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Die Viskosität ist entscheidend, wenn es darum geht, das richtige Getriebeöl auszuwählen. Die Viskosität beschreibt die Fließeigenschaften und Zähflüssigkeit eines Fluids und gibt Auskunft über den Grad der inneren Reibung. Ein Öl mit hoher Viskosität ist dickflüssig und weniger fließfähig, während ein Öl mit niedriger Viskosität dünnflüssig ist. Die Wahl der falschen Viskosität kann zu schwerwiegenden Folgen führen, bis hin zur Zerstörung des Getriebes. Damit Ihnen das nicht passiert, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag, worauf Sie bei der Wahl des richtigen Getriebeöls achten müssen. Die Viskosität steht jedoch nicht in direktem Zusammenhang mit der Qualität des Öls, sondern ist lediglich ein Maß für die Zähflüssigkeit.
Warum ist die Getriebeöl Viskosität wichtig?
Um ein Getriebe reibungslos zu betreiben und seine Lebensdauer zu verlängern, ist eine optimale Schmierung unerlässlich. Das Getriebeöl bildet einen Schmierfilm zwischen den Zahnrädern und Bauteilen, um den direkten Kontakt zu minimieren. Das Öl reduziert die Reibung und verhindert so Verschleiß und Schäden. Zudem ist das Getriebeöl für die Kühlung verantwortlich, indem es Wärme aufnimmt und abführt. Die Verwendung von Öl als Kühlmittel bietet viele Vorteile. Das Öl isoliert auch vor unerwünschten elektrischen Strömen und schützt Metalle vor Korrosion. Besonders hohe Belastungen treten dort auf, wo die Zahnflanken aufeinandertreffen. An dieser Stelle muss das Öl viel Druck aufnehmen und trotz des minimalen Schmierspalts einen effektiven Schmierfilm bilden.
Bei verschiedenen Getrieben treten unterschiedliche Belastungen an den Zahnradflanken auf. Die Kraftübertragung bei geradverzahnten Stirnrädern erfolgt entlang einer Linie, während bei schräg verzahnten Rädern mehrere Flanken beteiligt sind. Hinzu kommen unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten, wirkende Kräfte und spezifische Temperaturanforderungen. Industriemaschinen, die kontinuierlich bei konstanter Temperatur in Fabrikhallen laufen, stellen andere Anforderungen an die Getriebeöl Viskosität als beispielsweise ein Pkw-Getriebe. Zudem werden Getriebe immer komplexer, wodurch auch die Anforderungen an die Getriebeöle steigen.
Es werden genormte Viskositätsklassen verwendet, um das richtige Öl für jedes Getriebe zu finden. Diese Klassen geben Auskunft über die Viskosität des Getriebeöls bei bestimmten Temperaturen.
Viskositätsklassen von Getriebeöl
Im Bereich der Industrieöle wird die Viskositätsklasse über die ISO-Klassifikation angegeben, die sich auf die Viskosität bei 40 °C bezieht. Bei Kraftfahrzeugen werden die Getriebeöle mithilfe der API-Klassifikation in fünf Leistungsklassen eingeteilt. Die Viskosität wird durch die SAE-Klasse angegeben.
Im Automotive-Bereich zeigt die Zahl vor dem “W” (Winter), wie sich die Viskosität bei niedrigen Temperaturen verhält, während die Zahl hinter dem “W” die Viskosität bei hohen Temperaturen angibt, speziell bei 100 °C. Zum Beispiel steht Getriebeöl 75w90 für Schaltgetriebe in PKWs, während SAE 80-Öle eher für Nutzfahrzeuge geeignet sind. Mehrbereichsöle haben auch einen höheren Viskositätsindex, was bedeutet, dass die Viskosität des Schmierstoffes weniger von der Temperatur abhängt. Dahingegen haben Einbereichsöle eine geringere Temperaturspanne und werden je nach Saison oder Klima eingesetzt.
Verbesserung der Getriebeöl Viskosität durch Additive
Um die richtige Viskosität gemäß den Getriebeöl-Spezifikationen einzustellen, werden Additive verwendet. Diese Zusatzstoffe verbessern nicht nur den Korrosionsschutz, sondern auch den Viskositätsindex. Für die optimale Viskosität empfiehlt sich der Einsatz von Getriebeölen mit synthetischem Grundöl, da sie ein besseres Viskositäts-Temperatur-Verhalten haben als mineralische Produkte, insbesondere bei hohen Temperaturen.
Besonders bei Getrieben für Kraftfahrzeuge ist der Anteil der Additive im Getriebeöl höher, da die Belastung aufgrund der kompakten Bauweise deutlich größer ist als bei Industriegetrieben. Die Wahl des richtigen Getriebeöls hängt auch von der Art des Getriebes ab. Beispielsweise wird für Schaltgetriebe ein Getriebeöl der API-Klasse GL-4 benötigt, während Achsgetriebe GL-5-Öl benötigen. Automatikgetriebe erfordern spezielle Öle, die als ATF (Automatik Transmission Fluid) bezeichnet werden und in verschiedene Viskositätsklassen unterteilt sind.
Herstellerangaben zur Viskosität von Getriebeöl unbedingt beachten
In der Regel gibt der Getriebehersteller vor, welches Getriebeöl verwendet werden soll. Es ist unerlässlich, diese Angaben zu befolgen, da die Wahl eines Öls mit falscher Viskosität im schlimmsten Fall zu einem Totalschaden des Getriebes führen kann.
Falls Sie die Herstellerangaben nicht zur Hand haben, sollten Sie nicht einfach irgendein Öl verwenden. Es ist ratsam, entweder den Getriebehersteller oder einen kompetenten Schmierstoffanbieter zu kontaktieren, wie zum Beispiel die Schmierstoff-Zentrale. Dort erhalten Sie die nötigen Informationen, welches Getriebeöl Sie verwenden sollten.