Silberbarren haben ihre Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite sind sie sehr praktisch, stapelbar und einfach zu lagern. Auf der anderen Seite verfärben sie sich im Laufe der Zeit braun und sehen nicht so schön aus wie geprägte Münzen.
Vorteile
- Lagerfähigkeit: Silberbarren lassen sich gut stapeln und aufbewahren.
- Unkomplizierte Aufbewahrung: Das Anlaufen der Barren (Patina) führt in der Regel nicht zu einem Wertverlust und sie sind einfach zu lagern.
- Eindeutige Identifizierung: Jeder Barren ist anhand seiner Seriennummer und seines Gießerzeichens eindeutig identifizierbar, was ein Vorteil bei Haftpflicht-Versicherungen sein kann.
- Weltweit handelbar: Silberbarren, die den “good delivery”-Standard erfüllen, sind weltweit handelbar und fungibel.
Nachteile
- Hohe Mehrwertsteuer: Im Vergleich zu Gold, das keine Mehrwertsteuer hat, unterliegen Silberbarren einer Mehrwertsteuer von 19%.
- Höhere Aufschläge bei kleinen Barrengrößen: Kleine Barrengrößen wie 10 Gramm, 20 Gramm und Unzenbarren sind in der Regel unrentabel aufgrund der höheren Aufschläge.
- Geringerer Rückkaufswert: Im Vergleich zu Gold kann der Rückkaufswert von Silberbarren einen größeren Abschlag haben.
- Kein Wertsteigerungspotential durch Sammlerwert: Im Allgemeinen haben Silberbarren keinen Sammlerwert und bieten daher kein Wertsteigerungspotential.
- Monotone Optik: Silberbarren haben immer die gleiche monotone Optik.
- Leichter fälschbar: Im Vergleich zu aufwendig geprägten Münzen sind Silberbarren leichter fälschbar.
- Rentabilität bei größeren Einheiten: Silberbarren sind in der Regel nur bei größeren Einheiten rentabel im Vergleich zu Münzen.
Lagerung von Barren
Wenn Sie nur kleine Mengen Silber besitzen, können Sie diese problemlos zu Hause aufbewahren. Bei größeren Mengen ist die sicherste Aufbewahrungsmethode, die Einlagerung in einem geeigneten Tresor. Je nach Anlagevolumen sollten Sie die Anforderungen an den Tresor sowie den Versicherungsschutz berücksichtigen. Alternativ kann auch die Lagerung in einem Miettresor eine Option sein. Beachten Sie jedoch das Risiko, insbesondere wenn es zu einer Bankenkrise kommt. In solchen Fällen könnten Kunden vor verschlossenen Türen stehen. Gleiches gilt für Wertlager. Hier sollten Sie das Risiko abwägen und den Versicherungsschutz sowie die Einlagerungsbedingungen sorgfältig prüfen.
Silberbarren oder Silbermünzen?
Im Gegensatz zu den meisten anderen Geldanlagen können Silberbarren und -münzen häufig auf Wunsch auch anonym gekauft werden. Gewinne aus dem Verkauf von Silber oder Gold nach Ablauf der Spekulationsfrist von einem Jahr sind steuerfrei. Innerhalb eines Jahres gibt es eine Freigrenze von 600 EUR für Gewinne. Wird diese Freigrenze überschritten, muss der gesamte Betrag versteuert werden.
Je nach Anlagegröße lohnt sich physisches Silber in Barrenform mehr oder weniger:
- Großinvestor / Industrieabnehmer: Für Großinvestoren sind Barren lohnenswert, wenn das Hauptaugenmerk auf dem Material liegt. Barren sind stapelbar und erleichtern den Handel, da weniger Details beachtet werden müssen. In der Industrie können Barren als Material für die Weiterverarbeitung genutzt werden.
- Kleininvestor: Für Kleininvestoren kann eine Kombination aus Anlagemünzen und Barren empfehlenswert sein, abhängig von der Anlagegröße.
- Privatanleger: Bis Ende 2013 waren Silberbarren für Privatanleger aufgrund des Mehrwertsteuersatzes von 7% für Silbermünzen und der günstigeren Preise von Kilomünzen oder Bullionmünzen oft nicht empfehlenswert. Silbermünzen hatten außerdem eine ansprechendere Optik und boten häufig zusätzliches Wertsteigerungspotential durch den Sammlerwert. Seit 2014 gilt der gleiche Steuersatz von 19% für Silbermünzen und Silberbarren. Dadurch sind Silberbarren insbesondere für Privatanleger attraktiver geworden.
Silberbarren haben also ihre Vor- und Nachteile. Wenn Sie in Silber investieren möchten, sollten Sie diese Aspekte berücksichtigen und Ihre Entscheidung entsprechend treffen.