Wer möchte nicht sein Dachgeschoss nachträglich dämmen und so für ein angenehmes Raumklima sorgen? Eine beliebte Methode dafür ist die Zwischensparrendämmung, die auch von Heimwerkern problemlos durchgeführt werden kann. In diesem Artikel erfährst du, wie du diese Dämmung selbst umsetzen kannst.
Schematischer Aufbau einer Zwischensparrendämmung
Um einen Überblick über den Aufbau einer Zwischensparrendämmung zu bekommen, schauen wir uns die einzelnen Schichten von außen nach innen an:
- Dacheindeckung
- Dachlatten und Konterlatten
- diffusionsoffene Unterspannbahn – bei nachträglicher Dämmung meist nicht vorhanden
- Dämmstoffe
- Dachsparren und gegebenenfalls aufgedoppelte Kanthölzer
- diffusionsoffene Dampfbremsfolie
- Installationsebene – oder bei gewünschter Dämmkombination Untersparrendämmung
- Innenverkleidung zum Beispiel mit OSB- oder Gipskartonplatten
Unterspannbahn – ja oder nein?
Eine diffusionsoffene Unterspannbahn hat den Vorteil, dass sie das Eindringen von Feuchtigkeit von außen verhindert und gleichzeitig feuchte Luft aus dem Inneren und der Dämmung abtransportiert. Bei Altbauten ist diese Bahn oft nicht vorhanden, kann aber nachträglich angebracht werden. Alternativ sollte man zwischen Dämmstoff und Dach eine Luftzirkulation von zwei bis drei Zentimetern ermöglichen, um eine ausreichende Hinterlüftung zu gewährleisten.
Aufdopplung der Dachsparren: ist das sinnvoll?
Um die gesetzlich vorgeschriebenen Dämmwerte zu erreichen, müssen bei einer nachträglichen Dachdämmung normalerweise die Dachsparren aufgedoppelt werden. Die meisten Dachsparren sind zu dünn, um die erforderliche Dämmstärke zu erreichen. Durch eine Aufdopplung lassen sich die Sparren jedoch vertiefen und mehr Platz für die Dämmung schaffen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Dachsparren aufzudoppeln:
- Direktes Aufschrauben eines Kantholzes auf den Sparren, um die erforderliche Sparrentiefe zu erreichen.
- Anbringen eines Bretts links und rechts neben dem Sparren und sorgfältige Ausrichtung.
Schritt für Schritt: nachträgliche Zwischensparrendämmung einbauen
Hier eine Kurzanleitung für den Einbau einer nachträglichen Zwischensparrendämmung:
- Dachsparren aufdoppeln, falls erforderlich.
- Dämmmatten oder -keile zuschneiden, etwas breiter als der Zwischenraum zwischen den Sparren.
- Zwischensparrendämmung in zwei Lagen mit versetzten Fugen einbringen.
- Dichtband auf die Sparren und unter die Dampfbremsfolie kleben, um eine Abdichtung zu gewährleisten.
- Dampfbremsfolie auf die Sparren tackern und Überlappungen mit Dichtkleber sichern.
- Lattung für die Untersparrendämmung beziehungsweise die Installationsebene montieren.
- Innenverkleidung anbringen, zum Beispiel mit Gipskartonplatten oder OSB-Platten.
Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
Beim nachträglichen Dämmen des Dachs müssen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beachtet werden. Für Dachflächen beträgt der vorgeschriebene U-Wert 0,20 W/(m²K). Die Begrenzung der Dämmschichtdicke aufgrund von Innenauskleidung oder der Sparrenhöhe wird dabei berücksichtigt.
Ökologische Dämmstoffe oder Dachdämmung aus Mineralwolle?
Bei der Wahl des Dämmstoffs stehen sowohl natürliche Materialien wie Hanf, Schafwolle oder Kokosfaser als auch synthetische Materialien wie Glaswolle, EPS oder Steinwolle zur Verfügung. Die Entscheidung hängt von persönlichen Vorlieben und den baulichen Gegebenheiten ab.
Mit diesen Informationen kannst du deine nachträgliche Zwischensparrendämmung selbst in die Hand nehmen und für eine effektive Dachdämmung sorgen. Viel Erfolg bei deinem DIY-Dämmprojekt!