Katzen sind rätselhafte Geschöpfe, die uns oft vor viele Fragen stellen. In diesem Artikel werden einige häufig gestellte Fragen zur Zoologie und Tiermedizin der Katze beantwortet. Birgit Buchholz, Expertin der Koblenzer Katzenhilfe e.V., gibt uns Einblick in die Welt der “verwilderten” Hauskatzen.
Was sind “verwilderte” Katzen?
Viele Menschen glauben, dass freilebende Katzen Wildtiere sind und keine Haustiere mehr. Doch diese Annahme ist falsch! Der korrekte Begriff für diese Tiere lautet “freilebende Katzen”. Es handelt sich um Hauskatzen, die keinen festen Besitzer mehr haben. Obwohl sie sich wild verhalten können, sind sie immer noch auf die Obhut des Menschen angewiesen. In der freien Natur können sie auf Dauer nicht überleben.
Wo leben freilebende Katzen?
Freilebende Katzen bilden oft Kolonien, in denen sie Schutz und Nahrung finden. Diese Kolonien entstehen aus der Not heraus. Die Zentren solcher Kolonien sind meistens zusammenhängende Gruppen von verwandten, unkastrierten Katzen und ihren Nachkommen. Friedhöfe, verlassene Gartenanlagen, unbebaute Grundstücke und Industrieanlagen sind typische Orte, an denen man diese Kolonien finden kann.
Warum sind freilebende Katzen wichtig?
Obwohl freilebende Katzen oft als “verwildert” bezeichnet werden, sind sie dennoch auf die Obhut des Menschen angewiesen. In unserer Gesellschaft haben Hauskatzen seit 10.000 Jahren freiwillig in der Nähe menschlicher Siedlungen gelebt. Durch ihre Anpassungsfähigkeit haben sie sich fast weltweit verbreitet. Diese Katzen haben ein eigenes Verhalten entwickelt und sind genetisch darauf angewiesen, in der Nähe des Menschen zu leben.
Können freilebende Katzen Krankheiten übertragen?
Es besteht prinzipiell die Möglichkeit, dass freilebende Katzen Menschen mit Krankheiten anstecken. Allerdings verstecken sich diese Katzen in der Regel vor den Menschen. Tierfreunde können sich durch einfache Hygienemaßnahmen wie Handschuhe tragen, Händedesinfektion und regelmäßiges Waschen schützen. Eine Ansteckung erfordert in der Regel engen und längeren Kontakt mit dem Tier oder eine Abwehrschwäche des Menschen.
Wie schütze ich meine Hauskatze vor freilebenden Katzen?
Freigängerkatzen, die sich draußen aufhalten, haben das Potenzial, von freilebenden Katzen mit Krankheiten infiziert zu werden. Es ist daher wichtig, dass Hauskatzen regelmäßig geimpft und gegen Parasiten geschützt werden. Eine besondere Gefahr stellt das FIV-Virus dar, das sich bei freilebenden Katzen ausbreitet und durch Bissverletzungen übertragen wird. Gegen dieses Virus gibt es keine Impfung.
Sollte meine Katze kastriert werden?
Ja! Die Kastration von Katzen hat viele gesundheitliche Vorteile. Bei weiblichen Katzen verringert sie das Risiko von Gebärmuttervereiterungen und Gesäugetumoren. Kastration bei männlichen Katzen reduziert das Risiko von Bissverletzungen und Verkehrsunfällen. Außerdem werden kastrierte Katzen häuslicher und anhänglicher.
Ist eine Kennzeichnung per Chip gefährlich für den Datenschutz?
Nein, eine Kennzeichnung per Chip ist nicht gefährlich für den Datenschutz. Der Mikrochip für Tiere ist ein passives Gerät, das keine Daten sendet. Er enthält nur einen Zahlencode, der mit einem speziellen Lesegerät ausgelesen werden kann. Die Daten des Halters werden nicht auf dem Chip gespeichert, sondern in einem Haustierzentralregister. Die Daten des Halters werden vertraulich behandelt und nur auf Wunsch an den Finder weitergegeben.
In diesem Artikel haben wir einige wichtige Fragen rund um die “verwilderten” Hauskatzen beantwortet. Freilebende Katzen sind immer noch auf die Obhut des Menschen angewiesen und benötigen unsere Unterstützung und Fürsorge. Es ist wichtig, dass wir uns um diese Tiere kümmern und sie nicht vergessen.