DIN und IHF Normen sind in der Hi-Fi Welt weit verbreitet, aber was bedeuten sie eigentlich? In diesem Artikel werden wir den Unterschied zwischen DIN und IHF Normen erklären und ihre Auswirkungen auf die Leistungsangabe von Verstärkern und Receivern.
Die Leistungsnormen DIN und IHF
Die Leistung eines Verstärkers oder Receivers wird in DIN oder IHF angegeben. Doch was bedeuten diese Abkürzungen? Bei der DIN Norm wird die Sinusleistung mit einem Dauerton von 1 kHz (bei 4 oder 8 Ohm) gemessen. Die Lautstärke wird solange erhöht, bis der Verstärker das Signal verzerrt (bei einer maximalen Klirranteil von 1%). Die IHF Norm hingegen ist eine fairere Messmethode. Hier wird die Sinusleistung über den gesamten Hörbereich von 20 bis 20.000 Hz mit einem breitbandigen Rauschen ermittelt. Die erreichte Leistung bei der höchsten Frequenz wird als max. Leistung angegeben. Es ist möglich, dass die Leistung bei anderen Frequenzen wie z.B. bei 1 kHz wesentlich höher liegt.
Warum sind die Angaben in Prospekten unterschiedlich?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass technische Daten in verschiedenen Prospekten und Dokumentationen unterschiedlich dargestellt werden. Dies kann auf Übersetzungsfehler oder die Anpassung an unterschiedliche Normen zurückzuführen sein. Die DIN Norm wurde in Deutschland eingeführt und führte häufig zu Verwirrungen, da sie neben der IHF Norm Verwendung fand. Heutzutage hat die DIN HiFi 45500 keine Bedeutung mehr, da selbst günstige Geräte sie übertreffen.
Das Rechteckverhalten von Verstärkern und Endstufen
Das Rechteckverhalten eines Verstärkers oder einer Endstufe ist ein wichtiger Faktor für die Klangqualität. Es gibt Auskunft über das Impulsverhalten, die Phasenverzerrung, den Frequenzgang und die Stabilität. Besonders im Bassbereich spielt das Rechteckverhalten eine entscheidende Rolle für eine präzise und exakte Wiedergabe. Ein schlechtes Rechteckverhalten kann zu schwammiger und unpräziser Tieftonwiedergabe führen. Die Qualität eines Verstärkers hängt unter anderem von der Konstruktion und den verwendeten Komponenten wie Netzteil, Kondensatoren und Transistoren ab.
Oben: Optimales Rechteckverhalten einer hochwertigen Endstufe (20 Hz)
Unten: Miserables Rechteckverhalten einer günstigen Endstufe (20 Hz)
Im Endeffekt ist die Angabe einer höheren Leistung nicht unbedingt ein Zeichen für einen besseren Verstärker. Die Qualität und die Bauteile spielen eine entscheidende Rolle für die Klangwiedergabe.