Willkommen zu unserem kleinen Geheimtreffen, wo wir dir heute alles über die verschiedenen Druckverfahren verraten! Egal, ob du Werbedruck, CAD-Plots oder Buchdruck benötigst, wir alle wollen scharfe, haltbare, günstige und farbintensive Druckerzeugnisse. Doch welches Druckverfahren ist das Beste? Da gibt es keine klare Antwort, denn die Wahl hängt von der zu bedruckenden Oberfläche und der Auflage ab. Lass uns nun die fünf wichtigsten Druckverfahren im Überblick kennenlernen.
Hochdruck
Mit dem Hochdruck begann die moderne Geschichte des Drucks. Schon Johannes Gutenberg nutzte dieses einfache Prinzip für seine revolutionäre Buchdruckmaschine. Beim Hochdruckverfahren werden die Stellen der Druckplatte, die Farbe auftragen sollen, erhöht und übertragen so Tinte wie ein Stempel auf das Material. Es gibt auch Flexodruckverfahren, bei denen weiche, flexible Druckformen verwendet werden. Diese Platten bestehen entweder aus lasergraviertem Gummi oder aus UV-empfindlichem Fotopolymer. Dank ihrer Flexibilität können dünnflüssigere Farben und ein geringerer Anpressdruck verwendet werden, womit auch raue Materialien wie Fahnen und Banner bedruckt werden können. Obwohl das traditionelle Hochdruckverfahren heute kaum noch verwendet wird, hat der Flexodruck noch immer seine Anwendungsbereiche.
Tiefdruck
Die ältesten Beispiele für Tiefdruckverfahren sind Kupferstiche aus dem späten Mittelalter. Beim Tiefdruck liegen die abzubildenden Elemente als Vertiefung in der Druckplatte vor. Vor dem Druck wird die gesamte Druckform mit Farbe benetzt und die überschüssige Flüssigkeit entfernt, sodass sich die Farbe nur noch in den Vertiefungen befindet. Zur Übertragung ist ein großer Anpressdruck erforderlich. Tiefdruckverfahren bieten eine gute Farbqualität, Stabilität und Produktionsgeschwindigkeit. Durch den “Sägezahneffekt”, der sich durch leicht ausgefranzte Kanten bemerkbar macht, erkennt man Materialien, die im Tiefdruckverfahren bearbeitet wurden. Dieses Verfahren wird für extrem hohe Auflagen verwendet und Produkte wie Zeitungen, Kataloge, Verpackungen, Textilien, Wertpapiere und Geldscheine tragen ihre Motive oft im Tiefdruck.
Flachdruck (Offsetdruck)
Der Flachdruck zählt zu den am häufigsten verwendeten Druckverfahren. Hier werden die chemischen Eigenschaften von Fett und Wasser genutzt. Druckende und nicht druckende Elemente liegen, im Gegensatz zu Hoch- und Tiefdruck, auf einer Ebene. Nichtdruckende Bereiche werden hydrophil (wasseranziehend) behandelt, während druckende Bereiche lipophil (fettanziehend) gemacht werden. Die fettbasierte Farbe haftet nur an den lipophilen Teilen der Druckplatte. Der Offsetdruck ist die beliebteste Variante des Flachdrucks. Hier wird die Farbe über einen Gummituchzylinder auf das Material aufgetragen. Es gibt auch Varianten wie den wasserlosen Offsetdruck, den UV-Offsetdruck und den Offsetdruck mit Elektronenstrahl-härtenden Farben. Der Offsetdruck eignet sich hervorragend für Zeitungen und große Auflagen, aber auch dank moderner Technologien ist er bei kleineren Mengen rentabel geworden.
Siebdruck (Durchdruck)
Beim Siebdruckverfahren wird die Farbe mit einer Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe gedrückt und auf das Material aufgetragen. Vermutlich kennst du das Siebdruckverfahren vom Textildruck, bei dem mit vorgefertigten Schablonen T-Shirts und Taschen bedruckt werden können. Auch Andy Warhol nutzte Siebdruck gerne zur Vervielfältigung seiner Werke, wobei jedes Stück seinen eigenen Charakter hatte. Der Siebdruck wird industriell auf verschiedene Materialien angewendet, wie Papier, Planen, dünne Platten, Kunststoff, Glas und Textilien. Es ist eines der wenigen Verfahren, mit dem runde Objekte bedruckt werden können.
Digitaldruck
Das Digitaldruckverfahren gewinnt seit den 90er Jahren immer mehr an Bedeutung. Im Gegensatz zu traditionellen Verfahren wird kein fester Druckkörper zur Farbauftragung verwendet. Beispiele für Digitaldruck sind der Tintenstrahldruck und der Laserdruck, die wir alle von unseren Druckern zu Hause kennen. Hier sind keine festen Druckkörper erforderlich, da die Farben direkt auf das Material aufgetragen werden. Es gibt auch spezielle Formen wie den Thermodruck, bei dem hitzeempfindliches Papier eingefärbt wird. Der Digitaldruck eignet sich besonders gut für kleine Auflagen, da er schnell, unkompliziert und kostengünstig ist. Ein Sonderfall ist der Latexdruck, der für den Werbedruck entwickelt wurde. Latexdruck bietet eine außergewöhnliche Farbbrillanz und Schärfe, da sechs Farben verwendet werden. Weitere Varianten sind der UV-Druck, der Lösemitteldruck und der Sublimationsdruck.
So, jetzt kennst du alle wichtigen Druckverfahren. Vergiss nicht, dass jedes Verfahren seine eigenen Stärken und Anwendungsbereiche hat. Wenn du das nächste Mal etwas drucken möchtest, weißt du jetzt bestimmt, welches Verfahren für dich am besten geeignet ist. Auf wiedersehen und bis zum nächsten Geheimtreffen!