Antisemitismus ist keine neue Erscheinung, sondern hat eine lange Geschichte. Um die Komplexität des modernen Antisemitismus zu verstehen, ist es wichtig, auf die antijüdischen Bilder zu schauen, die aus vergangenen Epochen stammen und in neuen Kontexten weiterleben. Die Analyse dieser historischen Spuren ermöglicht es uns, die verschiedenen Funktionen der Judenfeindschaft für die nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft zu erkennen. Dabei wird klar, dass der Antisemitismus nichts über das Verhalten von Jüdinnen und Juden aussagt, sondern ausschließlich über diejenigen, die antisemitisch denken und handeln.
Historische Wurzeln des Antisemitismus
Es ist wichtig, die historischen Wurzeln des heutigen Antisemitismus zu kennen und zu verstehen. Durch die Analyse vergangener Epochen können wir Kontinuitäten und Veränderungen in der Geschichte der Judenfeindschaft erkennen und einordnen. Wir müssen uns bewusst machen, dass Antisemitismus nichts mit dem Verhalten von Jüd*innen zu tun hat, sondern vor allem mit den Vorstellungen, Stereotypen und Vorurteilen der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft.
Film und Gruppenarbeit
Um einen Einblick in die Geschichte des Antisemitismus zu bekommen, schauen wir uns einen kurzen Comic-Film an. Der Film behandelt verschiedene Aspekte der langen Geschichte antijüdischer Vorurteile und nimmt uns mit auf eine Zeitreise von der Gegenwart bis ins 4. Jahrhundert. Während des Films notieren wir uns, welche erfundenen Vorwürfe gegen Jüd*innen in den verschiedenen historischen Epochen verbreitet wurden.
Anschließend erstellen wir gemeinsam ein Schaubild, um die wichtigsten Inhalte des Films strukturiert zusammenzustellen. Dabei werden die verschiedenen historischen Kontexte und die Positionen der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft gegenüber Jüd*innen dargestellt. Es wird deutlich, dass die antijüdischen Vorwürfe oft absurd und willkürlich sind und nichts mit dem tatsächlichen Verhalten von jüdischen Menschen zu tun haben.
In Gruppenarbeit betrachten wir dann vier historische Epochen genauer und diskutieren, welche Funktionen antisemitische Positionen für die nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft erfüllen können. Dabei vergleichen wir unsere Ideen mit vorbereiteten Funktionskarten und suchen nach Übereinstimmungen. Am Ende präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse und wir fassen gemeinsam die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Fazit
Antisemitismus ist eine langanhaltende Form von Vorurteilen und Anfeindungen gegenüber Jüd*innen. Obwohl sich die antijüdischen Haltungen im Laufe der Zeit verändert haben, haben sich bestimmte Stereotypen und Vorstellungen bis heute gehalten. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Vorurteile nichts mit dem tatsächlichen Verhalten von jüdischen Menschen zu tun haben. Um den Antisemitismus zu verstehen, müssen wir die Funktionen der Judenfeindschaft für die nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft betrachten. Viele der in der Übung herausgearbeiteten Funktionen sind auch auf gegenwärtige Formen des Antisemitismus übertragbar.