Die Wahrheit über die Männergrippe: Warum Männer wirklich mehr leiden

Die Wahrheit über die Männergrippe: Warum Männer wirklich mehr leiden

Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Männer bei einer Erkältung besonders leiden. Oftmals werden sie belächelt und als wehleidig abgestempelt. Doch hinter dem Phänomen der Männergrippe steckt mehr als nur ein Klischee. Tatsächlich sind Männer in ihrer Infektabwehr den Frauen unterlegen, was dazu führt, dass sie häufiger und heftiger von Infektionen betroffen sind.

Männer und Infektionen: Das schwächere Immunsystem

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Männer anfälliger für diverse Erreger sind als Frauen. In Europa erkranken Männer beispielsweise häufiger und schwerer an Grippe, Tuberkulose, Meningokokken, Pneumokokken und Hepatitis B. Sogar eine Blutvergiftung als Folge von Infektionen trifft eher Männer.

Hormone und das Immunsystem

Ein Grund für das schwächere Immunsystem der Männer sind die Hormone. Das weibliche Sexualhormon Östrogen spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Es stimuliert die spontane Immunantwort und regt die Vermehrung spezifischer Abwehrzellen an. Im Gegensatz dazu unterdrückt das männliche Hormon Testosteron die spezifische Immunantwort. Männer mit einem hohen Testosteronspiegel sind daher besonders anfällig für Infektionen.

Corona und die Männergrippe

Auch in der aktuellen Coronapandemie zeigt sich, dass Männer schwerer von COVID-19 betroffen sind als Frauen. Obwohl beide Geschlechter etwa gleich häufig erkranken, verläuft die Krankheit bei Männern häufig schwerer und sogar tödlich. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Frauen eine stärkere spontane Immunabwehr haben, die verhindert, dass das Virus in die bedrohlichere Phase übergeht.

Das X-Chromosom und der Lebensstil

Neben den Hormonen spielen auch genetische Faktoren eine Rolle. Männer haben nur ein X-Chromosom, während Frauen zwei X-Chromosomen haben. Gene, die das Immunsystem regulieren, liegen ausschließlich auf dem X-Chromosom. Frauen haben daher “mehr” Immunsystem zur Verfügung und können auch bei Ausfall eines X-Chromosoms noch auf das andere zugreifen.

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Darüber hinaus gefährden Männer ihr Immunsystem auch durch ihren Lebensstil. Sie trinken mehr Alkohol, rauchen häufiger, ernähren sich ungesünder, bewegen sich weniger und sind gestresster. Chronischer Stress, eine einseitige Ernährung und Bewegungsmangel können das Immunsystem schwächen.

Was gegen den Männerschnupfen hilft

Leider gibt es keine wirklichen Heilmittel gegen den Männerschnupfen. Es gibt jedoch eine Reihe von Medikamenten und Hausmitteln, die die Beschwerden lindern können, wie zum Beispiel schleimlösende Medikamente bei Husten oder Nasenspray bei Schnupfen. Wichtig ist auch Ruhe und körperliche Schonung.

Insgesamt zeigt sich, dass Männer tatsächlich anfälliger für Infektionen sind und häufiger unter den Symptomen leiden als Frauen. Dies liegt an genetischen und hormonellen Faktoren sowie dem Lebensstil. Es ist daher wichtig, die Gesundheit von Männern ebenso ernst zu nehmen wie die von Frauen und ihnen die nötige Unterstützung und Behandlung zukommen zu lassen.