Ein Drachenbaum gehört in fast jedem Haushalt zur Standardausstattung. Doch immer wieder hört man das Gerücht, dass er giftig sei. Stimmt das wirklich?
Der Drachenbaum (Dracaena) erfreut sich als Zimmerpflanze großer Beliebtheit und ist in vielen Haushalten zu finden. Allerdings ranken sich um ihn hartnäckige Gerüchte über seine Giftigkeit für Menschen und Tiere. In diesem Artikel klären wir, ob an diesen Behauptungen etwas dran ist oder ob es sich um bloße Ammenmärchen handelt.
Drachenbaum: Giftig für Kinder und Erwachsene?
Wie die meisten anderen Pflanzen enthält auch der Drachenbaum Saponine. Saponine sind sekundäre Pflanzenstoffe, die wir täglich über Lebensmittel wie Tomaten, Salat, Erbsen oder Spinat zu uns nehmen. In geringen Mengen verursachen sie keine gesundheitlichen Probleme.
Jedoch enthält der rote Pflanzensaft des Drachenbaums eine derart hohe Konzentration an Saponinen, dass Vorsicht geboten ist. Für gesunde Erwachsene besteht in der Regel keine große Gefahr, solange keine größeren Mengen an Blättern oder anderen Pflanzenteilen verzehrt werden. Die extreme Bitterkeit der Pflanze erschwert jedoch die Aufnahme, was das Risiko weiter senkt.
Für Kleinkinder besteht ein erhöhtes Risiko, da ihr Geschmackssinn noch nicht vollständig ausgeprägt ist. Aufgrund ihres geringeren Körpergewichts führt die orale Aufnahme von Drachenbaumpflanzenteilen bei ihnen schneller zu Symptomen wie Erbrechen, vermehrtem Speichelfluss, Übelkeit oder sogar blutigem Durchfall. Falls solche Symptome auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Auch wenn Sie Ihren Drachenbaum außerhalb der Reichweite von Kindern aufstellen, besteht die Möglichkeit, dass verschluckte Pflanzenteile zu Vergiftungen führen können. Aus diesem Grund raten wir dringend davon ab, einen Drachenbaum anzubauen, wenn Kleinkinder im Haushalt leben.
Tipp: Falls der Verdacht einer Vergiftung besteht, bringen Sie ein Blatt Ihres Drachenbaums zum Arzt, damit dieser die Pflanze identifizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann.
Drachenbaum: Asthmatiker und Allergiker
Nicht nur die orale Aufnahme von Drachenbaumpflanzenteilen kann gesundheitliche Probleme verursachen. Bei Asthmatikern und Allergikern können sowohl Hautkontakt als auch das Einatmen von Pflanzenausdünstungen Beschwerden verursachen, wie beispielsweise Rötungen bei direktem Kontakt mit Blättern oder Pflanzensaft, Atembeschwerden bei Asthmatikern oder Atemwegskrämpfe in Verbindung mit trockener und staubiger Luft.
Drachenbaum: Giftig für Katzen und Hunde?
Neben dem Menschen sind auch Hunde, Katzen und andere Haustiere von einer Vergiftung durch den Drachenbaum betroffen. Selbst bei gesunden Tieren kann bereits einmaliger Kontakt zu Reizungen der Schleimhäute führen. Bei häufigem und langanhaltendem Verzehr kann es zur Anhäufung von Saponinen im Blut kommen, was die Anzahl der roten Blutkörperchen beeinflusst. Die Symptome ähneln denen bei Kleinkindern: Krämpfe, Kreislaufprobleme, vermehrter Speichelfluss und (möglicherweise blutiger) Durchfall.
Es gibt jedoch einfache Maßnahmen, um Ihr Haustier von der Dracaena fernzuhalten. Eine Möglichkeit besteht darin, den Drachenbaum gar nicht erst anzupflanzen. Alternativ können Sie auch dafür sorgen, dass Ihr Haustier ausreichend Beschäftigung hat, damit der Drachenbaum uninteressant wird. Kratzbäume für Katzen oder regelmäßige Spaziergänge und Spielen für Hunde können ebenfalls helfen, ein ausgeglichenes Verhalten zu fördern.
Falls trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Zwischenfall auftritt, bringen Sie Ihr Haustier umgehend zum Tierarzt. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten steht Ihnen auch ein tierärztlicher Notdienst zur Verfügung.
Übrigens: Obwohl Saponin für Menschen und Tiere relativ giftig ist, hat es für die Herstellung von Waschmitteln nützliche Eigenschaften. Die waschaktiven Substanzen, die aus Saponin gewonnen werden können, sind in vielen biologischen Waschmitteln enthalten und erleichtern uns den Alltag.
Wenn Sie einige Punkte beachten, besteht keine Gefahr durch Ihren Drachenbaum. Wie Sie Ihren Drachenbaum richtig pflegen, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.