In der Welt der Auto-Tuning-Szene sind Sportluftfilter äußerst beliebt. Ihr Versprechen: Mehr Luftzufuhr, bessere Leistung und ein lauterer Sound. Klingt verlockend, oder? Aber was bringen diese Filter wirklich? Und birgen sie möglicherweise auch Probleme? Wir bringen Licht ins Dunkel und klären auf.
Was bringen Sportluftfilter?
Es gibt zwei Arten von Sportluftfiltern: Tauschfilter und Air Intake Systeme. Tauschfilter sind die einfachere Variante. Sie haben dieselbe Größe wie die Originalfilter und werden einfach ausgetauscht. Der wesentliche Unterschied liegt im Material: Sportluftfilter bestehen meist aus ölgetränkter Baumwolle oder Schaumstoff, während herkömmliche Luftfilter aus Papier bestehen. Der Vorteil der Sportluftfilter liegt in ihrer Wiederverwendbarkeit nach einer gründlichen Reinigung.
Air Intake Systeme hingegen sind kegelförmige Filter, die direkt am Ansaugtrakt angebracht werden. Sie optimieren nicht nur die Luftzufuhr, sondern intensivieren auch das Motorengeräusch.
Hersteller werben oft damit, dass der Einbau eines Air Intake Systems die Motorleistung steigern kann. Doch Tests haben gezeigt, dass diese Steigerung minimal ist, wenn überhaupt. Der ADAC hat beispielsweise bei einem Beschleunigungstest von 30 auf 140 km/h lediglich eine 2,4-prozentige Geschwindigkeitssteigerung festgestellt. Das bedeutet nur wenige Zehntelsekunden Unterschied. In einigen Fällen zeigten getestete Produkte sogar eine schlechtere Leistung als die Originalfilter. Auch der TÜV und die DEKRA haben ähnliche Ergebnisse erzielt.
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Kann der Sportluftfilter Probleme bereiten?
Es gibt einige potenzielle Probleme mit Sportluftfiltern. Durch das Öl, mit dem sie getränkt sind, kann die Filterleistung beeinträchtigt werden. Dadurch gelangen mehr Partikel in den Motor, was zu einem erhöhten Verschleiß führen kann. Staub und Schmutz werden nicht ausreichend herausgefiltert, was wiederum zu einem erhöhten Verbrauch führen kann.
Obwohl teure Sportluftfilter wiederverwendbar sind, müssen sie häufiger gereinigt werden (etwa alle 15-30.000 Kilometer) und erfordern spezielle Reinigungsmittel und Öle. Nach Berechnungen des ADAC beträgt die Kosteneinsparung gegenüber herkömmlichen Tauschfiltern nach 250.000 Kilometern Laufleistung lediglich zwei bis elf Euro.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Einbau eines nicht-serienmäßigen Luftfilters den Garantieanspruch oder die Mängelhaftung bei vielen Herstellern erlöschen lassen kann. Daher sollte beim Einbau eines Tauschfilters darauf geachtet werden, dass er für die entsprechende Automarke freigegeben ist.
Kosten
Sportluftfilter gibt es in einer Vielzahl von Variationen und für verschiedene Automarken. Die Preise können zwischen 10 Euro und 500 Euro variieren. Bei der großen Auswahl kann es hilfreich sein, sich an einen Tuning-Experten oder eine freie Werkstatt zu wenden und sich beraten zu lassen.
Fazit: Mehr Lärm als Leistung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sportluftfilter oft mehr Lärm als tatsächliche Leistungssteigerung bringen. In vielen Fällen schaden sie dem Motor sogar mehr, als sie nutzen. Die geringen Kosten werden oft durch höhere Wartungsintervalle ausgeglichen. Bevor man sich für den Einbau eines Sportluftfilters entscheidet, sollte man daher sorgfältig abwägen, ob die potenziellen Vorteile wirklich den Aufwand wert sind.
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