DKMS: Alles über Risiken und Ablauf der Stammzellenspende

DKMS: Alles über Risiken und Ablauf der Stammzellenspende

Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist die größte Spenderdatenbank in Deutschland mit über 7 Millionen Einträgen. Hier werden potenzielle Spender*innen mit den Merkmalen von Erkrankten verglichen, um mögliche Übereinstimmungen zu finden. Doch wie funktioniert dieser Prozess? Wie kannst du dich registrieren lassen und wie verläuft die Spende?

Knochenmarkspende oder Stammzellenspende: Die Unterschiede

Es gibt zwei Möglichkeiten, um Stammzellen zu spenden: die Knochenmarkspende und die periphere Blutstammzellentransplantation. Beide Methoden sind für die Spender*innen risikoarm.

Bei der Knochenmarkspende erfolgt die Entnahme nach einer stationären Aufnahme im Krankenhaus unter Vollnarkose. Du wirst für drei Tage aufgenommen und danach für einige Tage krankgeschrieben. Die DKMS übernimmt die Kosten für dich und deinen Arbeitgeber, einschließlich Lohnausfall. Das Knochenmark wird aus dem Beckenkamm entnommen, wobei eine dünne Kanüle verwendet wird. Das entnommene Knochenmark bildet sich innerhalb von zwei Wochen neu. Der größte Risikofaktor ist hier die Vollnarkose. Diese Art der Spende wird jedoch selten durchgeführt.

Die periphere Blutstammzellentransplantation ist heute die gängige Methode. Zunächst müssen die Stammzellen im Blut vermehrt werden, da sie nur in geringer Menge vorhanden sind. Vor der Entnahme wird zweimal täglich ein Medikament mit dem Botenstoff G-CSF unter die Haut gespritzt, um die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut zu bringen. Die Entnahme erfolgt ambulant über eine Kanüle in der Armvene. Hierbei sind Risiken fast völlig ausgeschlossen. Die DKMS übernimmt alle Kosten, einschließlich Anreise und Unterkunft.

Was ist Leukämie?

Leukämie ist eine Krebserkrankung des blutbildenden Systems. Sie zeichnet sich durch eine übermäßige Vermehrung unausgereifter weißer Blutkörperchen aus. Die Krankheit entsteht, wenn der normale Reifungsprozess der weißen Blutkörperchen gestört wird und unreife Zellen gebildet werden. Dadurch verdrängen diese die gesunde Blutbildung im Knochenmark. Leukämien kommen relativ selten vor und betreffen etwa 2,7 Prozent der Tumorerkrankungen bei Frauen und 3,1 Prozent bei Männern in Deutschland.

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Spender werden und spenden

Um als Spenderin in Frage zu kommen, musst du dich zuerst typisieren lassen. Früher wurde dies nur durch eine Blutentnahme möglich, aber heute kannst du dies bequem von zu Hause aus mittels eines Wangenabstrichs tun. Nachdem du das Set bei der DKMS angefordert und zurückgeschickt hast, wirst du in die Knochenmarkspenderdatei aufgenommen. Ob und wann du als Spenderin infrage kommst, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wenn deine Merkmale zu denen eines Patienten oder einer Patientin passen, erhältst du Bescheid. Es folgen weitere Schritte, wie das Ausfüllen eines Fragebogens und möglicherweise ein weiterer Wangenabstrich. Die eigentliche Vorbereitung auf die Stammzellenspende beginnt erst, nachdem eine Blutprobe verifiziert hat, dass du die beste Person für die Spende bist.

Fazit – je mehr Menschen sich registrieren, desto besser

Je mehr Menschen sich typisieren lassen, desto höher ist die Chance, einen passenden Spender oder eine passende Spenderin zu finden. Es ist wichtig, dass du deine Daten in der Spenderdatei aktuell hältst. Die Risiken für dich als Spender*in sind minimal, aber du könntest damit ein Leben retten.