Dauerwellen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die jeweils ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben. In diesem Artikel stellen wir dir die unterschiedlichen Arten der Wellmittel vor und erklären, wie sie auf deine Haare wirken können.
Stark basisch reagierende Wellmittel
Stark basisch reagierende Wellmittel werden heute nur noch selten verwendet. Sie haben einen pH-Wert von bis zu 9,5 und eignen sich besonders für sehr widerspenstiges und schwer zu dauerwellendes Haar. Durch diese Art von Wellmittel kann eine starke Lockenbildung erzielt werden.
Schwach basisch reagierende Wellmittel
Die Mehrheit der heute verwendeten Wellmittel liegt im pH-Wert-Bereich von 8-8,5. Man spricht auch von “mildalkalisch reagierenden Wellmitteln”. Diese Wellmittel ermöglichen gute Lockungen bei maximaler Haarschonung.
Neutral reagierende Wellmittel
Neutral reagierende Wellmittel haben einen pH-Wert von etwa 7, also dem Neutralpunkt oder leicht darüber. Sie werden gerne bei bereits geschädigtem und empfindlichem Haar verwendet, wie zum Beispiel gefärbtem oder blondiertem Haar. Die Umformungskraft dieser Wellmittel ist im Allgemeinen etwas geringer als bei mild alkalisch eingestellten Wellflüssigkeiten.
Wellmittel mit veränderbarem pH-Wert
Die gebräuchlichsten Wellmittel mit veränderbarem pH-Wert sind Enzym- oder Ferment-Wellmittel. In diesen Wellmitteln wird zunächst ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert eingestellt, der später langsam auf den optimalen pH-Wert von etwa 8,5 ansteigt. Der Anstieg des pH-Wertes wird durch ein bestimmtes Enzym gesteuert, das dem Wellmittel zugesetzt wird. Dadurch kann die Lockenbildung kontinuierlich zunehmen und je nach Haarstruktur individuell gesteuert werden.
Zwei-Phasen-Präparate
Eine moderne Variante von Wellmitteln mit veränderbarem pH-Wert sind die Zwei-Phasen-Präparate. Zuerst wird eine abgeschwächte Wellflüssigkeit zum Vorfeuchten verwendet. Nach dem Wickeln wird jeder Wickel zusätzlich mit einem stärkeren creme- oder gelförmigen Produkt getränkt. Dadurch sollen empfindlichere Haarspitzen weniger umgeformt werden, während die Haaransätze stärker behandelt werden.
Thermogesteuerte Wellmittel
Thermogesteuerte Wellmittel nutzen die beschleunigende Wirkung von Wärme auf den Wellvorgang. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen, wie beispielsweise durch eine Trockenhaube oder durch einzelne Wickel, die mit leicht beheizten Außenheizern erwärmt werden. Diese Art von Wellmitteln enthält in der Regel eine geringere Konzentration an Reduktionsmittel und verspricht daher ein schonenderes Wellergebnis.
Die Schaum-Dauerwelle
Schaumdauerwellen sind im Grunde genommen basisch reagierende Wellmittel, die jedoch ein Tensid enthalten, welches einen starken und festen Schaum bildet. Dieser Schaum bleibt für eine gewisse Zeit stabil und bricht dann zusammen, wodurch das Wellmittel besser eindringen kann. Mit dieser Art von Dauerwelle lässt sich das Wellmittel leichter auftragen und die bereits behandelten Wickel können besser erkannt werden.
Fazit zu den Dauerwellen-Arten
Die Möglichkeiten, eine dauerhafte Haarumformung durchzuführen, sind begrenzt. Es wird immer ein Reduktionsmittel benötigt, das die Disulfidbrücken des Keratins angreifen kann. Das am weitesten verbreitete Reduktionsmittel ist Ammoniumthioglykolat. Die meisten Dauerwellverfahren basieren daher auf diesem Prinzip. Die vermeintlich “bahnbrechend neuen” Dauerwellverfahren beruhen meist auf Variationen des klassischen Systems.
Bitte beachte, dass die Verwendung von sauren Dauerwellen seit 1994 untersagt ist, da Sensibilisierungen gegenüber bestimmten Stoffen beobachtet wurden.
Hinweis: Die hier verwendeten Informationen sind sorgfältig recherchiert, dennoch kann keine Gewähr für ihre Richtigkeit übernommen werden. Bitte konsultiere einen Fachmann für individuelle Beratung und Behandlung deiner Haare.
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