Dinkel vs. Weizen – Das große Duell

Dinkel vs. Weizen – Duell der Giganten

Getreidekämpfe sind in den letzten Jahren in aller Munde, besonders zwischen Dinkel und Weizen. Doch was steckt wirklich hinter dieser “feindlichen” Auseinandersetzung? Und welches Getreide sollten wir letztendlich bevorzugen?

Herkunft

Weizen und Dinkel sind eng miteinander verwandt, denn Dinkel gehört zur Familie der Weizenarten. Innerhalb dieser Familie gibt es drei Hauptlinien: Einkorn, Emmer und Dinkel (Weichweizen).

Einteilung

Beim Getreide wird zwischen Nackt- und Spelzgetreide unterschieden. Hart- und Weichweizen, Kamut und Roggen gehören zu den Nacktgetreiden, während Dinkel zusammen mit Einkorn, Emmer und Gerste zu den Spelzgetreiden gehört. Das bedeutet, dass die Körner von der harten Spelzhülle getrennt werden müssen, bevor sie weiterverarbeitet werden können. Der Spelz schützt das Korn vor Schädlingen und Umwelteinflüssen und macht es widerstandsfähiger.

Geschichte

Schon Hildegard von Bingen hat die Vorteile von Dinkel gelobt und ihn als “das beste aller Getreide” bezeichnet, da es fettreich, kraftvoll und leicht verträglich ist. Bis 1900 war Dinkel weit verbreitet, verlor dann jedoch an Bedeutung und geriet in den Hintergrund. In den letzten Jahren erlebt Dinkel jedoch ein Comeback und ist überall präsent.

Wording

Es ist wichtig, die richtige Bezeichnung zu verwenden. Viele Menschen verwenden den Begriff “Weißmehl” synonym für Weizen und “Vollkornmehl” synonym für Dinkel. Das ist jedoch nicht korrekt. Auszugsmehl oder Weißmehl entsteht, wenn der lebendige Keim und die Randschichten des vollen Korns entfernt werden. Beim Kauf von Mehl im Supermarkt bekommt man fast immer Auszugsmehl, das alle wichtigen Vitalstoffe fehlen. In der Vollwertkost sollte man daher das volle Korn kaufen und selbst mahlen. Vollkornmehl kann aus allen Getreidesorten, egal ob Weizen oder Dinkel, frisch gemahlen werden.

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Bio-Variante

Weizen wurde im Laufe der Zeit stark verändert und reagiert gut auf Kunstdünger. Daher ist er in seiner ursprünglichen Form selten anzutreffen und wird oft als Beispiel für manipuliertes Getreide genannt. Dinkel hingegen ist widerstandsfähig gegen chemische Düngemittel und wird daher noch in seiner ursprünglichen Vollkornform angebaut. Deshalb eignet er sich perfekt für den ökologischen Landbau. Zudem ist Dinkel sehr robust, wächst auch in höheren Lagen und ist wetterbeständig.

Dinkel vs. Weizen – Duell der Giganten

Gluten

Wenn man Gluten nicht verträgt, sollte man weder Weizen noch Dinkel konsumieren. Tatsächlich enthält Dinkel sogar mehr Gluten als Weizen. Dinkel zählt zu den mehligen Weizensorten, zusammen mit Einkorn und Weichweizen. Aufgrund seiner guten Backeigenschaften eignet er sich besonders gut zum Brotbacken. Dinkelbrot trocknet jedoch etwas schneller aus als Weizenbrot.

Ernte

Die Ernte von Weizen ist einfacher als die Gewinnung von Dinkel und ertragreicher. Weizenkörner lassen sich leichter aus den Ähren lösen als Dinkelkörner aus den Spelzen. Dadurch kann es passieren, dass Dinkel bei der Ernte verletzt wird. Daher empfehle ich nach dem Kauf von Dinkelkörnern gerne eine Keimprobe, um die Qualität zu überprüfen.

Vitalstoffe

Dinkel enthält mehr essentielle Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamine als Weizen. Die Unterschiede sind zwar nicht enorm, jedoch erwähnenswert. Dinkel enthält auch mehr Kieselsäure, die sich positiv auf Haut und Haare auswirkt. Zudem enthält Dinkel mehr Vitamine wie B1, B2, B3 und B6.

Dinkel und Weizen

Insgesamt ist die Tendenz klar: Dinkel schneidet etwas besser ab als Weizen. Es ist jedoch wichtig, wie bereits erwähnt, dass man beide Getreidesorten (und auch andere) als volles Korn kauft und frisch mahlt. Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls wichtig. Immer nur eine Getreideart zu konsumieren, ist nicht optimal. Daher wird in der Vollwertkost von abwechslungsreicher Ernährung gesprochen. Es sollte also Vielfalt auf dem Speiseplan stehen, da einseitige Ernährung niemals ideal ist.

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