Diskopathie beim Hund: Alles, was du wissen musst

Diskopathie beim Hund: Alles, was du wissen musst

Die Diskopathie beim Hund ist eine ernste Erkrankung, die zu Schädigungen oder Veränderungen der Bandscheiben führt. Um diese besser zu verstehen, wollen wir uns zuerst die Rolle und Beschaffenheit der Bandscheiben genauer anschauen. Diese bestehen aus einem knorpeligen Faserring, dem Anulus fibrosus, und einem elastischen Gallertkern, dem Nucleus pulposus. Die Bandscheiben ermöglichen eine schmerzfreie Beweglichkeit des Rückens und absorbieren Stöße auf die Wirbelsäule, z.B. beim Springen. Sie befinden sich zwischen den knöchernen Wirbelkörpern in der Wirbelsäule.

Dackellähme: Eine besondere Form der Diskopathie beim Hund

Die Dackellähme ist eine spezielle Form der Diskopathie, die durch Lähmungserscheinungen der Hintergliedmaßen aufgrund eines Bandscheibenvorfalls gekennzeichnet ist. Der Name ist jedoch irreführend, da nicht nur Dackel, sondern auch andere Hunderassen betroffen sein können, wie z.B. Französische Bulldoggen, Englische Bulldoggen, Boston Terrier, Mops, Pekinesen, Scottish Terrier, Spaniel und Zwergpudel. Diese Hunderassen haben oft eine lange Wirbelsäule und kurze Beine, was sie anfälliger für Bandscheibenprobleme macht.

Diskopathie bei Hunden

Betroffene Hunderassen von Diskopathie bei Hunden

Bestimmte Hunderassen sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung und körperlichen Eigenschaften anfälliger für Diskopathie. Dazu gehören vor allem kleinere Hunderassen mit einer langen Wirbelsäule und kurzen Beinen, die als “chondrodystroph” bezeichnet werden. Einige der am stärksten betroffenen Rassen sind:

  • Dackel: Diese Hunderasse hat eine Prävalenzrate von bis zu 25% für Diskopathie aufgrund ihrer langen Wirbelsäule und kurzen Beine.
  • Französische Bulldogge: Auch diese Rasse ist aufgrund ihrer genetischen Veranlagung für Skelettprobleme anfällig.
  • Pekinese: Mit einer ähnlichen Körperstruktur wie Dackel sind auch Pekinesen anfällig für Bandscheibenvorfälle.
  • Beagle: Obwohl sie nicht zu den chondrodystrophen Rassen gehören, zeigen Beagles eine höhere Prävalenz von Diskopathie.
  • Shih Tzu: Auch diese Rasse ist aufgrund ihrer genetischen Veranlagung und Körperbau häufig von Diskopathie betroffen.
  • Cocker Spaniel: Diese Hunderasse ist ebenfalls prädisponiert für Bandscheibenprobleme.
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Das Vorhandensein bestimmter körperlicher und genetischer Merkmale bedeutet jedoch nicht, dass alle Hunde dieser Rassen Diskopathie entwickeln werden. Es erhöht lediglich das Risiko. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer jeder Rasse auf Anzeichen von Rückenschmerzen oder Bewegungseinschränkungen achten und ihren Hund bei Bedarf von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Ursachen von Diskopathie bei Hunden und Dackellähme

Eine Diskopathie tritt auf, wenn der Faserring und der Gallertkern der Bandscheiben altern und schrittweise ihre Funktion verlieren. Dieser Prozess, bekannt als Degeneration, kann bereits bei jüngeren bis mittelalten Hunden auftreten oder erst im Alter auftreten. Manche Hunde können aufgrund genetischer Faktoren anfälliger für Diskopathie sein.

Eine andere Ursache für Diskopathie ist das Cauda-equina-Syndrom, bei dem die knöchernen Wirbel degenerieren und Bandscheibenvorfälle verursachen können. Übergewichtige Hunde können aufgrund der erhöhten Belastung ihrer Bandscheiben ebenfalls Diskopathie entwickeln.

Symptome der Dackellähme und Diskopathie bei Hunden

Typische Symptome einer Dackellähme sind plötzliche Lähmungen und Schmerzen, verändertes Gangbild, ungleichmäßiges oder schwankendes Laufen und Kontrollverlust über Urin- und Kotabsatz. Besonders betroffen sind in der Regel Hunde im Alter zwischen einem und sechs Jahren.

Die Symptome einer Diskopathie bei Hunden können je nach Schwere und Lokalisation des Bandscheibenvorfalls variieren. Im Allgemeinen können jedoch die folgenden Symptome auftreten:

  • Schmerzen: Das häufigste Anzeichen einer Diskopathie ist Schmerz. Hunde können Schwierigkeiten haben, sich hinzulegen oder aufzustehen, können den betroffenen Bereich schützen oder zögern, sich zu bewegen.
  • Gangstörungen: Bei vielen Hunden mit Diskopathie treten Gangstörungen auf, die von leichten Unsicherheiten bis hin zu schwerer Lähmung reichen können.
  • Verhaltensänderungen: Hunde mit Diskopathie können Verhaltensänderungen zeigen, wie z.B. Verlust des Interesses an Aktivitäten, Reizbarkeit oder Aggression.
  • Neurologische Symptome: Je nach Schwere des Bandscheibenvorfalls können Hunde mit Diskopathie neurologische Symptome zeigen, wie verminderte Reflexe, Schwierigkeiten beim Urinieren oder Stuhlgang und in schweren Fällen Lähmung.
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Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Hunde mit Diskopathie alle diese Symptome zeigen und dass die Symptome von Hund zu Hund variieren können. Daher ist es entscheidend, dass Hundebesitzer ihre Tiere genau beobachten und bei Verdacht auf eine Diskopathie sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Diagnose der Diskopathie bei Hunden

Die Diagnose einer Diskopathie bei Hunden erfordert eine umfassende klinische Untersuchung und spezialisierte bildgebende Verfahren. Die Diagnose umfasst in der Regel eine Kombination aus den folgenden Schritten:

  • Klinische Untersuchung: Eine gründliche klinische Untersuchung, einschließlich neurologischer Tests, wird durchgeführt, um Anomalien in den Reflexen oder der Beweglichkeit des Hundes festzustellen.
  • Röntgenuntersuchungen: Röntgenaufnahmen können Anzeichen einer Diskopathie zeigen, sind jedoch nicht immer genau genug, insbesondere in den frühen Stadien der Erkrankung.
  • Fortgeschrittene bildgebende Verfahren: CT und MRT können detailliertere Informationen über die Bandscheiben und das umgebende Gewebe liefern.
  • Myelographie: Eine seltener verwendete Methode, bei der ein Kontrastmittel injiziert wird, um den genauen Ort des Bandscheibenvorfalls zu identifizieren.

Die Diagnose einer Diskopathie bei Hunden kann komplex sein und erfordert eine umfassende klinische Bewertung und spezialisierte bildgebende Untersuchungen. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer die Symptome dieser Erkrankung kennen und bei Verdacht auf eine Diskopathie sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Behandlungsmöglichkeiten der Diskopathie bei Hunden

Die Wahl der Behandlung hängt vom Schweregrad und der Art der Diskopathie ab. Bei leichter Dackellähme können medikamentöse Therapien zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können Schwellungen und Entzündungen reduzieren und den betroffenen Bereich beruhigen. Gleichzeitig kann Physiotherapie und Hydrotherapie die Heilung fördern und den Muskelaufbau unterstützen.

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In schwereren Fällen, in denen die medikamentöse Therapie nicht ausreichend ist, kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein. Diese zielt darauf ab, den Druck auf das Rückenmark durch Entfernung der betroffenen Bandscheibe zu lindern. Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, die je nach Schweregrad der Erkrankung und Position des Bandscheibenvorfalls zum Einsatz kommen.

Es ist wichtig zu beachten, dass chirurgische Eingriffe Risiken mit sich bringen und immer in Absprache mit dem Tierarzt entschieden werden sollten. Eine sorgfältige postoperative Pflege ist ebenfalls entscheidend für den Heilungsprozess.

Prävention und Management von Diskopathie bei Hunden

Um das Risiko von Diskopathie bei Hunden zu minimieren, sollte auf ein gesundes Gewicht geachtet werden. Regelmäßige Bewegung kann die Muskulatur um die Wirbelsäule stärken und das Risiko einer Diskopathie verringern. Besitzer betroffener Hunderassen sollten besonders auf Anzeichen dieser Erkrankung achten und bei Verdacht einen Tierarzt aufsuchen.

Diskopathie bei Hunden erfordert ein umfassendes Management, das sowohl die Behandlung der akuten Symptome als auch präventive Maßnahmen umfasst. Mit der richtigen Betreuung und Aufmerksamkeit kann ein Hund trotz Diskopathie ein erfülltes und glückliches Leben führen.

Zusammenfassung

Die Diskopathie beim Hund ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu Schädigungen oder Lageveränderungen der Bandscheiben führt. Besonders betroffen sind Hunderassen mit einer langen Wirbelsäule und kurzen Beinen. Die Symptome können von Schmerzen und Gangstörungen bis hin zu neurologischen Symptomen reichen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für den Heilungsprozess. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, darunter medikamentöse Therapie, Physiotherapie und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe. Präventive Maßnahmen wie Gewichtskontrolle und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, das Risiko einer Diskopathie zu reduzieren. Mit der richtigen Betreuung und Aufmerksamkeit kann ein Hund mit Diskopathie ein erfülltes Leben führen.

(Literaturquellen wurden entfernt, da sie nicht relevant sind)