Fotos, Zeichnungen und Bilder auszudrucken erfordert die richtige Wahl des Druckmaterials. Sowohl der Digitaldruck als auch der Fotopapierdruck sind hervorragend für die Darstellung von Bildern geeignet, unterscheiden sich jedoch in einigen wichtigen Punkten. Vor allem die Farbintensität variiert stark zwischen den beiden Druckarten.
Fotos sind für viele Menschen wertvolle Erinnerungen und werden gerne präsentiert. Egal ob in einem klassischen Fotorahmen oder in einem Buch mit gesammelten Fotos – die Wahl des Druckmaterials beeinflusst die Farben und den Look der Bilder wesentlich. Deshalb stellt sich oft die Frage, ob Fotopapier oder Digitaldruck die bessere Wahl ist. Besonders die Unterschiede zwischen den beiden Druckmaterialien sind wichtig, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Welches Material eignet sich zum Beispiel besser für Landschaftsfotografie? In diesem Artikel geben wir Ihnen hilfreiche Tipps bei der Auswahl des geeigneten Druckmaterials.
Das digitale Druckverfahren
Das klassische Digitaldruckverfahren ist eine kostengünstige Methode, um Fotos, Bilder und Grafiken zu drucken. Dabei wird die Tinte direkt auf das Papier gedruckt. Das System verwendet das CMYK-Farbmodell, um die Zielfarbe für jeden Punkt zu mischen:
- Cyan
- Magenta
- Yellow (Gelb)
- Key (Schwarz)
Die Punkte werden über das Rasterdrucksystem auf das Papier aufgetragen. Obwohl ein großer Farbraum erzielt werden kann, zeigen sich hier größere Nachteile im Vergleich zu echtem Fotopapier:
- Farbpunkte ähnlich wie Pixel sichtbar
- Farbechtheit nicht perfekt umgesetzt
Besonders problematisch wird es, wenn RGB-Farben dargestellt werden müssen. Da das CMYK-Farbmodell diese nicht exakt nachbilden kann, müssen Sie mit Farbabweichungen rechnen. Vor allem bei kontrastreichen Bildern aus den Bereichen Landschafts- und Makrofotografie kann es zu einem deutlichen Qualitätsverlust kommen. Die Bilder können matt, ausgebleicht oder dunkler wirken. Das heißt jedoch nicht, dass das Digitaldruckverfahren schlecht oder minderwertig ist. Verwendet man hochwertiges Druckpapier und Laserdrucker, so lässt sich eine punktgenaue Darstellung erzielen. Das Papier fühlt sich wie Buchseiten an, ist reflexionsarm und trotz des geringeren Gewichts stabil.
Tipp: Falls Sie Bilder mit viel Text drucken möchten, wie beispielsweise einen Comic, empfiehlt sich das digitale Druckverfahren anstelle von echtem Fotopapier. Die Schrift ist beim Digitaldruck schärfer, unabhängig von der Größe und dem verwendeten Schriftsystem.
Fotopapierdruck im Detail
Im Vergleich zum Digitaldruckverfahren kommt beim Fotopapierdruck eine fotochemische Methode zum Einsatz. Die Bilder werden nicht direkt auf das Papier gedruckt, sondern durch Licht auf dem speziellen Echtfotopapier entwickelt. Dies hat deutliche Vorteile in Bezug auf die Qualität und Farben der Bilder:
- sRGB-Farbraum verfügbar
- Komplette Farbechtheit
- Keine Rasterung und “Pixeleffekt”
Besonders der verfügbare sRGB-Farbraum ermöglicht eine exakte Farbwiedergabe. Die Kontraste bleiben erhalten, auch bei sehr detailreichen Bildern. Aus diesem Grund wird Echtfotopapier gerne für hochwertige Fotobücher (z.B. Hochzeit oder Babybilder), Landschafts- und Makrofotografie, Modefotografie sowie Portraits verwendet.
Die Genauigkeit und Farbechtheit sorgen für einen hochwertigen Effekt, der sich durch die Auswahl des Fotopapiers noch verstärken lässt. Dabei stehen verschiedene Varianten zur Verfügung:
- Matt: reflexionsarm, schützt vor Fingerabdrücken, natürliche Wirkung (ideal für Personenbilder)
- Glänzend: kräftige Farben, hohe Brillanz und Bildschärfe, wirkt als Blickfang, Fingerabdrücke und Schlieren möglich (leicht zu reinigen aufgrund der Beschichtung)
Wie bereits erwähnt, ist die Textdarstellung beim Fotopapierdruck nicht ideal. Um dieses Problem zu umgehen, müssen Sie die Schriftgröße anpassen, bis die Unschärfe nicht mehr auffällt. Je nach Motiv kann jedoch eine größere Schrift unpassend wirken. Ein weiterer Nachteil gegenüber dem Digitaldruckverfahren ist der Preis. Echtfotopapier ist teurer, was bei der Umsetzung berücksichtigt werden muss. Wenn Sie beispielsweise mehrere Fotobücher drucken, bei denen es nicht so sehr auf die “Brillanz” der Fotos ankommt, können Sie Geld sparen, indem Sie auf den digitalen Druck setzen.
Hinweis: Fotobücher aus Echtfotopapier haben den großen Vorteil, dass sie nicht geklebt werden müssen. Stattdessen kommt eine Leporello-Bindung zum Einsatz, mit der sich die Bücher komplett aufschlagen lassen, um die Bilder zu bewundern.
Seitenzahl beachten
Ein oft übersehener Punkt bei der Wahl der Druckmethode ist die verfügbare Seitenanzahl, insbesondere bei Fotobüchern oder Heftchen. Aufgrund der Materialdicke können Sie mit Fotopapierseiten wesentlich weniger drucken als mit herkömmlichem Druckpapier. Die Materialien unterscheiden sich in der Dicke wie folgt:
- Druckpapier: maximal 250g/m²
- Echtfotopapier: 200 bis 350g/m²
Aufgrund des Gewichtsunterschieds können beim Echtfotopapier je nach Anbieter maximal 80 bis 120 Seiten gedruckt werden. Die Seiten sind deutlich dicker als bei klassischem Druckpapier, was die Bindung von Fotobüchern erschwert. Mit herkömmlichem Druckpapier sind dagegen Fotobücher mit bis zu 300 Seiten möglich. Wenn Sie einzelne Bilder drucken und diese über einen längeren Zeitraum präsentieren möchten, können Sie problemlos auf das dickere Material zurückgreifen.