Digital vs. Analog: Welches Funksystem ist besser?

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Die Welt der Funktechnik hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Früher waren analoge Funkstrecken die Norm, doch heute bietet der Markt auch digitale Alternativen. Aber wo liegt der Unterschied und welche Vorteile und Nachteile bringen die neuen digitalen Technologien mit sich?

Analoge Funksysteme: Störungsanfällig und verrauscht

Analoge Funksysteme arbeiten mit der Frequenzmodulation (FM). Dabei wird die Frequenz des Hochfrequenzträgers mit dem Audiosignal moduliert. Das bedeutet, dass die Trägerfrequenz im Rhythmus des Audiosignals ständig schwankt. Diese Schwankungen können Störungen auf das Signal übertragen und sich in einem verrauschten Audio-Signal bemerkbar machen.

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Digitale Funkmikrofone: Störungsfreie Übertragung

Bei einem digitalen Funkmikrofon wird das analoge Audiosignal der Mikrofonkapsel erst digitalisiert. Das kontinuierliche Signal wird dabei mit einer bestimmten Taktung und Bit-Tiefe abgetastet und digitalisiert. Diese digitalen Daten werden dann auf das Trägersignal aufmoduliert. Es gibt verschiedene Verfahren zur Beeinflussung der Trägerfrequenz, wie Amplitude Shift Keying (ASK), Frequency Shift Keying (FSK) und Phase Shift Keying (PSK).

Digital vs. Wireless

Am häufigsten kommt das Phase Shift Keying (PSK) Verfahren zum Einsatz. Dabei werden mehrere Phasenlagen genutzt, um eine 100%ige Reproduktion des gesendeten Signals zu gewährleisten. Im Gegensatz dazu sind analoge Funksysteme anfällig für Störungen und die Klangqualität nimmt mit zunehmender Entfernung vom Sender ab.

Digital vs. Wireless

Die Vorteile der digitalen Übertragung

Digitale Funksysteme bieten einige Vorteile gegenüber analogen Systemen. Zum einen können digitale Signale verschlüsselt werden, um Abhörversuche zu verhindern. Einige digitale Systeme bieten sogar eine AES256 Verschlüsselung, die als absolut sicher gilt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Signal nur vom richtigen Empfänger erkannt wird und auch kein Übersprechen von anderen Kanälen stattfindet.

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Darüber hinaus können digitale Empfänger Trägerfrequenzen von Intermodulationen unterscheiden, was zu einer höheren Anzahl von nutzbaren Kanälen führt. Ein Beispiel dafür ist der “HD-Modus” der ULX-D Systeme, bei dem bis zu 63 Kanäle in einem TV-Kanal von 8 MHz untergebracht werden können. Allerdings wird hierbei die Sendeleistung reduziert und die Reichweite auf etwa 30 Meter begrenzt.

Die Latenz: Ein Nachteil der digitalen Technologie

Ein Nachteil der digitalen Funktechnologie ist die Latenz, also die Verzögerung bei der Rückwandlung des digitalen Signals in ein analoges Signal. Bei unkritischen Anwendungen wie Bluetooth-Freisprecheinrichtungen können Latenzen von bis zu 200 ms auftreten. Für musikalische Anwendungen oder synchronisierte Videoinhalte ist dies jedoch zu hoch.

Digital vs. Wireless

Die Latenz bei hochwertigen digitalen Systemen wie dem ULX-D beträgt nur 2,9 ms (3,2 ms im HD-Modus) und beim GLX-D je nach Modus 4 ms oder 7,3 ms. Diese geringen Verzögerungen sind für den normalen Live-Betrieb nicht spürbar. Erst bei Latenzen von über 10 ms nimmt das menschliche Gehör eine Verzögerung wahr. Dennoch sollten bei digitalen Funksystemen möglichst geringe Latenzen angestrebt werden.

Fazit: Die Wahl des richtigen Systems

Digitale Funksysteme bieten viele Vorteile gegenüber analogen Systemen, insbesondere in Bezug auf Störungsanfälligkeit und Klangqualität. Die Möglichkeit zur Verschlüsselung und die höhere Kanalanzahl machen die digitale Technologie besonders attraktiv. Allerdings müssen bei der Wahl eines digitalen Funksystems auch die Latenzzeiten berücksichtigt werden, um keine unerwünschten Verzögerungen zu haben. Letztendlich hängt die Entscheidung vom konkreten Anwendungsfall und den individuellen Anforderungen ab.

(Eingemachtes: Bei einer Abtastfrequenz von 48 kHz und einer Bit-Tiefe von 24 bit ergibt sich ein hoher Datenstrom und eine große Bandbreite des Frequenzspektrums. Daher werden die Daten bei digitalen Funksystemen komprimiert, um die Anzahl der nutzbaren Kanäle zu erhöhen. Das genaue Kodierungsverfahren ist allerdings ein Betriebsgeheimnis der Hersteller.)

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