Eine dreimonatige Reise durch Skandinavien im Faltcaravan Camp-let Classic. Das war unser Abenteuer im Jahr 2015. In diesem Review teilen wir unsere Erfahrungen mit diesem Falter des dänischen Herstellers.
Das Camp-let Classic Review – Hintergrund
Wir sind zwei erfahrene Camper mit jeweils über 30 Jahren Erfahrung und haben einen 10 Monate alten Sohn. Bis 2014 waren wir ausschließlich mit Zelten unterwegs. Aber mit dem Kind wollten wir nun nicht mehr direkt auf dem Boden schlafen und ihm einen überdachten und warmen Platz zum Spielen bieten. Ein Wohnwagen kam nicht in Frage, da unser Auto zu schwach war und die Tiefgarage zu eng.
Anfang 2015 haben wir uns für einen neuen gebremsten Camp-let Classic entschieden, da hier vier Personen auf dem Anhänger schlafen können und das Modell später noch erweitert werden kann. Vor unserer Reise hatten wir keine Erfahrung mit einem Anhänger, geschweige denn mit einem Falter. Doch in den folgenden drei Monaten haben wir unseren Camp-let Classic auf Herz und Nieren getestet. Hier ist unser Urteil.
Gut, aber nicht perfekt – der Anhänger
Der Camp-let Classic rollt auf einem Knott Anhänger. Er ist 323x160x95cm groß, hat eine Stützlast von 50kg und eine zulässige Gesamtmasse von 500kg. Mit unserer Ausrüstung und dem Deichselkasten wiegt er etwa 400kg. Der Anhänger lief ruhig bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h und ließ sich gut manövrieren. Der Dieselverbrauch unseres Autos stieg um weniger als 0,5l pro 100km.
Die Öffnung und Schließung des Faltzeltes mit dem Klappschloss war etwas verwirrend. Beim Aufsperren musste man das Schloss gegen den Uhrzeigersinn aufschließen und dann entriegeln. Ein kleiner Pfeil mit den richtigen Drehrichtungen hätte hier geholfen. Nach nur acht Ankuppelungen mussten wir den Stromstecker austauschen lassen, da der Kontakt zum Auto unterbrochen war.
Von Anfang an gab es Rostansätze an den Gasfedern und Scharnieren. Camp-let versicherte uns, dass der Rost keine Auswirkungen auf die Funktion hat. Nach dem Reinigen war der Rost jedoch verschwunden.
Solider Schutz vor Wind und Wetter – das Zelt
Die ersten Auf- und Abbauvorgänge des 569x400cm großen Zeltes waren etwas chaotisch, da uns die Anleitung fehlte. Wir haben nach dem Prinzip “Probieren geht über Studieren” gehandelt. Nach über 15 Übungen sind wir nun Meister im Auf- und Zuklappen des Camp-let Classic. Beim Abbau im Regen sammelte sich jedoch Wasser im Anhänger und damit im Schlafbereich, was anschließend Trockenmaßnahmen erforderlich machte.
Das Zelt von Isabella ist nach etwa 20 Minuten vollständig aufgebaut. Es ist zurückhaltend in hell- und dunkelgrau gehalten. Die Form erinnert an Bauhaus mit geraden und klaren Linien. Mit den mitgelieferten Heringen und Spannleinen kann das Zelt problemlos fixiert werden. Ein Gummihammer für die über 30 Heringe wäre jedoch eine sinnvolle Ergänzung gewesen.
Die Reißverschlüsse des Zeltes sind gut verarbeitet und stabil, insbesondere an den beiden Eingängen. Die Zeltplane aus Acryl hielt drei Tage langem Dauerregen stand, aber an einigen Nähten lösten sich die Nähte. Der Händler meinte, dass es sich um gewöhnliche Industriereste handele, die jedoch nicht stören würden.
Behagliches Wohnen inklusive – der Innenraum
Im 18qm großen Zeltinneren ist es hell und gemütlich. Vier gut verschließbare Fenster sorgen für ausreichende Belüftung. Bei großer Hitze können drei der vier Wände entfernt werden, um den Camp-let in einen Pavillon zu verwandeln. Die Kabinenblende mit ihren Taschen ist praktisch zum Verstauen von Kleinigkeiten. Die Druckknöpfe zur Befestigung der Blende erwiesen sich jedoch als nicht sehr praktisch und zwei davon brachen beim Zusammenfalten.
Der Camp-let Classic verfügt über eine Küchenblock aus Kunststoff und Aluminium, die sich um 90° ausschwenken lässt und auch im zusammengeklappten Zustand des Zeltes genutzt werden kann. Die Küche ist solide verarbeitet, aber die Magnete der Fächer mussten wir nach 6 Wochen erneut ankleben. Die Kochstation wird durch einen 13 l Frischwasserkanister mit einer batteriebetriebenen Pumpe versorgt. Ein 3-flammiger Stahlgasherd komplettiert die Kücheneinrichtung.
Die Schlafstätte im Camp-let ist trocken und warm. Die maßgefertigten Kaltschaummatratzen (200×140 cm) sind bequem, und die umgebenden Baumwollkabinen spenden Wärme. Matratzen und Kabinen können leicht abgenommen und gewaschen werden. Leider brach bei einer Reinigung einer der Kunststoffhaken.
Fazit
Würden wir den Camp-let Classic nach der dreimonatigen Reise noch einmal kaufen? Wahrscheinlich ja. Allerdings würden wir vorher auch andere Zeltanhänger mit verschließbaren Deckeln in Betracht ziehen. Bei der Inspektion würden wir uns auf die Verarbeitung, die Qualität der Materialien, die Auf- und Abbauzeit sowie den Kundenservice der Alternativen konzentrieren.
Deine Meinung ist gefragt! Bist du ebenfalls Besitzer eines Camp-let Classics? Teile uns deine Erfahrungen mit diesem Faltcaravan-Modell in den Kommentaren mit!