Möchtest du eine Lehramtsbefähigung erwerben, obwohl du bereits ein Studium und Berufserfahrung hast? Kein Problem! In diesem Artikel erfährst du, welche Möglichkeiten du hast und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Voraussetzungen für eine berufsbegleitende Maßnahme
Um an einer berufsbegleitenden Ausbildung zur Erlangung einer Lehramtsbefähigung teilnehmen zu können, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:
-
Du musst einen an einer Universität erworbenen Hochschulabschluss oder einen FH-Masterabschluss vorweisen, der auf einer Regelstudienzeit von mindestens sieben Semestern basiert und keinen Zugang zu einem Vorbereitungsdienst nach § 5 Lehrerausbildungsgesetz ermöglicht.
-
Du musst eine mindestens zweijährige Berufstätigkeit oder eine mindestens zweijährige Betreuung eines minderjährigen Kindes nach Abschluss des Hochschulstudiums nachweisen können.
-
Du musst über die für die Unterrichts- und Erziehungstätigkeit erforderlichen deutschen Sprachkenntnisse verfügen.
-
Du musst im Rahmen eines Auswahlverfahrens mit positiver Prognose über den Ausbildungserfolg in den Schuldienst des Landes Nordrhein-Westfalen im Tarifbeschäftigungsverhältnis eingestellt worden sein.
Eignung und Auswahlverfahren
Im Rahmen der Einstellung in den Schuldienst wird festgestellt, ob du in zwei Fächern eingesetzt werden kannst und eine erfolgreiche Teilnahme an der berufsbegleitenden Ausbildung in beiden Fächern zu erwarten ist. Die Entscheidung über den Zugang zur Ausbildung basiert auf einer Einschätzung deiner Eignung und wird im Rahmen einer Prognose über den zu diesem Zeitpunkt erwarteten Ausbildungserfolg getroffen. Dabei werden insbesondere die vorgelegten Hochschulabschlüsse und fachwissenschaftliche Studieninhalte berücksichtigt. Auch einschlägige Berufserfahrungen und die Eignung für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern spielen eine Rolle bei der Entscheidung.
Ablauf der Ausbildung
Die berufsbegleitende Ausbildung umfasst einen Zeitraum von 24 Monaten. Sie endet mit der Staatsprüfung und dem Erwerb der Lehramtsbefähigung. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung werden die Absolventen in ein Dauerbeschäftigungsverhältnis übernommen, unter bestimmten Voraussetzungen sogar ins Beamtenverhältnis.
Alternative Wege zum Seiteneinstieg
Falls du die oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllst oder an einer Grundschule unterrichten möchtest, gibt es alternative Möglichkeiten:
-
Du kannst in den Schuldienst in Verbindung mit der “Pädagogischen Einführung” eingestellt werden. Dabei erhältst du einen befristeten Arbeitsvertrag für die Qualifizierung. Während der einjährigen Einführungsphase wirst du in die Handlungsfelder des Lehrerberufs eingearbeitet und erhältst sowohl schulische als auch seminarbegleitende Unterstützung. Am Ende der Qualifizierung erfolgt die Übernahme in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis, jedoch ohne den Erwerb einer Lehramtsbefähigung.
-
Absolventen einer Fachhochschule mit ingenieurwissenschaftlichen Abschlüssen können über den Seiteneinstieg ein berufsbegleitendes duales Masterstudium für das Lehramt an Berufskollegs absolvieren. Das Studium dauert sechs Semester und umfasst neben der Unterrichtstätigkeit auch Vorlesungen an der Universität. Nach Abschluss des Masterstudiengangs folgt ein 18-monatiger berufsbegleitender Vorbereitungsdienst, bei dem die Lehramtsbefähigung erworben wird.
Fazit
Wenn du bereits ein Studium und Berufserfahrung hast, stehen dir verschiedene Wege offen, um eine Lehramtsbefähigung zu erlangen. Ob du dich für eine berufsbegleitende Ausbildung oder eine alternative Einstiegsmöglichkeit entscheidest, hängt von deinen individuellen Voraussetzungen und Zielen ab. Nutze diese Möglichkeiten, um deine Karriere im Bildungsbereich voranzutreiben.
