Dramatischer Schwund: Haie vom Aussterben bedroht

Dramatischer Schwund: Haie vom Aussterben bedroht

Die Bestände der Haie und Rochen in den Ozeanen sind derzeit stark gefährdet. Laut einer Studie einer internationalen Gruppe von Biologen sind sie in den letzten fünfzig Jahren um mehr als 70 Prozent zurückgegangen. Diese Zahl ist höher als bei jeder anderen Tierart. Die Hauptursache für diesen alarmierenden Schwund liegt in der stark zunehmenden Hochseefischerei seit 1970 und der daraus resultierenden Überfischung der Ozeane. Haie und Rochen werden vor allem wegen ihres Fleisches, ihrer Flossen und Kiemenplatten sowie ihres Leberöls gejagt.

Der dramatische Rückgang

Tropische Haie und Rochen gelten eigentlich als widerstandsfähiger als ihre Artgenossen in gemäßigten Zonen. Dennoch ist ihr Bestand stärker zurückgegangen. Der Hauptgrund dafür liegt im langsamen Generationszyklus der tropischen Meeresbewohner. Dadurch haben sie weniger Zeit, sich zu erholen. Im Südwest-Indischen Ozean ging beispielsweise der Bestand an Teufelsrochen in den letzten 15 Jahren um 85 Prozent zurück.

Es gibt jedoch auch einige positive Entwicklungen. Sowohl der Weiße Hai als auch der Heringshai zeigen seit den 2000er Jahren Anzeichen einer Erholung ihrer Populationen. Allerdings musste der Weiße Hai zuvor einen starken Rückgang von fast 70 Prozent hinnehmen. Im Nordwest-Atlantik nehmen mittlerweile wieder einige Hammerhaipopulationen zu, vor allem aufgrund strenger Fangquoten in einigen Zonen vor der nordamerikanischen Küste. Obwohl der Blauhai ein erhöhtes Risiko hat, da sein Lebensraum mit stark befischten Gebieten überlappt, ist der Rückgang seiner Zahl im Vergleich zu anderen Arten geringer.

Die Bedeutung der Haie für das Ökosystem

Der hohe Schwund und das drohende Aussterben der Haie sind äußerst besorgniserregend. Der Erhalt dieser Tiere ist von unschätzbarer Bedeutung für das Ökosystem der Meere. Haie stehen an der Spitze der Nahrungskette und tragen so zur Aufrechterhaltung eines Gleichgewichts bei. Sie kontrollieren das Wachstum von Fischpopulationen und wirbellosen Lebewesen wie Muscheln und Schnecken. Wenn Haie verschwinden, übernimmt die darauf folgende Art diese Aufgabe. Das kann zu einer übermäßigen Vermehrung führen, da natürliche Feinde fehlen. Die Nahrung wird schneller aufgezehrt, als sie sich reproduzieren kann. Dieser Effekt zieht sich durch mehrere Nahrungsebenen und führt letztendlich zum Aussterben aller Arten aufgrund von Nahrungsmangel. Haie spielen zudem eine wichtige Rolle als “Gesundheitspolizei” der Meere, da sie auch Aas fressen und so die Ausbreitung von Krankheiten verhindern.

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Rettung der Meeresbewohner

Es ist noch möglich, den Rückgang der Hai- und Rochenpopulationen aufzuhalten und den Trend umzukehren, sagen die Wissenschaftler. Dies gilt sogar für langsam wachsende Arten wie den Schwarzhai. Dafür müssen allerdings umgehend wissenschaftlich fundierte Fanggrenzen für Hochseehaie umgesetzt werden, um eine nachhaltige Fischerei zu ermöglichen. Dies sollte idealerweise geschehen, bevor der Kipp-Punkt erreicht wird. Darüber hinaus sind strikte Vorgaben erforderlich, um das Anlanden von Fischen zu verhindern und den Beifang zu reduzieren. Es besteht also noch Hoffnung, die Meeresbewohner zu retten. Es liegt an uns, sofort zu handeln und den Haien eine Überlebenschance zu geben!

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