß