Dioptrien: Die Maßeinheit für gutes Sehvermögen

Dioptrien: Die Maßeinheit für gutes Sehvermögen

Fehlsichtigkeit ist kein einheitliches Phänomen. Manche Menschen können gut ohne Brille oder Kontaktlinsen leben, selbst bei leichter Fehlsichtigkeit. Andere hingegen benötigen schon direkt nach dem Aufwachen eine Sehhilfe, aufgrund ihres starken Sehfehlers. Die Dioptrien sind die Einheit, mit der die verschiedenen Ausprägungen von Fehlsichtigkeit gemessen werden. Egal ob Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Alterssichtigkeit, die Dioptrien zeigen den benötigten Korrekturbedarf an, um wieder scharf sehen zu können.

Die Bedeutung der Dioptrien

Die Dioptrien sind eine Maßeinheit, mit der die Brechkraft der Linse gemessen wird. Sie geben Aufschluss über die Stärke des Sehfehlers bei Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung und Alterssichtigkeit. Bei Kurzsichtigkeit benötigt das Auge eine Zerstreuungslinse, die konkav gewölbt ist. Die Dioptrien werden in diesem Fall als negative Werte angegeben. Bei Weitsichtigkeit hingegen benötigt das Auge eine Sammellinse, die konvex geformt ist. Die Dioptrien werden als positive Werte angegeben.

Wie werden Dioptrien gemessen?

Bei der Untersuchung der Fehlsichtigkeit stellt der Augenarzt oder Optiker normalerweise drei Werte fest:

  1. Der erste Wert zeigt die Ausprägung der Kurz- oder Weitsichtigkeit an. Ein negativer Wert bedeutet Kurzsichtigkeit, während ein positiver Wert auf Weitsichtigkeit hinweist.
  2. Der zweite Wert gibt die Stärke der Hornhautverkrümmung an. Er kann negativ oder positiv sein und zeigt eine Kombination aus Hornhautverkrümmung und Kurz- oder Weitsichtigkeit an.
  3. Der dritte Wert gibt die Orientierung der Hornhautverkrümmung an.

Ursprung der Dioptrien

Der Begriff “Dioptrien” wird seit etwa 150 Jahren in der Augenheilkunde verwendet. Der Augenarzt Ferdinand Monoyer setzte sich für die Einführung eines einheitlichen Systems zur Messung der optischen Kraft der Linse ein. Er schlug die Dioptrien im Jahr 1872 als Einheit vor, und nur drei Jahre später wurde sie vom Medical Congress of Ophthalmology offiziell angenommen.

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Der Sehtest zur Bestimmung der Dioptrien

Monoyer erfand auch die Monoyer-Sehtafel, die bis heute bei der Bestimmung der Sehschärfe eingesetzt wird. Die Tafel besteht aus mehreren Zeilen von Buchstabenreihen, die nach oben hin immer kleiner werden. So kann der Augenarzt oder Optiker feststellen, ab welcher Größe eine Sehhilfe benötigt wird.

Was die meisten Menschen nicht wissen: Der Erfinder hat seinen Namen in den äußeren Buchstabenreihen der Tafel versteckt. Wenn man die Buchstaben von unten nach oben liest, entdeckt man den Namen Ferdinand Monoyer. Neben der Monoyer-Sehtafel werden auch andere Sehtests, teilweise mit technologischer Unterstützung, zur genauen Bestimmung der Sehschärfe eingesetzt.

Maximale Dioptrien-Werte

Die meisten Patienten haben mittlere bis niedrige Dioptrien-Werte. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Je nach Fehlsichtigkeit können die folgenden Dioptrien-Werte auftreten:

  • Kurzsichtigkeit: bis zu 25 Dioptrien
  • Weitsichtigkeit: bis zu 13 Dioptrien
  • Hornhautverkrümmung: bis zu 13 Dioptrien
  • Alterssichtigkeit: bis zu 3 Dioptrien

Behandlungsmöglichkeiten für unterschiedliche Dioptrien

Die Dioptrien-Werte können sich besonders im Kindes- und Jugendalter noch ändern. Daher ist es ratsam, die Sehstärke mindestens zweimal im Jahr zu überprüfen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Dioptrien zu behandeln. Allen gemeinsam ist der Gewinn an Lebensqualität, wenn die Umwelt wieder klar wahrgenommen werden kann.

  • Brillen und Kontaktlinsen sind die am häufigsten verwendeten Korrekturmethoden. Durch das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen kann das Sehvermögen ohne Dioptrien verbessert werden.
  • Sobald sich die Sehstärke stabilisiert hat, steht einer Augenlaserkorrektur nichts mehr im Wege. Diese Methode hat das Potenzial, Patienten dauerhaft von ihrer Brille oder Kontaktlinsenabhängigkeit zu befreien.
  • Für Patienten, bei denen eine Augenlaserkorrektur aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, kann eine Linsenimplantation in Betracht gezogen werden. Dabei wird eine unsichtbare, gut verträgliche Kontaktlinse dauerhaft ins Auge eingesetzt.
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Fazit

Die Dioptrien sind eine wichtige Maßeinheit zur Bestimmung des Sehvermögens. Ihre richtige Messung ist entscheidend, um die optimale Sehhilfe zu finden. Eine regelmäßige Überprüfung der Sehstärke und die Auswahl der passenden Behandlungsmethode können zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität beitragen.