DSL-Preiserhöhung: Droht Millionen Internetanschlüssen teurer Tarife?

DSL soll teuer werden: Stehen Millionen Internet-Anschlüsse vor möglicher Preiserhöhung?

Die EU-Kommission plant höhere Preise für Kupferanschlüsse, um den Wechsel zu Glasfaseranschlüssen zu forcieren. Diese Pläne wurden kürzlich von EU-Kommissar Tierry Breton bekannt gegeben. Sowohl DSL als auch VDSL wären von dieser Preiserhöhung betroffen. Dies würde die meisten deutschen Internetnutzer treffen. Allerdings geht es hierbei ausschließlich um die Erhöhung der Vorleistungspreise für die Wettbewerber, was zu geringeren Margen oder höheren Preisen für diese führen könnte. Die DSL-Preise der Telekom wären jedoch nicht betroffen.

Telekom profitiert von höheren Preisen

Laut Jürgen Grützner, dem CEO des Branchenverbandes VATM, wäre die Umsetzung dieser Pläne für Deutschland verheerend. Alternative Anbieter, welche die Leitungen der Telekom nutzen, um DSL- und VDSL-Anschlüsse anzubieten, werden bereits heute über die Vorleistungspreise zur Zahlung fiktiver Neubaupreise für veraltete Kupferleitungen gezwungen. Diese hohen Einkaufspreise belasten die Mitgliedsunternehmen enorm. Insgesamt werden die Wettbewerber im Zeitraum von 2011 bis 2025 über 8 Milliarden Euro mehr an die Telekom gezahlt haben als die tatsächlichen Kosten.

Wettbewerber kritisieren die Pläne

Laut dem Wettbewerbsverband ist der Plan, die Telekom mit den seit 25 Jahren überhöhten Preisen zum schnellen Glasfaserausbau zu zwingen, gescheitert. Denn die Telekom würde dadurch sogar noch mehr Geld für vermietete Anschlüsse erhalten. Die vermehrte Investition der Telekom in Glasfaserleitungen bis zu den Kunden sei allein eine Folge des Wettbewerbs im Glasfaserausbau. Eine weitere Preiserhöhung würde nur der Telekom zusätzliche Einnahmen bringen und den Wettbewerb beim Glasfaserausbau sogar behindern. EU-Kommissar Breton betont jedoch, dass es sich um eine vorübergehende Maßnahme handeln soll.

LESEN  TYPO3 Webhosting: Finde den besten Anbieter für deinen Internetauftritt!

Glasfaseranschlussnachfrage gering

Ein Problem beim Glasfaserausbau ist die geringe Nachfrage der Kunden. Von den etwa 5 Millionen möglichen Glasfaseranschlüssen bei der Telekom werden derzeit nur 1,2 Millionen genutzt. Bei den Wettbewerbern sind es von den verlegten 7,3 Millionen Anschlüssen lediglich 2,2 Millionen gebuchte Leitungen. Die sogenannte Take-Up-Rate liegt somit bei 24 bzw. 30,1 Prozent. Dies zeigt, dass die meisten Kunden noch keine hohen Datenraten benötigen und in der Regel auf günstigere VDSL- oder Kabelanschlüsse setzen. Bei einer Preiserhöhung von DSL und VDSL wären insgesamt 25,1 Millionen Anschlüsse der Telekom und alternativer Anbieter betroffen, wobei die Wettbewerber etwa 11,5 Millionen DSL-Anschlüsse realisieren.

DSL soll teuer werden: Stehen Millionen Internet-Anschlüsse vor möglicher Preiserhöhung?

Quelle: automobile.lol