Elektroheizungen haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Im Vergleich zu anderen Heizungssystemen sind sie jedoch unkompliziert und einfach zu installieren. Zudem benötigen sie keine zusätzlichen Vorratsbehälter oder Abgasrohre. Elektroheizungen funktionieren einfach mit Strom, den man in fast jedem Haus in Deutschland findet. Manchmal ist es sogar so einfach wie das Einstecken eines Steckers. Sogar Elektroheizungen, die in Wänden oder Fußböden installiert werden, erfordern kaum sichtbare Kabel oder dicke Wasserrohre.
Allerdings gibt es auch zwei große Nachteile bei Elektroheizungen. Zum einen sind die Heizkosten aufgrund der steigenden Strompreise recht hoch. Zum anderen haben Elektroheizungen eine negative Umweltbilanz, insbesondere wenn der Strom aus fossilen Brennstoffen stammt. Jedoch kann die Verwendung von erneuerbaren Energien diese Nachteile reduzieren. Auch die Kombination von Elektroheizungen mit einer Photovoltaikanlage auf dem Hausdach kann die Kosten und die Umweltauswirkungen verringern. Vor allem für Niedrig- oder Passivenergiehäuser mit eigener Stromerzeugung und geringem Heizbedarf sind Elektroheizungen eine gute Option.
Vorteile auf einen Blick
- Niedrige Investitionskosten, da keine teuren Rohrinstallationen erforderlich sind
- Einfache Installation, auch nachträglich möglich
- Kein Schornstein oder Reinigung durch Schornsteinfeger erforderlich
- Wenig Wartungsaufwand
- Keine Brennstoffbevorratung notwendig
Nachteile auf einen Blick
- Hohe Heizkosten im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen
- Negative Umweltbilanz bei Verwendung von fossilen Brennstoffen
- Keine zentrale Heizmöglichkeit für einzelne Räume
- Möglicherweise unangenehme Wärmeempfindung durch Heizlüfter und Konvektorenheizungen
Nachtspeicherheizung: Der Klassiker der Elektroheizungen
Die Nachtspeicherheizung war in den 1970er-Jahren sehr beliebt. Dabei wird die Heizung in der Nacht mit Strom aufgeladen und der gespeicherte Strom tagsüber zum Heizen genutzt. Obwohl diese Art der Elektroheizung heute nicht mehr wirtschaftlich oder ökologisch ist, werden sie als flexible Stromspeicher betrachtet, die überschüssigen Strom aufnehmen können.
Wärmepumpe: Teilweise auf Strom angewiesen
Wärmepumpen sind eine Form der Elektroheizung, die teilweise auf Elektrizität angewiesen ist. Sie nutzen den Temperaturunterschied zwischen zwei Medien, um Wärme zu produzieren. Allerdings ist zusätzliche elektrische Energie erforderlich. Der Stromverbrauch für eine Wärmepumpe ist jedoch geringer als bei einer Nachtspeicherheizung.
Infrarotheizung: Unauffällige elektrische Heizungen
Infrarotheizungen geben Infrarotstrahlung ab, die die Oberflächen im Raum erwärmt. Sie sind als mobile Geräte oder feste Installationen erhältlich. Infrarotheizungen können unterschiedlich gestaltet sein, zum Beispiel als Regal, Spiegel oder Heizkugel.
Natursteinheizung: Eine Art der Infrarotheizung
Natursteinheizungen sind eine Form der Infrarotheizung. Sie erwärmen die Körper und Gegenstände im Raum direkt durch Infrarotstrahlen. Natursteinheizungen speichern die Wärme und geben sie auch nach dem Ausschalten noch ab.
Mobile Elektroheizungen: Heizlüfter, Konvektoren und Radiatoren
Mobile Heizgeräte, wie Heizlüfter, Konvektoren und Radiatoren, funktionieren ebenfalls mit Elektrizität. Sie sind besonders gut für Räume geeignet, die selten beheizt werden müssen. Allerdings verbrauchen sie viel Strom und sind im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen weniger effizient.
Elektrische Fußbodenheizung: Unsichtbare Elektroheizung
Elektrische Fußbodenheizungen werden unter dem Bodenbelag verlegt und sind dünn und einfach zu montieren. Sie eignen sich gut als zusätzliche Heizung, sind jedoch als alleinige Heizung aufgrund des hohen Stromverbrauchs weniger empfehlenswert.
Direktheizungen gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen
Im Gegensatz zur Speicherheizung erzeugen Direktheizungen Wärme durch thermische Energie, die direkt dem Raum zugeführt wird. Beispiele für Direktheizungen sind Infrarotheizungen, Heizlüfter und Konvektoren.
Für welche Einsatzmöglichkeiten bieten sich Elektroheizungen besonders an?
Elektroheizungen eignen sich als flexible Zusatzheizung, insbesondere für kleinere Räume, die gelegentlich genutzt werden, oder für nachträglich ausgebaute Räume. Auch im Außenbereich, wie für Terrassenheizungen, sind sie effektiv einsetzbar.
Anschaffungskosten
Elektroheizungen haben in der Regel niedrigere Anschaffungskosten als andere Heizungssysteme, da keine aufwendige Rohrinstallation erforderlich ist.
Betriebskosten im Vergleich
Die Betriebskosten für Elektroheizungen sind im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen höher. Derzeit liegen sie bei etwa 29 Cent pro kWh, während Gas und Heizöl etwa sieben bis acht Cent pro kWh kosten. Eine Elektroheizung kostet also das Drei- bis Vierfache im Vergleich zu heizöl- oder gasbetriebenen Heizungen.
Förderung von Elektroheizungen
Elektroheizungen werden derzeit nicht durch staatliche Förderprogramme unterstützt, obwohl der Austausch alter Heizungsanlagen gefördert wird.