Du entdeckst in deinem Garten einen grünen Teppich, übersät mit kleinen, weißen, sternförmigen Blüten? Keine Sorge, das ist wahrscheinlich die Gewöhnliche Vogelmiere. Diese Pflanze kann als Wildkraut für Salate dienen, als Tierfutter verwendet werden, als Heilpflanze genutzt werden und leider auch als Unkraut in Erscheinung treten.
Die Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media) gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) und ist auch als Vogel-Sternmiere, Hühnerdarm oder Hustdarm bekannt. Diese einjährige Pflanze ist weltweit verbreitet und gedeiht fast überall. Als äußerst anpassungsfähige Pionierpflanze besiedelt sie Gebiete, auf denen nichts anderes wächst. Man findet sie oft nach Hochwasser, Bränden und Vulkanausbrüchen, wo sie Erosion, Auswaschung und Austrocknung verhindert.
Trotz ihrer vielfältigen Anwendungen und Qualitäten ist die Vogelmiere im Rasen oder im Beet oft unerwünscht. Hier erfährst du, wie du die Vogelmiere bekämpfen kannst.
Vogelmiere erkennen
Wie sieht Vogelmiere aus? Hier sind einige Merkmale, an denen du Vogelmiere erkennen kannst:
- Wuchsform: Sie wächst kriechend und bildet einen dichten Teppich von etwa 5-40 cm Höhe.
- Stängel: Die Stängel sind stark verzweigt, rund und mit einer Haarlinie bedeckt.
- Blätter: Die grünen Blätter sind leicht spitz zulaufend und eiförmig mit glattem Blattrand.
- Blüten: Die kleinen weißen Blüten haben fünf weiße, längs zweigeteilte Kronblätter und fünf grüne Kelchblätter.
Achtung! Es besteht Verwechslungsgefahr mit der Giftpflanze Acker-Gauchheil. Der Unterschied liegt in der fehlenden Haarlinie beim Acker-Gauchheil und seinen orangeroten oder blauen Blüten.
Das Schadbild der Vogelmiere
Unter optimalen Bedingungen kann sich die Vogelmiere schnell ausbreiten und viele Samen verbreiten, die ihre Keimkraft über Jahrzehnte behalten können. Sie gedeiht besonders gut auf stickstoffreichem Boden und kommt auch auf sandigen, lehmigen und humusreichen Böden vor. Wenn du vorerst keine Verwendung für eine Fläche hast, kann die schnelle Ausbreitung der Vogelmiere sogar von Vorteil sein, da sie den Boden feucht hält und das Bodenleben gesund. Die Vogelmiere ist also nicht immer ein Unkraut.
Vogelmiere bekämpfen
Um die Gewöhnliche Vogelmiere effektiv zu bekämpfen, empfehle ich eine Kombination verschiedener Maßnahmen:
- Jäten und Harken: Die Vogelmiere lässt sich mechanisch gut entfernen, besonders nach Regen, wenn die Wurzeln leichter herauszuziehen sind. Entferne die Vogelmiere regelmäßig und vor der Blüte. Entsorge sie jedoch nicht auf dem Kompost, sondern esse sie selbst, verfüttere sie an Tiere oder entsorge sie im Hausmüll.
- Düngen: Mit Kalidünger während der Vegetationszeit und Kalkstickstoff nach dem Sommer kannst du die Vogelmiere verdrängen. Spritzungen mit Blattkontaktherbiziden wie z. B. Roundup® EXPRESS Spray eignen sich zur punktuellen Bekämpfung der Vogelmiere. Das Mittel ist nicht bienengefährlich und kann auch bei blühendem Unkraut wie Vogelmiere verwendet werden.
Vogelmiere im Rasen
Wenn die Vogelmiere im Rasen auftritt, vertikuliere ihn und/oder mähe ihn regelmäßig, um ein Blühen des Unkrauts zu verhindern. Eine Nachsaat hilft ebenfalls, das Unkraut zu verdrängen. Sollte das Problem persistent bleiben, empfehle ich eine gezielte Spritzung mit einem Rasen-Unkrautvernichter wie z. B. Roundup® Rasen-Unkrautfrei.
Vogelmiere im Gemüsegarten bekämpfen
Im Gemüsegarten kannst du die Vogelmiere durch wiederholtes Jäten zwischen den Pflanzen bekämpfen. Mulche den Boden zwischen den Gemüsepflanzen, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.
Vorbeugende Maßnahmen
Um der Vogelmiere vorzubeugen, empfehle ich eine gezielte Düngung. Fülle Lücken in deinem Beet mit Mulch und pflanze Bodendecker unter Büsche, um einer Verbreitung vorzubeugen.
Lass dich nicht von der Vielseitigkeit der Gewöhnlichen Vogelmiere täuschen. Wenn du sie bekämpfen möchtest, kannst du das mit den richtigen Maßnahmen tun. Mit einem Hauch von Jägerinstinkt und ein paar Tricks wirst du das Unkraut schnell in den Griff bekommen!
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