Die Unterschiede zwischen Scheidenentzündung, Blasenentzündung und Scheideninfektion

Die Unterschiede zwischen Scheidenentzündung, Blasenentzündung und Scheideninfektion

Eine Scheidenentzündung, Blasenentzündung und Scheideninfektion sind drei verschiedene Erkrankungen, die oft miteinander verwechselt werden. Es ist wichtig, die Unterschiede zu verstehen, um die richtige Behandlung zu finden und langfristige Beschwerdefreiheit zu erreichen.

Was ist der Unterschied zwischen bakteriellen bzw. pilzbedingten Scheideninfektionen?

Bakterielle Vaginose & Blasenentzündung

Bei einer bakteriellen Vaginose handelt es sich um eine Fehlbesiedelung der Scheide und der Blase mit “falschen” anaeroben Bakterien. In der Regel verursachen diese Störungen weder Jucken, Brennen noch Reizungen in der Scheide. Allerdings kann es aufgrund der Verschiebung des pH-Wertes und der Vermehrung dieser “falschen” Bakterien zu dünnem, gräulichem und oft übelriechendem Ausfluss kommen, der als unangenehm empfunden wird. Eine bakterielle Vaginose erhöht auch das Risiko für Blasenentzündungen und sexuell übertragbare Krankheiten.

Pilzinfektion – Candida

Eine Pilzinfektion tritt auf, wenn die Abwehrfunktion der Schleimhaut geschwächt ist und die Anzahl der “guten” Laktobazillen abnimmt. Pilze können dann die freien Stellen in der Schleimhaut besiedeln und eine Infektion verursachen. Im Vergleich zur bakteriellen Scheideninfektion stehen bei einer Pilzinfektion Jucken und Brennen im Vordergrund. Außerdem kann ein weißer, klumpiger Ausfluss auftreten, der jedoch nicht unangenehm riecht.

Warum kommen Blasenentzündungen und Pilzinfektionen immer wieder?

Die herkömmliche Behandlung mit antimykotischen oder antibakteriellen Mitteln bekämpft nur die Symptome, nicht jedoch die Ursachen der Infektionen. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Beschwerden erneut auftreten. Viele Frauen neigen dazu, nach einem unangenehmen Ausfluss übertriebene Hygienemaßnahmen im Intimbereich zu ergreifen, wie zum Beispiel den übermäßigen Gebrauch von Seife, Duschgels und Intimsprays. Dies kann den natürlichen Säuremantel der Scheide stören, die Scheide austrocknen und sie anfälliger für Pilze, Bakterien und mechanische Reize machen.

LESEN  10 Gründe, UX-Designer zu werden

Was hilft effektiv und langfristig?

Das Ökosystem der Scheide ist eng mit dem des Darms verbunden. Eine gesunde Intimflora ist daher von großer Bedeutung für die Vorbeugung von Infektionen. Zusätzlich wirken sich weibliche Geschlechtshormone auf die Intimflora aus, da sie den pH-Wert in der Vagina regulieren. Eine gesunde Darmflora und ein ausgeglichener Hormonhaushalt können helfen, wiederkehrende Infektionen zu verhindern.

Fazit

Um langfristig Beschwerden wie Blasenentzündungen und Scheideninfektionen loszuwerden, ist es wichtig, die Intimflora wiederherzustellen. Eine effektive Methode dazu sind vaginale Probiotika, die die Anzahl der “guten” Laktobazillen erhöhen und einen wirksamen Schutz bieten. Hausmittel wie ein mit Naturjoghurt getränkter Tampon sind weniger empfehlenswert, da Naturjoghurt auch andere Bakterien enthält, die nicht in eine gesunde Intimflora gehören. Bei einer Fehlbesiedelung des Darms ist es außerdem ratsam, auch den Darm zu sanieren, um ein Gleichgewicht zwischen Darmflora und Intimflora herzustellen.