DIY Näh-Anleitung: So berechnest und nähst du Bündchen

DIY Näh-Anleitung: Bündchen berechnen und annähen

Bist du auf der Suche nach elastischen Abschlüssen für Ärmel, Hosenbeine oder Saum? Dann sind Bündchen genau das Richtige für dich! Gestrickte Rippen haben die besondere Eigenschaft, sich zu dehnen und wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. Dadurch bleiben Kleidungsstücke bequem und halten sich auch bei viel Bewegung an Ort und Stelle. Besonders praktisch sind Bündchen vor allem bei Freizeitmode für Groß und Klein. Bei Kinderbekleidung sind sie eine gute Alternative zu klassischen Gummibündchen, da sie angenehm weich sind und nicht einschneiden.

Auch an Ausschnitten, Kapuzen, Mützen oder Tascheneingriffen machen Bündchen eine gute Figur. Du kannst sie sogar für dein gesamtes Nähwerk verwenden, wie zum Beispiel bei einem Shirtjäckchen.

Bündchen gibt es in vielen verschiedenen Farben, Mustern und Ausführungen – gerippt oder glatt, als Schlauchware oder bereits fertig verarbeitet. Du hast also eine große Auswahl, um deiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du ein Standardbündchen aus Schlauchware berechnest und annähst. Außerdem zeige ich dir drei weitere Arten, wie du Bündchen gestalten kannst.

So erkennst du die Stoffseiten deines Bündchens

Um die Stoffseiten deines Bündchens zu erkennen, ziehe an der Kante und lege es vor dich auf den Tisch. Wenn die linke Seite oben liegt, rollen sich die Kanten zur Mitte hin ein.

Finde das richtige Maß für dein Bündchen

Die Breite deines Bündchens kannst du ganz nach deinem Geschmack wählen. Beachte jedoch, dass es am Ende doppelt vernäht wird, daher benötigst du auch die doppelte Länge. Die finale Mindestbreite sollte jedoch 5 cm betragen, da sich das Bündchen sonst möglicherweise beim Tragen umklappt und die Nähte sichtbar werden. Du kannst außerdem die Nahtzugabe von rechts knappkantig absteppen.

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Die richtige Länge beträgt immer 2/3 der Öffnung am Kleidungsstück. Du kannst sie entweder nach Augenmaß bestimmen oder mit einer Rechenformel ermitteln:

  • Exakt mit einer Formel: Miss den Umfang der Öffnung, an die das Bündchen angenäht werden soll, mit einem Maßband. Multipliziere diesen Wert mit 0,7. Bei schwer dehnbaren Bündchen oder Jersey nimmst du den Wert 0,8. Beispiel: U = 24 cm x 0,7 = 16,8 cm. Du kannst aufrunden und 17 cm plus Nahtzugabe vom Bündchenstoff zuschneiden.

  • Nach Augenmaß: Lege dein bereits fertiggestelltes Nähwerk vor dich hin und unterteile die Öffnung in drei gleich große Abschnitte. Markiere diese Abschnitte entweder mit Anzeichnen oder Stecknadeln. Schneide dein Bündchen dann in doppelter Stofflage auf 2/3 dieser Strecke plus Nahtzugabe zu.

Achte beim Zuschneiden unbedingt auf den Fadenlauf, um sicherzustellen, dass sich das Bündchen ausreichend dehnt. Der Fadenlauf ist leicht zu erkennen: Die Maschenreihen verlaufen vertikal. Bei dunklen Farben oder melliertem Stoff zeigt sich die Rippenstruktur besser, wenn du den Stoff etwas auseinanderziehst.

Bündchen annähen (Beispiel: Hosenbund)

  1. Die beiden Längskanten (im Fadenlauf) mit einem versäubernden Stich zum Ring zusammennähen.
  2. Das Bündchen links auf links zusammenlegen, sodass die Kanten aufeinandertreffen, und in vier oder mehr gleich große Abschnitte unterteilen.
  3. Die Öffnung am Hosenbein ebenfalls in ebenso viele Abschnitte unterteilen.
  4. Dein Nähwerk liegt rechts gedreht vor dir. Stülpe das gefaltete Bündchen von außen über die Hosenöffnung und stecke die Stofflagen bündig an den markierten Stellen zusammen.
  5. Nun geht es ans Nähen: Du musst das Bündchen unter Dehnung auf den gleichen Umfang bringen wie den Grundstoff. Nähe die ersten 2-3 Stiche ohne Dehnung und dehne dann NUR den Bündchenstoff vorsichtig Stück für Stück von Stecknadel zu Stecknadel. Achte darauf, den Grundstoff nicht mitzudehnen, da er sich sonst wellen kann.
  6. Abschließend kannst du mit einem Geradstich die Nahtzugabe von rechts knappkantig absteppen. Wenn du dabei einen Blindstichfuß verwendest, bleibt die Naht dank des Abstandhalters schön parallel zur Verbindungsnaht. Das Absteppen verhindert außerdem das Umklappen des Bündchens und lässt es an der Naht schöner anliegen.
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Das Anbringen von Bündchen kann besonders bei kleinen Größen etwas unhandlich sein. Um das Fixieren mit Stecknadeln zu vermeiden, empfehle ich, das Bündchen vorher mit Heftgarn zu fixieren. So treffen die Nähte ordentlich aufeinander und die Stofflagen können problemlos vernäht werden.

Bündchen annähen

Fertigbündchen

Fertigbündchen sind bereits zugeschnitten, doppelt gefaltet und sauber vernäht. Sie erleichtern dir das Stecken und sind in vielen tollen Designs und Strickarten erhältlich. Beachte jedoch, dass die Breite bei Fertigbündchen bereits vorgegeben ist und nicht individuell angepasst werden kann.

Faule Bündchen (Beispiel: Kurzer Ärmel)

Wenn du keine Bündchenware zur Hand hast oder den gleichen Stoff für den Abschluss verwenden möchtest, kannst du “faule Bündchen” nähen. Diese Variante ist schnell gemacht, da du für die Ärmel einfach einige Zentimeter mehr zuschneidest. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Bündchen liegen faule Bündchen nicht so eng am Arm an. Die Stoffzugabe ist genauso breit wie der Grundstoff und aus demselben Material gefertigt.

Ein besonderer Vorteil hierbei ist, dass die Nähte auch ohne Feststecken oder Heften genau aufeinandertreffen. Faule Bündchen eignen sich besonders gut, um Kinderkleider mitwachsen zu lassen. Beim nächsten Wachstumsschub kannst du das Bündchen einfach auslassen und stattdessen einen normalen Saum anbringen.

Und so geht’s:

  1. Verlängere das Schnittteil zu Beginn um die erforderliche Länge.
  2. Nachdem du die Seitennähte geschlossen hast, liegt dein Nähwerk rechts gedreht vor dir. Klappe die Kante rechts auf rechts um 5 cm nach innen und bügle sie, falls gewünscht.
  3. Klapp daraufhin die Hälfte davon links auf links zurück zur Kante um. Bügle gegebenenfalls erneut. Nun liegen drei Stoffschichten übereinander, die mit einem versäubernden Stich zusammengenäht werden. Die Nähte sollten genau übereinander liegen.
  4. Klappe den Stoff wieder aus und stepp das Bündchen ab – fertig!
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Regenbogenbündchen

Wenn du dich nicht für eine Farbe für dein Bündchen entscheiden kannst oder kleine Stoffreste verwerten möchtest, kannst du die verschiedenen Teile einfach kunterbunt hintereinander zu einem neuen Bündchen zusammennähen. Achte dabei darauf, dass die einzelnen Teile ähnlich dehnbar sind.

Regenbogenbündchen

Fazit

Du musst kein Mathe-Ass sein, um die richtige Länge deines Bündchens zu ermitteln, und mit etwas Übung entfällt auch das dichte Abstecken. Mit Bündchen als Abschluss kannst du Kleidungsstücke kreieren, die sich leicht anziehen lassen und auch nach vielen Wäschen ihre Form behalten.

Egal, ob du feine Rippware für einen Babystrampler oder breitere Rippenbündchen für eine sportliche Collegejacke verwendest – mit Bündchen erzielst du immer einen gemütlichen Abschluss.