Die Schufa-Auskunft ist heutzutage bei Wohnungsbesichtigungen kaum wegzudenken. Doch warum sollte nicht auch ein Vermieter seine Bonität nachweisen müssen? Nicht jeder Vermieter erfüllt zuverlässig seine Verpflichtungen. Das führt oft zu unerfreulichen Situationen für die Mieter, wenn beispielsweise Reparaturen nicht durchgeführt werden. Ein Blick in die Schufa-Auskunft kann hier Klarheit schaffen.
Was ist die Schufa?
Die Schufa-Auskunft hat sich in der Wohnungswirtschaft etabliert und dient dazu, das Zahlungsverhalten potentieller Mieter einzuschätzen. Die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, ist ein privates Unternehmen, das von der kreditgebenden Wirtschaft finanziert wird. Banken, Sparkassen, Leasingunternehmen, Telefonanbieter und Versandhändler geben der Schufa Informationen über ihre Kunden. Zudem greift die Schufa auf Eintragungen aus den öffentlichen Schuldnerverzeichnissen der Gerichte zu.
Warum sollte ich meine Schufa-Auskunft regelmäßig prüfen?
Es ist ratsam, regelmäßig von dem Recht Gebrauch zu machen, einmal pro Jahr kostenlos Einsicht in die über einen gespeicherten Daten zu erhalten. In der Schufa-Datenbank sind mittlerweile 66,4 Millionen Personen erfasst. Es kann vorkommen, dass es zu Namensverwechslungen, unberechtigten Eintragungen oder unterlassenen Löschungen kommt. Um hier Transparenz zu schaffen, sollte man die kostenlose Schufa-Auskunft regelmäßig überprüfen. Die Anforderungsseite ist auf der Schufa-Homepage allerdings schwer zu finden, da hauptsächlich kostenpflichtige Dienste beworben werden.
Darf ein Vermieter eine Schufa-Auskunft einholen oder verlangen?
Ein Vermieter hat keinen Rechtsanspruch auf eine Schufa-Auskunft durch den Mietinteressenten. Ist der Vermieter selbst Mitglied der Schufa, kann er mit Einwilligung des Mietinteressenten eine Bonitäts-Auskunft einholen. Ist der Vermieter kein Mitglied der Schufa, kann er nicht auf die Schufa-Daten zugreifen, selbst wenn der Mieter einwilligt. In solchen Fällen ist es jedoch ratsam, die Schufa-Auskunft vorzulegen, um die gewünschte Wohnung zu bekommen. Dabei sollten jedoch sensible Informationen wie Kontonummern oder Kreditkartennummern geschwärzt werden.
Aber ihr wollt doch auch eine Schufa-Auskunft!
Als Vermieter möchten wir aus Verantwortung gegenüber dem Hauseigentümer in der Regel eine Schufa-Selbstauskunft sehen. Dies ist wichtig, da wir im Ernstfall für die Zahlungsausfälle der Mieter haften müssen.
Schufa Basis-Score Tabelle
Die Schufa bewertet das Zahlungsverhalten anhand eines Score-Werts. Ein Score von 80% bis 90% stellt bereits eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit dar. Dennoch ist ein solcher Wert für uns kein Grund, einen potentiellen Mieter von vornherein abzulehnen. Oft handelt es sich um junge Menschen, die noch keine ausreichende Zahlungshistorie haben.
Bei diesen 9 Schufa-Einträgen sollten die Alarmglocken läuten
Ein schlechter Score-Wert allein ist noch kein Grund zur Ablehnung des Mietinteressenten. Allerdings sollten Vermieter genauer hinschauen, wenn bestimmte Eintragungen in der Schufa vorliegen. Ein gekündigtes Girokonto, abgelehnte Kreditanträge oder gerichtliche Mahnbescheide sind Anzeichen dafür, dass der Bewerber finanzielle Probleme hatte oder hat.
Es ist wichtig zu bedenken, dass die Schufa-Auskunft nur einen Momentaufnahme ist. Sie gibt keine Informationen über den Arbeitgeber, das Einkommen oder das Vermögen des Mietinteressenten. Diese Einschätzungen müssen Vermieter selbst vornehmen.
Es ist ratsam, eine Schufa-Auskunft anzufordern und die Eintragungen rechtzeitig zu überprüfen. Falsche oder veraltete Einträge sollten korrigiert werden. Als Bewerber sollte man ehrlich sein und offen über finanzielle Sachverhalte kommunizieren. Die Schufa-Auskunft sollte nicht das alleinige Kriterium für den Abschluss eines Mietvertrages sein.