Unfälle können überall passieren, sei es beim Hundesport, bei Ausflügen oder sogar zu Hause. Heute möchten wir uns darauf konzentrieren, was unbedingt in die Hundeapotheke gehört, damit du im Notfall bestmögliche Erste-Hilfe leisten kannst.
Verbandsmaterialien – Sicher ist sicher!
Besonders bei Krallenverletzungen oder Schnittwunden an den Pfoten ist ein gut sitzender Verband unverzichtbar. Um die Wunde abzudecken, benötigst du Mullkompressen oder sterile Mulltupfer. Die Zehen sollten einzeln mit einer synthetischen Verbandswatte gepolstert werden, um ausreichend Luftzirkulation und wenig Feuchtigkeitsbildung zu gewährleisten. Anschließend solltest du alles mit einer selbsthaftenden Binde fixieren. Alternativ kannst du normale Mullbinden verwenden, die mit Fixierpflaster befestigt werden. Eine Verbandsschere darf natürlich nicht fehlen.
Desinfektion und Wundpflege
Offene Wunden und Verletzungen müssen gründlich gereinigt werden. Hierfür eignen sich handelsübliche Desinfektionsmittel ohne Alkohol. Verdünnte Betaisodona-Lösung oder Wasserstoffperoxid sind besonders geeignet. Nach der Reinigung sollte die Wunde mit einer entsprechenden Wundsalbe behandelt werden. Falls keine antibiotischen Mittel benötigt werden, kannst du auch eine normale Salbe aus der menschlichen Hausapotheke verwenden, zum Beispiel Betaisodonasalbe, die keimtötend wirkt und die Wundheilung beschleunigt.
Ohrenreiniger und Augensalbe – Seh- und Hörvergnügen
Die Ohren sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls gereinigt werden. Dafür reicht ein frei verkäuflicher Ohrenreiniger aus. Die Flüssigkeit wird ins Ohr gegeben, sanft einmassiert und der Hund wird es dann ausschütteln. Bei entzündlichen Prozessen, akutem Kratzen der Ohren, Kopfschütteln oder übermäßig heißen Ohren sollte jedoch ein Tierarzt konsultiert werden, um ein spezielles Mittel zu verwenden. Bei einer leichten Bindehautentzündung kann auch eine Augensalbe wie Bepanthen aus der menschlichen Apotheke verwendet werden. Bei stark entzündlichen Prozessen ist jedoch eine tierärztliche Behandlung erforderlich.
Fieberthermometer – Immer die Temperatur im Blick
Ein Fieberthermometer darf in der Hundeapotheke auf keinen Fall fehlen. Um Stress im Notfall zu reduzieren, ist es ratsam, gelegentlich solche medizinischen Kontrollen zu üben. Die normale Körpertemperatur eines ausgewachsenen Hundes liegt zwischen 37,5 und 39 Grad Celsius. Bei Welpen kann sie etwas höher sein. Ab 40 Grad Celsius spricht man von Fieber, und ab 41 Grad Celsius gerät der Hund in einen lebensbedrohlichen Zustand.
Mittel gegen Durchfall – Schnelle Linderung
Auch Hunde leiden von Zeit zu Zeit an Durchfall. Die Ursachen können vielfältig sein, von der Aufnahme unverträglicher Lebensmittel bis hin zu warmem Wetter, übermäßiger körperlicher Anstrengung oder Stress. Nicht jede Durchfallerkrankung erfordert einen sofortigen Tierarztbesuch. Verschiedene Mittel wie Kohletabletten und andere frei verkäufliche Produkte können hier schnelle Abhilfe schaffen. Es ist ratsam, dem Hund für 24 Stunden kein Futter anzubieten, damit sich der Darm beruhigen kann. Wir empfehlen auch, eine “Morosche Karottensuppe” zu kochen. Die lange Garzeit der Möhren entfaltet eine Art antibiotische Wirkung und beruhigt den Darm schnell. Natürlich sollte der Hund genau beobachtet werden. Wenn er zunehmend matt wird, der Durchfall anhält, Übelkeit und Erbrechen auftreten oder er blutigen oder schleimigen Kot ausscheidet, ist es dringend erforderlich, einen Tierarzt aufzusuchen.
Pinzetten und Zeckenzange – Fremdkörper entfernen
Um Fremdkörper aus Wunden zu entfernen, benötigt man oft eine Pinzette. Eine herkömmliche Pinzette für Menschen ist völlig ausreichend. Zeckenzangen gibt es inzwischen in vielen Varianten – als Zangen, Haken oder Karten. Wichtig ist, den Kopf mit zu entfernen. Aber selbst wenn dies einmal misslingt, ist es kein Drama, da der Kopf normalerweise nach einigen Tagen von selbst herauswächst. Die Stelle sollte jedoch weiterhin beobachtet werden. Da Zecken kein Schraubgewinde haben, ist es unerheblich, in welche Richtung gedreht wird. Entscheidend ist, dass es schnell geschieht.
Hot/Cold Pack – Kühle oder Wärme zur Linderung
Bei verschiedenen Verletzungen kann es hilfreich sein, die betroffene Stelle zu kühlen oder zu wärmen. Auch hier sind Hot und Cold Packs für den Menschen vollkommen ausreichend. Kälte hilft dabei, körpereigene Reaktionen zu hemmen, zum Beispiel bei Prellungen oder Stichen. Wärme hingegen aktiviert und beschleunigt Prozesse. Deshalb ist sie zum Beispiel bei Verspannungen oder Rückenschmerzen, insbesondere bei älteren oder gelenkerkrankten Hunden, sehr zu empfehlen.
Kragen, Pfotenschuhe und Bodys – Schutz bei Verletzungen
Je nach Art der Verletzung müssen Wunden vor dem Lecken oder Kratzen des Hundes geschützt werden. Neben den bekannten Trichterkragen gibt es mittlerweile aufblasbare Varianten oder Kragen aus Schaumstoff, die das Kratzen im Gesicht oder das Lecken des Körpers verhindern. Pfotenschuhe eignen sich besonders gut für unterwegs, um Verbände oder Wunden zu schützen. Als Ersatz für einen Body kann zum Beispiel ein normales T-Shirt aus dem eigenen Kleiderschrank dienen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Mit diesen wichtigen Utensilien bist du bestens für die Versorgung deines tierischen Freundes im Notfall vorbereitet. Aber denke immer daran, dass eine tierärztliche Untersuchung bei schwerwiegenderen Verletzungen oder Erkrankungen unerlässlich ist. Bleibe wachsam und sorge gut für deinen Vierbeiner!