Die Wahrheit über Luftfeuchtigkeit

Relative oder absolute Luftfeuchtigkeit?

Kenntnisse über die relative und absolute Luftfeuchtigkeit sind entscheidend für ein gesundes und gemütliches Raumklima. Aber welchen Werten sollte man folgen, um optimale Bedingungen zu schaffen? Hat Luftfeuchtigkeit Auswirkungen auf Bauschäden? Und woher kommt sie überhaupt? Diese Fragen werden wir später beantworten. Zuerst wollen wir uns mit den Begriffen “absolute Luftfeuchtigkeit” und “relative Luftfeuchtigkeit” vertraut machen, die oft in der Bauphysik verwendet werden. Wenn man die Zusammenhänge versteht, kann man ableiten, ob es sinnvoll ist, bei Regen zu lüften oder nicht. Man erkennt auch die Ursachen für feuchte Stellen und Schimmelpilz und kann gezielt dagegen vorgehen.

Relative oder absolute Luftfeuchtigkeit?

Schon gewusst? Wasserdampf kann je nach Temperatur, Jahreszeit und Nutzung in der Raumluft unterschiedlich stark vorhanden sein. Aber warum gibt es dann zwei verschiedene Bezeichnungen für dasselbe Phänomen? “Absolut” ist nicht der bekannte Premium Wodka, sondern bezeichnet hier den Gehalt an Wasserdampf. “Relativ” hingegen bezieht sich auf den Anteil oder das Verhältnis von Wasserdampf zur Sättigungsmenge und wird in Prozent angegeben. Die relative Luftfeuchtigkeit ist also temperaturabhängig.

Der Zusammenhang zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit

Um den Zusammenhang zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit zu verdeutlichen, schauen wir uns die folgende Tabelle an:

absoluter Wasserdampfgehalt in g/m³, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von:

  • 20%
  • 30%
  • 40%
  • 50%
  • 60%
  • 70%
  • 80%
  • 90%
  • 100%

Hier können wir sehen, wie sich die absolute Luftfeuchtigkeit je nach relativer Luftfeuchtigkeit und Temperatur verändert.

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Jetzt stellt sich die Frage: Was passiert mit der absoluten und relativen Luftfeuchtigkeit, wenn sich die Raumluft abkühlt oder erwärmt? Die Antwort finden wir in der Praxis und nicht in akademischen Gedankenspielen.

Auswirkungen von Abkühlung und Erwärmung der Raumluft

Wenn sich die Raumluft im Winter abkühlt, beispielsweise an kalten Außenwänden oder Fenstern, bleibt die absolute Luftfeuchtigkeit gleich, bis die Sättigungsgrenze für die niedrigere Temperatur erreicht ist. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt jedoch aufgrund der Abkühlung allmählich an, bis sie die 100%-Marke erreicht.

Bei einer Erwärmung der Raumluft steigt die absolute Luftfeuchtigkeit nicht an, da kein zusätzlicher Wasserdampf hinzukommt. Die relative Luftfeuchtigkeit sinkt jedoch, da mit steigender Temperatur die maximale Wasserdampfmenge zunimmt.

Verwendung eines Hygrometers

Um die relative Luftfeuchtigkeit bei verschiedenen Temperaturen zu messen, kann ein spezielles Gerät namens Hygrometer verwendet werden. Mit einem Hygrometer kann man die relative Luftfeuchtigkeit in verschiedenen Szenarien ermitteln.

Hier sind einige Beispiele:

  1. Im Schlafraum beträgt die Lufttemperatur 20°C und das Hygrometer zeigt eine relative Luftfeuchtigkeit von 60% an. Draußen herrschen -10°C. An der Innenseite der Außenwand bildet sich Kondenswasser, da die Sättigungsgrenze überschritten wird.

  2. Im Wohnraum beträgt die Lufttemperatur ebenfalls 20°C und die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 60%. Draußen sind es 0°C. An der Innenseite des Fensters bildet sich kein Kondenswasser, da die Sättigungsgrenze höher ist als die absolute Luftfeuchtigkeit.

  3. Im Badezimmer beträgt die Raumlufttemperatur 25°C und die relative Luftfeuchtigkeit beträgt ebenfalls 60%. An der Innenseite der Fensterscheibe bildet sich Tauwasser, da die Sättigungsgrenze überschritten wird.

  4. Im Wohnraum beträgt die Lufttemperatur 20°C und die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 60%. Draußen sind es 5°C und es regnet. Durch das Lüften sinkt die relative Luftfeuchtigkeit im Raum, da die absolute Luftfeuchtigkeit konstant bleibt.

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Warum gibt es Feuchtigkeit in der Raumluft?

Feuchtigkeit entsteht durch verschiedene Faktoren wie Atmung, Kochen, Duschen und Pflanzen in der Raumluft. Aber wie kommen wir zu einer eher experimentellen Erklärung? Um den Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit und Temperaturänderungen zu verstehen, benötigen wir ein Hygrometer, das uns die relative Luftfeuchtigkeit bei verschiedenen Temperaturen anzeigt.