Die Wechseljahre: Ein natürlicher Prozess, der nicht länger tabuisiert werden sollte

Die Wechseljahre: Ein natürlicher Prozess, der nicht länger tabuisiert werden sollte

Die Wechseljahre stellen für viele Frauen eine Herausforderung dar. Neben Hitzewallungen und anderen Symptomen, kämpfen sie auch mit dem Stigma, das mit dieser Lebensphase verbunden ist. Leider schweigen viele Frauen darüber und leiden unnötig, entweder weil sie nicht wissen, dass ihre Beschwerden mit den Wechseljahren zusammenhängen, oder noch schlimmer, aus Scham darüber, sich in den Wechseljahren zu befinden. Dadurch bleiben wichtige Gespräche aus, die Linderung bringen könnten – sei es mit dem Arzt, den Freundinnen, dem Partner oder sogar den Kollegen oder der Chefin.

Warum sind die Wechseljahre immer noch so ein Tabu?

Während Potenzprobleme bei Männern kein größeres Thema sind, sind die Wechseljahre immer noch ein Tabuthema. Frauen, die wegen Schlaflosigkeit, Hitzewallungen, diffusen Angstzuständen, Herzklopfen, niedriger Libido oder Scheidentrockenheit leiden, werden oft nicht ernst genommen. Stattdessen erhalten viele Frauen zwischen 40 und Mitte 50 überproportional häufig Antidepressiva und Schmerzmittel verschrieben. Oft wird nicht nach den Ursachen für das mangelnde Wohlbefinden gesucht oder Wechseljahres-Symptome werden solange ignoriert, solange die Frau noch ihre Periode hat. Eine umfassende Aufklärung ist dringend erforderlich, um diese Situation zu ändern.

Lasst uns endlich die Wechseljahre normalisieren!

Eine Normalisierung der Wechseljahre in unserer Gesellschaft würde uns allen das Leben erheblich erleichtern. Auch die Forschung müsste sich stärker mit den hormonellen Veränderungen in der Lebensmitte beschäftigen. Frauenspezifische Forschung ist noch ein junges Feld, in dem es noch viel zu entdecken gibt. Partner, Kollegen, Freunde, Familie und Ärzte müssen ein besseres Verständnis für die Herausforderungen der Wechseljahre entwickeln. Der beste Weg, die Wechseljahre zu normalisieren, ist offen darüber zu sprechen. Je mehr wir darüber reden, desto normaler wird diese Lebensphase für uns. Sprechen wir also mit unserem Partner, unseren Freundinnen, Kolleginnen und auch mit unserem Arzt – aufgeklärt und auf Augenhöhe. Wir sollten auch mit unseren Kindern darüber sprechen, damit sie schon früh ein gutes Gefühl für ihren Körper entwickeln.

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Die Wechseljahre sind etwas ganz Besonderes!

Wusstest du, dass nur Frauen und einige Wale längere Zeit nach ihrer reproduktiven Phase weiterleben können? Die meisten Tiere sterben, sobald sie keinen Nachwuchs mehr produzieren können. Affen können beispielsweise nur bis etwa 30 Jahren Nachkommen zeugen und sterben danach relativ schnell. Neben uns Menschen erleben unter den Säugetieren nur noch Orcas, Belugas, Kurzflossen-Grindwale und Narwale die Wechseljahre.

Was passiert da? Und warum?

Während wir im Vergleich zu anderen Säugetieren deutlich länger leben, endet unsere Fähigkeit zur Fortpflanzung vergleichsweise früh. Die Evolution hat dafür ihre Gründe, über die Wissenschaftler noch nicht genau Bescheid wissen. Eine Theorie besagt, dass die Evolution die Fruchtbarkeit in jungen Jahren bevorzugt und die Wechseljahre Frauen in späteren Jahren vor den Risiken einer späten Schwangerschaft schützen. Frauen in mittleren Jahren können so ihre eigenen Kinder bis zur Volljährigkeit begleiten und sich wiederum um deren Kinder kümmern, was der gesamten menschlichen Spezies zugutekommt. Jüngere Frauen können sich voll auf Fortpflanzung und Kindererziehung konzentrieren, während ältere Frauen mit ihrer Erfahrung und Weisheit punkten. Was auch immer die Evolution mit den Wechseljahren bezweckt hat, ist klar: Das Alter und die Rolle der Frauen gehen über die Gebärfähigkeit hinaus und sollten mehr Anerkennung in unserer Gesellschaft finden. Davon profitieren nicht nur Frauen in den Wechseljahren, sondern die Gesellschaft als Ganzes.

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