Die wahren Ursachen von Plastikmüll im Meer

Die wahren Ursachen von Plastikmüll im Meer

Die Meere sind voller Plastikmüll und das schadet ihnen – so viel wissen wir. Aber woher kommt der Müll? Wie könnte man die Plastikflut aufhalten? Um das herauszufinden haben wir uns auf die Suche nach den wahren Ursachen für den Plastikmüll in den Meeren gemacht.

Wie viel Plastikmüll schwimmt in den Meeren?

Von all den Milliarden Tonnen Kunststoff, die bis heute weltweit produziert worden sind, wurden einer Schätzung zufolge insgesamt nur etwa neun Prozent recycelt. Fast 80 Prozent des gesamten Plastikmülls liegt dieser Studie nach in Deponien oder aber in der Umwelt. Und das bedeutet: auch in den Meeren.

Die wahren Ursachen von Plastikmüll im Meer

Die meisten Schätzungen schwanken zwischen 8 und 13 Millionen Tonnen Kunststoff, der insgesamt jährlich in den Meeren landet.

Eine umfangreiche Langzeitstudie kam 2014 zu dem Ergebnis, dass sich schon mindestens 5,25 Billionen Plastikteile in den Weltmeeren befinden. Dabei wurde sowohl Mikroplastik (bis zu 0,33 Millimeter klein) als auch Makroplastik (= große Plastikteile) berücksichtigt. “Fun Fact”: Damit kämen auf jeden Menschen auf der Erde derzeit rund 700 Kunststoffteile, die im Meer umhertreiben.

Der Studie zufolge macht Mikroplastik rund 92 Prozent aller Plastikteile in den Meeren aus. Allerdings: Eine aktuellere Untersuchung vom November 2019 erfasste mit neuen Messmethoden auch die Konzentration kleinster Mikroplastikpartikel (kleiner als 0,33 Millimeter). Sie legt nahe, dass die Menge der Mikroplastikteilchen noch sehr, sehr viel höher sein könnte als zuvor angenommen.

Plastikmüll im Meer: Darum wissen wir so wenig

Woher kommt all das Plastik in den Meeren? Das wirklich herauszufinden ist schwieriger als gedacht. Denn:

  • Erstens: Die Ozeane sind bekanntlich riesig und nur teilweise erforscht. Das bedeutet auch: Bei quasi allen Zahlen zur Verschmutzung und ihren Quellen handelt es sich um Schätzungen oder Hochrechnungen, die Datenbasis ist wackelig, gesicherte Zahlen gibt es kaum.
  • Zweitens: Die Ursprünge des Plastikmülls in den Meeren festzustellen, ist nicht leicht. Während bei manchen Gegenständen die Quelle relativ klar ist – Fischernetze etwa stammen mit einiger Wahrscheinlichkeit von Schiffen – ist der Großteil schwer zuzuordnen. Ein Beispiel: Eine Plastikflasche, die irgendwo im Meer treibt, kann am Strand liegengelassen, von Bord eines Kreuzfahrschiffs geworfen oder irgendwo an Land entsorgt worden und mit einem Fluss ins Meer gelangt sein.
  • Drittens: Abfälle legen im Meer teils weite Strecken zurück und verteilen sich dank verschiedener Meeresströmungen überall in den Ozeanen – bis hin zu abgelegenen und unbewohnten Gegenden wie der Arktis und pazifischen Inseln. Im Nordpazifikwirbel, inzwischen auch pazifischer Müllstrudel (Great Pacific Garbage Patch) genannt, konzentriert sich besonders viel Müll – einer Schätzung zufolge schwimmen dort etwa eine Billion Plastikteile.
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Plastikflaschen verursachen unnötigen Müll