Was sind eigentlich die Vorteile der Digitalfotografie? Sie kennen das sicher: Sie haben/hatten eine konventionelle Kamera auf Chemiebasis. Diese füttern sie mit einem Film und machen Ihre Bilder. Nach spätestens 36 Aufnahmen ist der Film voll.
Achtung: Dieser Artikel ist schon sehr alt und enthält möglicherweise alte Währungsangaben und Preise.
1. Gesparte Lauferei
Damit ist Schluss, wenn man eine Digitalkamera betrachtet. Damit spart man sich nicht nur Laufereien, sondern auch noch Geld für Filme und Entwicklungskosten. Denn eine Digitalkamera hat keinen Film nötig, sie speichert die Bilder in digitalem Format als Datei auf einem Speichermedium. Die Lauferei entfällt, ebenso die Kosten für Film und Entwicklung. Und misslungene Bilder lassen sich gleich nach der Aufnahme auf dem Medium löschen. Da die Bilder bereits als Datei vorliegen, entfällt auch das Einscannen der Fotos. Gelöschte Bilder lassen sich sogar wiederherstellen. Das ist ein bisher unerreichter Vorteil der Digitalfotografie und gleichzeitig ein Nachteil analoger Bildaufnahme. Das gilt sogar schon für eine digitale Spiegelreflexkamera für Einsteiger.
Auch das Herzklopfen auf dem Flughafen beim Röntgen der Filme gehört dann endlich der Vergangenheit an 🙂
Es verbleibt als einzige Tätigkeit nach dem Fotografieren das
- Übertragen der Bilddaten in den Computer
- ggfls. Ausgabe der Datei auf einen Fotodrucker
Unterschied analog-digital
Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer herkömmlichen und einer digitalen Kamera? Und was genau sind dabei die Vorteile der Digitalfotografie? Wo liegen die Unterschiede zwischen den einzelnen digitalen Kameras? Und wann brauche ich überhaupt eine Digitalkamera statt einer klassischen Kamera? Wir wollen versuchen, die ersten drei Fragen zu beantworten, damit Sie dann selbst die Antwort auf Frage vier finden.
Das Prinzip der „normalen“ Kamera ist seit über fünfzig Jahren unverändert geblieben. Licht fällt durch einen Verschluss auf einen lichtempfindlichen Film, den man anschließend von einem Fotolabor entwickeln lässt. Hierzu wird der Film einer speziellen chemischen Behandlung unterzogen, um vom belichteten Bildnegativ das gewünschte Foto zu erhalten. Die Qualität dieser Fotos hat sich dabei in den letzten Jahren nicht mehr dramatisch geändert. Weiterentwicklungen gab es hier vor allem im Bereich der Verschlüsse, Linsen, Objektive und der Bedienerfreundlichkeit der Kameras. Viele dieser Entwicklungen für klassische Kameras finden auch in den digitalen Geräten Verwendung. Das in den vergangenen Jahren gesammelte Knowhow aus dem Bau herkömmlicher Kameras konnten die Hersteller also für die Entwicklung hochwertiger Digitalkameras übernehmen.
Bildsensor statt Film
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Kamerasystemen liegt darin, dass Digitalkameras statt eines lichtempfindlichen Films einen Chip / Sensor verwenden. Der wird gebraucht, um die durch den Verschluss einfallenden Lichtimpulse zu erfassen. Die so gewonnenen Daten übergibt die Elektronik an einen weiteren Chip. Der komprimiert sie dann und leitet sie an den Datenspeicher der Kamera weiter. Sind das Vorteile der Digitalfotografie?
Alles Drumherum um die eigentliche Aufnahme unterscheidet sich nicht von der Arbeitsweise einer analogen Kamera. Und zwar von der Belichtungsmessung über das Fokussieren bis zum Öffnen des Verschlusses! Nachdem die Kamera die Daten jedoch abgespeichert hat, lassen sich diese ohne weitere Umwege an einen PC übergeben. Dort können sie weiterverarbeitet werden. Sie sparen also den Zwischenschritt der Filmentwicklung, der immerhin mehrere Tage dauern kann – ein absoluter Pluspunkt und Vorteil der Digitalfotografie!
Unterschiede zwischen den digitalen Kameras
Wir wollen nun jedoch den Vergleich zwischen digitalen und nicht-digitalen Kameras beenden… Und uns der Frage zuwenden, wo denn die Unterschiede zwischen den einzelnen Digitalkameras liegen. Und wodurch sich Preise von 500 € bis 5000 € rechtfertigen lassen.
Wie bereits eingangs erwähnt, finden viele Komponenten aus dem traditionellen Kamerabau auch bei der Herstellung digitaler Kameras Verwendung. So können wir auch hier zwischen digitalen Sucherkameras und Spiegelreflexkameras unterscheiden.
Bei den Sucherkameras haben wir entweder einen einfachen optischen Sucher oder ein kleines LCD-Display. Die Auflösung der LCD-Displays ist der Qualität des Bildsensors deutlich unterlegen, sodass wir hier keine Bildvorschau erhalten, sondern lediglich eine Kontrolle, ob das aufzunehmende Objekt im Aufnahmebereich der Kamera ist.
Bei einer Kamera mit einem Spiegelreflexsucher erscheint das Bild so im Sucher, wie es durch die Linse der Kamera erscheint. Falls also Filter oder Vorsätze vor der Linse angebracht sind, sehen Sie deren Wirkung auch durch den Sucher. Das ist jedoch kein Vorteil der Digitalfotografie, sondern der Spiegelreflexkamera (SLR).
2. Sofortige Bildkontrolle
Die meisten Spiegelreflexkameras haben zusätzlich ein LCD-Display, das man jedoch nicht als Sucher verwendet. Sondern es dient dazu, die bereits gemachten und in der Kamera gespeicherten Bilder zu kontrollieren. Diese Funktion ist sehr nützlich, wenn Sie eine Kamera verwenden, die Speicherkapazität für über 1000 Bilder hat. Sie benötigen dann für die Bestandsaufnahme Ihrer Fotos keinen PC, sondern können jederzeit kontrollieren, ob alle gewünschten Motive „im Kasten“ sind. Hier kommt wieder der Vorteil der sofortigen Verfügbarkeit und Betrachtbarkeit Ihrer Bilder zum tragen.
Pixelmenge und Auflösung
Die Anzahl der Bildpunkte, die eine digitale Kamera aufnehmen kann, ist meist das wichtigste Kriterium für den Kauf einer Kamera. Je mehr Pixel ein Bild hat, desto höher ist die Qualität der Aufnahmen. Dies spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Sie Ihre Bilder nicht nur am PC betrachten, sondern auch ausdrucken.
Hier spielt man die Vorteile der Digitalfotografie voll aus. Beim Ausdruck in normaler Fotogröße von 9×13 cm spielt die Pixelmenge noch keine gravierende Rolle. Also ist es fast egal, ob Ihre Kamera mehr als eine Million Pixel aufnehmen kann oder nicht. Wenn Sie Ihre Bilder jedoch in größeren Formaten, z.B. A5 oder gar A4 ausdrucken? Dann werden Sie feststellen, dass Kameras mit geringer Auflösung (eigentlich Pixelmenge) dann nur noch unbefriedigende Qualität zu Papier bringen.
Dies liegt einfach daran, dass die vorhandenen Pixel beim Vergrößern auseinandergezogen werden. Denn je weniger Pixel ein Bild hat, desto körniger sieht das Ergebnis nach dem Skalieren aus. Wenn Sie mit großformatigen Ausdrucken arbeiten möchten, sollte Ihre Kamera über 6 Mio. Pixel belichten können. Denn je mehr Bildpunkte abgespeichert sind, desto enger sitzen diese beieinander und können entsprechend besser skaliert werden. Heutige Digitalkameras sind allerdings so auflösend, dass sie jeden Film aus der analogen Zeit schlagen. Also hier klarer Vorteil der Digitalfotografie!
Siehe hierzu auch den Webdigital-Artikel „Auflösung und Pixelmenge“.
Qualitätskriterien einer Digitalkamera
Was für analoge herkömmliche Kameras an Qualitätskriterien gilt, gilt grundsätzliche auch für digitale Modelle: Spiegelreflex ist besser als Kompaktklasse, Lichtstarke Objektive sind besser als lichtschwache, etc. Neben den besprochenen Vorteilen der Digitalfotografie gibt es jedoch noch zusätzliche Kriterien in der digitalen Welt:
Auflösung
Die Anzahl an Pixeln sind jedoch nicht als ultimatives Qualitätsmerkmal zu sehen. Wenn vor dem CCD-Chip eine schlechte Optik mit minderwertigen Linsen sitzt, kommt das Bild bereits verfälscht in der Kamera an. Bei Verwendung schlechter Linsen sind gerade Linien eines Objektes auf dem Bild leicht gekrümmt wiedergegeben. Bilder wirken grünstichig oder unscharf. Diese Fehler sind durch Nachbearbeiten nur sehr schwierig oder gar nicht zu korrigieren.
Software und Bildbearbeitung
Das Nachbearbeiten der Bilder ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, den man beim Kauf einer Kamera beachten sollte. Zum Lieferumfang jeder digitalen Kamera gehört auch Software. Sie ist nötig, um die Bilder aus der Kamera auf den PC zu übertragen und dort auch ggf. weiter zu bearbeiten. Achten Sie darauf, dass die Software, die zum Lieferumfang gehört, auch mit dem Betriebssystem Ihres Rechners kompatibel ist! Speziell die Anwender eines Apple Mac sollten darauf achten, dass neben der Bildbearbeitungssoftware auch die Kamerasoftware kompatibel ist.
Siehe hierzu auch den Webdigital-Artikel „Sind mehr Megapixel immer besser?“
Wie viel Qualität braucht man nun?
In vielen Fällen lässt sich ein digitales Bild verwenden, um eine Internetseite aufzuwerten oder eine Präsentation optisch aufzulockern. Hier wäre eine Dateigröße von mehr als 1 MB pro Bild unnötig, da sie zu unerwünschten Ladezeiten führen würde. Hier reicht eine Kamera mit einer Auflösung im VGA (640 x 480 Pixel) oder eventuell SVGA (800 x 600 Pixel) Bereich.
Wenn Sie Ihre digitalen Schnappschüsse lediglich ab und zu dazu verwenden, Einladungen, Gutscheine oder ähnliches im privaten Bereich aufzulockern, ist eine Kamera mit einer 12-Megapixel-Auflösung sicher nicht unbedingt notwendig. Eine Pixelmenge um die 6 Megapixel ist für den Alltagsgebrauch absolut ausreichend. Die Vorteile der Digitalfotografie machen sich danach kaum noch bemerkbar. Stattdessen wachsen die Dateigrößen und die Transferdauer beim Kopieren der Bilder.
Professioneller Einsatz
Anders sieht es aus, wenn Sie eine digitale Kamera suchen, die Sie professionell einsetzen wollen. Beispielsweise, um etwas zu dokumentieren, sei es als Sachverständiger oder als Makler, und wo Sie das abgelichtete Objekt in einer Präsentation oder einem Gutachten ausdrucken müssen. Sie haben bislang mit einer traditionellen Analogkamera Ihre Bilder gemacht und Sie haben diese nach dem Entwickeln eingescannt? Dann sollten Sie so bald wie möglich auf eine digitale Kamera umsteigen! Sie sparen die Zeit, die Sie sonst auf die Filmentwicklung warten. Und vor allem können Sie direkt nach der Aufnahme kontrollieren, ob es so geworden ist, wie Sie es beabsichtigt haben. Entweder mit dem eingebauten LCD-Display der Kamera oder mit Ihrem Notebook, das für solche Zwecke einfach mitzuführen ist.
3. Einfache Aufbewahrung
Auch als Nachweispflichtiger gegenüber Ihrer Versicherung (z.B. Juwelier, Kürschner, Händler für Antike Möbel usw.) kann eine digitale Kamera Ihnen die Arbeit ungeheuer erleichtern. Statt hunderte von Fotos aufzubewahren, legen Sie einfach eine Speicherkarte mit den Bilddateien Ihrer versicherten Waren in den Safe. Und mit einer einfachen Archivierungssoftware ist die Pflege dieser Dateien deutlich einfacher als das Sortieren von mehreren Karteikästen voller Fotos.
Auflösung als Kriterium
Bei den zuletzt genannten Verwendungsmöglichkeiten ist eine hohe Bildauflösung sogar Voraussetzung für eine naturgetreue Wiedergabe der abgelichteten Objekte. Denn es muss sicher sein, dass auch feinste Details zu sehen sind. Auch für das Erstellen einer Firmenbroschüre sollte die verwendete Kamera eine optimale Bildqualität liefern. Ansonsten schwinden die Vorteile der Digitalfotografie dahin. Dabei kann man die Pixelgröße mit dem Filmkorn vergleichen.
4. Versand von Bildern
Ein weiterer Anwendungsfall, bei dem digitale Kameras den herkömmlichen Geräten weit überlegen sind: der Versand der Bilder. Statt nach der Entwicklung die Fotos per Post oder Kurier aufzugeben, lassen sich Bilddateien über Email in Minuten weltweit versenden.
Dies sollen nur einige Vorteile, Unterschiede und Beispiele für den Einsatz von digitalen Kameras sein. Sicher können wir diese Geräte auch im privaten Bereich dazu nutzen, die herkömmliche Kamera zu ersetzen. Denn gerade durch die Möglichkeit, die Bilddaten selbst nachzubearbeiten, eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten und neue Vorteile der Digitalfotografie.
Nachteile
Der Nachteil digitaler Spiegelreflexkameras ist der Staub auf dem Sensor. Während zu analogen Zeiten der Film kleine Staubpartikel einfach weiter transportiert hat, haftet der Staub nun auf dem Sensor und dort bewegt er sich nicht, wodurch von Zeit zu Zeit eine Sensorreinigung erforderlich ist.