Den Zielfisch vor Augen, jetzt fehlt nur noch die richtige Angelausrüstung. Angefangen bei den Angelruten. Bei der Suche nach der passenden Rute trifft man auf Begriffe wie Spinnrute, Feederrute, Stipprute oder Matchrute. Aber was sind eigentlich die Unterschiede dieser Angelruten und welche wird für meinen Zielfisch benötigt? Dieser Artikel soll Licht ins Dunkel bringen und die Wahl der richtigen Angelrute vereinfachen.
Für jede Situation eine Angelrute
Anders als bei den Angelrollen, bei denen es drei Rollenarten gibt, wirkt das Angebot an Angelruten schier endlos. Doch welche Rute ist die richtige für dich? Es gibt einteilige Ruten, Steckruten und Teleskopruten. Aber das allein reicht nicht aus, um die perfekte Angelrute zu finden. Es gibt einfach zu viele verschiedene Angelruten mit speziellen Eigenschaften. Deshalb werde ich dir im Folgenden die wichtigsten Rutenarten erklären und zeigen, welche Ruten für welche Zielfische sinnvoll sind.
Die Spinnrute
Wer Raubfische angeln möchte, der wird an einer Spinnrute kaum vorbei kommen. Sie ist sehr empfehlenswert, wenn es um Kunstköder wie Wobbler, Spinner, Gummifische und viele mehr geht. Die Spinnrute sollte nicht zu lang sein, um gute und präzise Würfe machen zu können. Angemessen sind Längen von 1,70 m bis 3,30 m. Es gibt leichte Spinnruten für kleine Köder und schwere Spinnruten für große Köder. Mit Spinnruten werden hauptsächlich Raubfische wie Hechte, Zander, Barsche u.v.m. geangelt.
Die Baitcast Rute
Baitcast Ruten gehören der Kategorie Spinnruten an, sind aber eine spezielle Form, die einzeln erwähnt werden muss. Mit diesen Ruten werden größtenteils Kunstköder für Raubfische geführt. Sie besitzen oft ein starkes Rückgrat und können mit Baitcast Rollen bestückt werden. Dank des Pistolengriffes, der auch Trigger genannt wird, kann die Rute problemlos in der Hand gehalten werden. Mit Baitcast Ruten können die selben Raubfische wie Hecht, Zander, Barsch und viele mehr befischt werden.
Die Karpfenrute
Wer einen kapitalen Karpfen angeln möchte, wird an der Karpfenrute nicht vorbeikommen. Um diesen Fisch erfolgreich drillen zu können, muss die Rute sowohl stark als auch weich sein. Klassisch sind 3,60 m lange Steckruten jedoch sind sie auch als Teleskopruten erhältlich. Mit Karpfenruten können nicht nur Karpfen geangelt werden. Sie sind auch beliebt bei Raubfischanglern für Posen- und Grundmontagen.
Die Feeder-Rute
Die Feederrute wird beim Feedern benutzt, einer Angelmethode, bei der mit Futterkörben auf Grundmontagen geangelt wird. Die Rute hat einen kräftigen Blank, um einen guten Wurf machen zu können. Die Spitze ist weich und auswechselbar, um sie an verschiedene Gewässer- und Wetterbedingungen anzupassen. Mit Feederruten werden hauptsächlich Friedfische wie Brassen, Plötze, Rotfedern, Döbel, aber auch Raubfische wie Aale, Barsche und Zander geangelt.
Die Stipprute
Für das Angeln mit der Stipprute bedarf es nicht viel: eine Rute, eine Schnur und eine entsprechende Ködermontage. Die Stipprute ist bis zu 17,50 m lang und ist in zwei Varianten verfügbar: beringt und unberingt, sowieso als Teleskoprute und als Steckrute. Mit der Stipprute werden gewöhnlich Friedfische aller Art geangelt.
Die Matchrute
Beim Angeln auf Friedfische ist die Matchrute eine sehr beliebte Angelrute. Sie zeichnet sich durch ihre Spitzenaktion und die vielen kleinen Ringe mit kurzen Abständen auf dem Blank aus. In der Regel besteht die Rute aus zwei bis drei Teilen und hat eine Gesamtlänge von 3,60 m bis 4,20 m. Die Matchrute ist für jegliche Art von Friedfischen geeignet, aber wenn vor allem Karpfen gefischt werden sollen, empfiehlt sich vorzugsweise eine Karpfenrute.
Die Brandungsrute
Wer gerne am Strand angelt, sollte das Brandungsangeln ausprobieren. Dafür wird dringend eine Brandungsrute empfohlen, da mit herkömmlichen Karpfenruten nicht die benötigten Wurfweiten erzielt werden können. Die Brandungsrute hat einen relativ großen Abstand zwischen Leitring und Rolle sowie große Durchmesser der Ringe, um Wurfgewichte von über 100 g weit werfen zu können. Zielfische beim Brandungsangeln sind Salzwasserfische wie Dorsche, Plattfische oder auch Meerforellen.
Die Teleskoprute
Die Teleskoprute wurde nicht für eine bestimmte Angelmethode konzipiert. Sie lässt sich wie ein Teleskop ineinander schieben und wieder ausfahren, was sie sehr platzsparend und perfekt für den Transport macht. Es gibt Teleskopruten mit den unterschiedlichsten Gesamtlängen, Wurfgewichten und Qualitäten. Mit Teleskopruten können die verschiedensten Fischarten geangelt werden, sei es Friedfische oder Raubfische.
Die Bootsrute
Mit den Bootsruten lässt es sich bequem vom Boot aus fischen. Es gibt für jedes Gewässer die richtige Rute, sei es im Salz- oder Süßwasser. Die Angelmethoden und damit die Modelle können dabei sehr stark variieren. Es gibt Boots- und Trollingruten für das Süßwasser, Pilk- und Spinnruten sowie Trollingruten für das Salzwasser. Die Zielfische hängen natürlich vom Gewässer ab, an dem gefischt wird.
Die Bologneserute
Die Bologneserute ist im Grunde eine beringte Stipprute, die mit einer Stationärrolle aufgerüstet wird. Wegen der Rolle ist diese Angeltechnik flexibler und die Pose kann in Fließgewässern auch mal treiben gelassen werden. Die Gesamtlängen variieren zwischen 4,00 m und 7,00 m und lassen ein gemütliches sowie punktgenaues Auswerfen zu. Mit der Bologneserute werden Friedfische wie Rotfedern, Döbel, Schleien aber auch kleine Karpfen geangelt.
Die Pilkrute
Eine Pilkrute wird benötigt, wenn große Wassertiefen vom Boot aus mit Pilkern beangelt werden sollen. Der Blank der Rute muss stark sein, um der Belastung der starken Fische während des Drills standzuhalten. Eine gute Köderführung wird durch eine entsprechende Spitzenaktion gewährleistet. Es ist wichtig, die richtige Rutenlänge zu wählen, um den Drill nicht zu erschweren. Die Zielfische hängen vom Gewässer ab, an dem gefischt wird. Im Meer können sehr erfolgreich Dorsche, Heilbutte oder auch Seelachse mit der Pilkrute gefangen werden.
Die Fliegenrute
Die Fliegenrute ist beim Fliegenfischen eine Königsdisziplin. Beim Fliegenfischen ist nicht der Köder, sondern die Schnur das Wurfgewicht. Deswegen muss die Rute eine sehr weiche Aktion haben. Die Rute ist meistens zwischen 2,45 m und 2,75 m lang und es gibt sie in verschiedenen Klassen. Die Fliegenrute eignet sich für Raubfische wie Hechte und Forellen, aber auch für Karpfen.
Die Winkelpickerrute
Die Winkelpickerrute ist der kleine Bruder der Feederrute und eignet sich bestens zum Angeln auf Friedfische mit einem Futterkorb. Sie ist bis zu 3,00 m lang und hat ein Wurfgewicht bis 8. Die Spitze ist auswechselbar und hat eine andere Farbe als die restliche Rute, um die feinen Bisse eindeutig zu erkennen. Die Winkelpickerrute wird gewöhnlich in stillen Gewässern verwendet, da in Fließgewässern die benötigten Futterkörbe und Futter das Wurfgewicht übersteigen.
Die Sbirolinorute
Die Sbirolinorute ist an Forellenseen sehr verbreitet. Sie wird verwendet, um den Köder vom Ufer aus mit Hilfe eines sogenannten Sbirolinos zu schleppen. Die Rutenlänge liegt zwischen 3,60 m und 3,90 m, da die Vorfächer selten unter 2,00 m lang sind. Mit der Sbirolinorute können Forellen geangelt werden, aber auch beim Meeresangeln erfreut sich diese Technik zunehmender Beliebtheit.
Das war ein Überblick über die verschiedenen Angelruten und ihre Besonderheiten. Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, die richtige Angelrute für deinen Zielfisch zu finden. Jetzt steht dem erfolgreichen Angeln nichts mehr im Wege!
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