Die verschiedenen Fliesenarten und ihre Unterschiede

Die verschiedenen Fliesenarten und ihre Unterschiede

Welche Fliese passt am besten zu Ihrem Projekt? Um die richtigen Fliesen für Ihr Vorhaben zu finden, halten wir eine Übersicht der gängigsten Fliesenarten für Sie bereit. Erfahren Sie mehr über ihre Besonderheiten und Einsatzbereiche.

Sie suchen Fliesen für Ihr Renovierungsprojekt? Je nach individueller Beanspruchung, Zweck und Einsatzort eignen sich verschiedene Fliesenarten. Wir informieren Sie über Steingut-, Feinsteinzeug- und Glasfliesen und zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Wichtige Merkmale aller Fliesenarten

Rektifizierte Fliesen

Steinzeugfliesen werden in Formen gepresst und anschließend gebrannt. Um eine präzise Formgebung zu gewährleisten, werden die Kanten auf 90° gebracht – also rektifiziert. Dadurch entstehen klare, gerade und exakte Verlegemuster.

Glasierte vs. unglasierte Fliesen

Glasierte Fliesen sind säurebeständig, wasserabweisend und UV-beständig. Unglasierte Fliesen hingegen besitzen eine raue Oberfläche und nehmen Wasser auf. Sie eignen sich nicht für Nassbereiche, sind jedoch langlebiger und robuster. Die Oberfläche erhöht die Trittsicherheit, da sie rutschfest ist.

Abriebgruppe

Fliesen nutzen sich bei mechanischer Belastung ab. Daher sollten Sie beim Kauf die Abriebgruppe beachten. Diese berücksichtigt, wie oft die Fliesen begangen werden und welche Schuhe getragen werden, z.B. harte oder weiche Sohlen oder barfuß. Es gibt fünf verschiedene Abriebgruppen:

  • I: sehr leichte Beanspruchung, z.B. Wandfliesen
  • II: leichte Beanspruchung, barfuß und Hausschuhe
  • III: mittlere Beanspruchung, Schuhe im Schlafzimmer/Bad/Wohnzimmer
  • IV: stärkere Beanspruchung, Treppen/Flur/Küche
  • V: starke Beanspruchung, alle Wohnbereiche/Terrasse/Balkon

Rutschfestigkeit

Die Rutschfestigkeit wird durch Rutschhemmklassen angegeben. Diese geben an, ab welchem Neigungswinkel eine Person auf einer geölten Fläche zu rutschen beginnt. Es gibt fünf Klassen von R9 bis R13, wobei R9 die niedrigste Rutschhemmung hat. Im privaten Bereich ist R9 ausreichend. Für Nasszellen und Barfußbereiche gibt es zusätzliche Kategorien von A bis C.

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Die verschiedenen Fliesenarten im Überblick

Keramikfliesen

Keramikfliesen sind die beliebteste und häufigste Fliesenart. Durch die Zusammensetzung aus Ton, Sand, Feldspat und weiteren Rohstoffen sind sie widerstandsfähig und vielseitig einsetzbar. Die Bestandteile werden mit Wasser gemischt, unter hohem Druck gepresst und bei bis zu 1.300°C gebrannt. Keramikfliesen gibt es für den Innen- und Außenbereich sowie als Boden- und Wandfliesen. Sie können sogar Stein-, Holz- und Betonoptiken imitieren.

Steingutfliesen

Steingutfliesen sind aufgrund ihrer porösen Struktur nicht besonders widerstandsfähig. Sie werden bei niedrigeren Temperaturen zwischen 900°C und 1100°C gebrannt, wodurch sie schnell Feuchtigkeit aufnehmen. Daher eignen sie sich nur als Wandfliese im Innenbereich. Steingutfliesen lassen sich jedoch leicht verarbeiten und dekorieren. Für den Schutz vor Feuchtigkeit werden sie meist zweifach glasiert.

Steinzeugfliesen

Im Gegensatz zu Steingut bestehen Steinzeugfliesen aus Feinkeramik. Sie werden trockengepresst und bei Temperaturen zwischen 1.150°C und 1.300°C gebrannt. Dadurch werden sie sehr fest, nehmen kaum noch Wasser auf und sind frostbeständig und abriebfest. Steinzeugfliesen können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden.

Feinsteinzeugfliesen

Feinsteinzeugfliesen werden unter hohem Druck gepresst und bei bis zu 1300°C gebrannt. Sie nehmen aufgrund ihrer geringen Wasseraufnahme nur sehr wenig Flüssigkeit auf. Feinsteinzeug ist die robusteste Fliesenart und eignet sich für den Innen- und Außenbereich sowie als Boden- und Wandfliese. Die Oberflächenstruktur bestimmt die Rutschfestigkeit, die durch Stempelung oder Granulate erzeugt wird. In den meisten Fällen muss die Oberfläche zusätzlich imprägniert werden.

Natursteinfliesen

Im Gegensatz zu Steingutfliesen werden bei Natursteinfliesen echte Steinarten verwendet. Jedes Gestein hat seine eigenen Charaktereigenschaften. Die Säurebeständigkeit und die Feuchtigkeitsresistenz sind entscheidende Faktoren für den jeweiligen Einsatzort. Natursteinfliesen müssen unter Umständen imprägniert werden. Diese Fliesenart wird für ihren individuellen Look geschätzt, da jede Fliese eine einzigartige Farbe, Struktur und Maserung hat.

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Zementfliesen

Im Gegensatz zu Feinsteinzeugfliesen werden Zementfliesen nicht gebrannt, sondern getrocknet. Dadurch werden sie poröser und nehmen leicht Wasser auf. Daher sind sie nicht frostsicher und für den Außenbereich ungeeignet. In Innenräumen werden sie zusätzlich imprägniert, um Schmutz und Fett abzuweisen. Zementfliesen haben eine samtige und weiche Haptik und werden oft in Handarbeit hergestellt.

Glasfliesen

Glasfliesen weisen eine hohe Dichte auf und sind nahezu wasserundurchlässig. Dadurch werden sie schnell rutschig und kommen daher fast ausschließlich als Wandfliese zum Einsatz. Glasfliesen sind aufgrund ihrer Kolorierung und ihres transparenten Looks beliebt, da sie fabelhafte Lichtspiele ermöglichen.

Fazit

Sie kennen nun alle Merkmale der verschiedenen Fliesenarten und sind bestens gerüstet, die richtige Fliese für Ihr Projekt zu finden. Schauen Sie am besten direkt im Online-Shop von Franke Raumwert vorbei und lassen Sie sich von den schönsten Kollektionen verschiedener Marken inspirieren.