Dreiviertelzwölf

Dreiviertelzwölf

Dreiviertelzwölf ist eine besondere Uhrzeit – es steht für 11:45 Uhr. Laut dem Duden wird diese Uhrzeitangabe jedoch immer getrennt geschrieben. Weder “dreiviertelzwölf” noch “dreiviertel zwölf”, sondern “drei viertel zwölf”. Bei “Viertel vor zwölf” wird das Wort “Viertel” groß geschrieben, wie die Rechtschreibregel D80 des Duden besagt.

Diese Regel bezieht sich auf § 56 der offiziellen Rechtschreibregeln der deutschen Sprache. § 56 besagt: “Man schreibt klein, was formgleich als Substantive vorkommt, aber selbst keine substantivischen Merkmale aufweist.” Dies gilt für “Bruchzahlen auf -tel und -stel” in Uhrzeitangaben unmittelbar vor Kardinalzahlen, wie zum Beispiel “um viertel fünf” oder “gegen drei viertel acht” (E5). In allen anderen Fällen schreibt man Bruchzahlen auf -tel und -stel groß, zum Beispiel “ein Drittel”, “das erste Fünftel”, “neun Zehntel des Umsatzes” oder “um [ein] Viertel vor fünf”.

In unterschiedlichen Teilen Deutschlands sagt man entweder “Viertel vor zwölf” oder “drei viertel zwölf”. Die Hintergründe dieser verschiedenen Sprechweisen werden im Folgenden erklärt.

Erklärung: Unterschiede der Uhrzeit mit Viertel vor und drei viertel

Wie kommt es zu Zeitangaben wie “viertel eins” oder “drei viertel zwölf”?

Man unterteilt die Stunde einfach in Viertel: Ein Viertel, zwei Viertel (halbe Stunde), drei Viertel. Wenn eine Stunde vergangen ist, z.B. elf, läuft die Uhr weiter und die nächste volle Stunde wäre zwölf. Nach fünfzehn Minuten ist ein Viertel der neuen Stunde vergangen, also ist es “viertel zwölf” (11:15 Uhr). Nach weiteren fünfzehn Minuten ist die Hälfte der Stunde vergangen, also “halb zwölf” (11:30 Uhr). Und wenn drei Viertel der Stunde, also 45 Minuten, vergangen sind, ist es “drei viertel zwölf” (11:45 Uhr). Klar?

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Variationen gibt es in Österreich und der Schweiz, wo es manchmal auch “viertel über” oder “viertel ab zwölf” heißt.

Geschichtliches

Schon vor über hundert Jahren gab es keine einheitliche Aussprache der Uhrzeit. Zum Beispiel verwendete der Autor Thomas Mann 1901 in seinem Roman “Buddenbrooks” die Variante “Viertel vor”. Auch andere Autoren wie Hugo Bettauer, Bernhard Kellermann, Jakob Wassermann, Gerhart Hauptmann und Arthur Achleitner verwendeten unterschiedliche Varianten in ihren Werken. Es ist jedoch nicht bekannt, ob diese Wendungen wirklich so verwendet wurden oder nur literarisch aufgeschrieben wurden. Es zeigt jedoch, wie vielfältig die Uhrzeitangaben schon damals gehandhabt wurden.

Uhrzeitangaben in anderen Sprachen

Auch in anderen Sprachen gibt es unterschiedliche Arten, die Uhrzeit anzugeben. In der katalanischen Sprache zum Beispiel werden konsequent Viertel gezählt. Es heißt dann nicht “halb zwölf”, sondern “zwei Viertel (von) zwölf”. Im Englischen sagt man “quarter past eleven”, “half past eleven” und “quarter to twelve”. Auf Schwedisch sagt man “kvart över elva”, “halv tolva” und “kvart i tolv”. Die Franzosen haben eine spezielle Bezeichnung für “mittags”: “midi”. Daher heißt es dort “onze heures et quart”, “onze heures et demie” und “midi moins le quart”. Im Plattdeutschen benutzt man “Veertel/Viddel na”, “halvig” und “Veertel/Viddel vör”.

Cheat-Sheets und Übersichtstabellen

Für eine detaillierte Übersicht der Uhrzeiten und Sprechweisen gibt es verschiedene Cheat-Sheets und Übersichtstabellen. Diese bieten eine schnelle Referenz für alle Uhrzeiten und ihre Sprechweisen.