Oh nein! Du kommst nach Hause und entdeckst einen Haufen in der Wohnung. Dein alter Hund, der eigentlich stubenrein war, hat plötzlich dieses Missgeschick passieren lassen. Woran liegt es und was kannst du tun? In diesem Artikel erfährst du mehr über die möglichen Ursachen und wie du damit umgehen kannst.
Inkontinenz bei alten Hunden
Inkontinenz bei Hunden kann sich in zwei Formen äußern: Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz. Harninkontinenz tritt auf, wenn ein Hund unkontrolliert Urin verliert. Einige ältere Hunde verspüren plötzlich einen starken Harndrang und können es nicht mehr halten. Es kann auch unbewusst während des Schlafens oder Aufstehens passieren.
Wenn dein Hund Kot im Haus absetzt, handelt es sich um Stuhlinkontinenz. Meine geliebte Hündin Luna hatte mit knapp 14 Jahren oft auf dem Weg zur Haustür einen Haufen verloren. Sie hat es nicht einmal bemerkt. Der Grund dafür war ihr hohes Alter und die nachlassende Muskelspannung.
Es kann auch vorkommen, dass der Hund sich im Haus setzt und sein Geschäft erledigt, selbst wenn du gerade mit ihm draußen warst. Diese altersbedingte Verhaltensänderung steht oft im Zusammenhang mit einer kognitiven Dysfunktion, auch bekannt als Hunde-Alzheimer. Symptome wie Verwirrtheit, Reizbarkeit und der Verlust der Stubenreinheit können damit verbunden sein.
Im Allgemeinen tritt Stuhlinkontinenz seltener auf als Harninkontinenz. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von organischen bis psychischen Problemen.
Mögliche Ursachen
- Geschädigte Nerven aufgrund von Erkrankungen wie Spondylose oder Bandscheibenvorfall
- Arthrose
- Darmtumore
- Alterserscheinungen
- Diabetes oder Blasenentzündung (beides kann dazu führen, dass der Hund Urin verliert)
Bei älteren Hunden funktionieren Nerven, Organe und Muskeln nicht mehr so wie bei jungen Hunden. Die Muskelspannung und die Nervenimpulse nehmen ab. Dies kann die Funktionen der Blase und des Darms beeinträchtigen. Auch psychische und emotionale Belastungen können eine Rolle spielen. Vielleicht sorgt ein kleiner Welpe für Stress bei deinem Hundesenior oder ihr seid gerade in ein neues Umfeld gezogen, was deinen alten Vierbeiner überfordert.
Alter Hund kotet in die Wohnung trotz Gassi gehen
Beobachte den Stuhlgang
Es ist hilfreich, die Häufigkeit des Stuhlgangs sowie die Konsistenz zu beobachten. Macht dein alter Freund öfter sein Geschäft als üblich? Ist der Stuhl weicher oder fester als sonst? Diese Informationen können Hinweise auf eine mögliche Erkrankung geben. Wenn dein Hund plötzlich in die Wohnung macht, lasse ihn von einem Tierarzt untersuchen. Sobald die Ursache bekannt ist, kann eine entsprechende Behandlung das Problem beheben.
Was du tun kannst
Verliert dein Hund Urin, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten von chirurgischen Eingriffen über Nahrungsergänzungsmittel bis hin zur Gabe von Medikamenten. Bei Stuhlinkontinenz ist es wichtig, den Grund herauszufinden, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Wenn beispielsweise Probleme mit der Wirbelsäule oder Arthrose vorliegen, kann eine Behandlung durch einen Tierphysiotherapeuten angebracht sein.
Hier sind einige weitere Tipps, die dir helfen können, wenn dein Hund im Haus kotet:
- Stelle die Fütterungszeiten um. Füttere deinen Hund nicht mehr am Abend, sondern gib ihm seine letzte Tagesration am frühen Nachmittag, damit er genug Zeit zum Verdauen hat.
- Passe die Spaziergänge an. Gehe abends nochmal mit deinem Hund spazieren, damit er sein Geschäft erledigen kann. Gib ihm genügend Zeit dafür.
- Achte auf das Futter. Füttere hochwertiges Futter mit guter Verdaulichkeit.
- Verwende Windeln und/oder waschbare Decken. Manche Hunde mögen Windeln nicht und fühlen sich gestört. Bei anderen halten sie nicht gut und rutschen. Probiere aus, was für deinen Vierbeiner am besten funktioniert und womit er sich wohlfühlt. Gewöhne ihn mit Geduld und Lob an die Windeln, damit er sie mit etwas Positivem verbindet.
- Behalte ihn im Auge. Du solltest deinen älteren Hund so gut wie möglich im Blick behalten, damit du schnell reagieren kannst. Sobald mein Hundeoma Luna morgens aufwachte, habe ich sie sofort nach draußen gebracht, um Missgeschicke zu vermeiden.
Der wichtigste Tipp ist dieser: Hab Verständnis! Dein Hund macht nicht in die Wohnung, um dominant zu sein oder dich zu ärgern. Für ihn ist es genauso unangenehm wie für dich. Bestrafe ihn auf keinen Fall und schimpfe nicht mit ihm. Dadurch würdest du ihn nur verunsichern, aber nichts am Problem ändern.
Fazit
Genau wie wir Menschen verändern sich auch unsere Vierbeiner im Alter. Einige Eigenheiten können als Marotte abgehakt werden, andere können eine Belastung darstellen. Wenn dein Hund ins Haus kotet, solltest du mögliche Ursachen durch einen Tierarzt abklären lassen. In manchen Fällen kannst du durch eine entsprechende Behandlung Abhilfe schaffen. In der letzten Lebensphase deines Fellfreundes sind Verständnis und Geduld gefragt. Mit einigen kleinen Änderungen im Alltag und unterstützenden Maßnahmen lässt sich dieses Problem oft gut in den Griff bekommen.
Hast du ähnliche Erfahrungen mit deinem Hundesenior gemacht? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
