Dummytraining für den Familienhund – das Geheimnis für einen glücklichen und ausgeglichenen Vierbeiner

Im Dummyfieber – Dummytraining für den Familienhund

dummyarbeit hund
(Foto: Daz Stock/shutterstock.com)

Von Tina Schnatz

Dummytraining ist eine vielseitige, anspruchsvolle und spannende Sportart, bei der Mensch und Hund als Team zusammenarbeiten. Dabei wird der Hund mit allen seinen Sinnen gefördert und ausgelastet. Die verschiedenen Elemente des Dummytrainings lassen sich leicht in die täglichen Spaziergänge integrieren und überall trainieren.

Traditionell ist die Dummyarbeit das Terrain von Retrievern und anderen Jagdhunderassen, die zum Apportieren eingesetzt werden. Aber jeder Hund, der sich gerne bewegt, apportiert und Freude an der Zusammenarbeit mit seinem Menschen hat, kann Dummyarbeit machen – unabhängig von Rasse und Größe.

Die Teilbereiche der Dummyarbeit

Dummyarbeit hat ihren Ursprung in der Jagdhundeausbildung. Dabei werden Aufgaben trainiert, für die ein apportierender Hund im Jagdalltag benötigt wird. Die Dummys ersetzen dabei das Wild. Das Training gliedert sich in drei Teilbereiche:

Die Große Suche – Spaß für Schnüffler

Bei der Großen Suche liegen die Dummys in einem zuvor festgelegten Gebiet von etwa 20 x 20 bis 50 x 50 Metern. Weder Hund noch Mensch kennen die genaue Position der Dummys. Der Hund soll eigenständig und systematisch das Gebiet absuchen und die gefundenen Dummys apportieren.

Markieren – Jagen auf Sicht

Hierbei werden die Dummys geworfen und Hund und Mensch sehen, wo sie fallen. Der Hund soll sich die Fallstellen der Dummys merken und sie auf Signal apportieren. Dies erfordert eine hohe Impulskontrolle und Gehorsam. Es können auch mehrere Dummys hintereinander geworfen werden, so dass der Hund lernen muss, sich die unterschiedlichen Fallstellen zu merken. Dabei können verschiedene Herausforderungen auftreten, zum Beispiel wenn Dummys außerhalb der Sichtweite des Hundes fallen.

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Einweisen – Der ferngesteuerte Hund

Bei dieser Übung weiß der Mensch, wo das Dummy liegt, aber der Hund nicht. Der Hund lernt, sich durch verschiedene Signale zu dem Dummy “fernsteuern” zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel das Vorwärtslaufen in gerader Linie, die Richtungssignale “Rechts – Links” und “Back”, der Stopp-Pfiff und der Suchen-Pfiff. Diese Übung erfordert viel Training, einen schrittweisen Aufbau und das Vertrauen des Hundes zu seinem Menschen.

Ausstattung, Vorkenntnisse und Trainingsorte

Für das Dummytraining benötigt man wetterfeste Kleidung, verschiedene Dummys in verschiedenen Größen, eine Pfeife, Sichthilfen und einen Kurzführer. Darüber hinaus können eine Dummyweste oder ein Dummyrucksack zum Transport der Dummys hilfreich sein.

Die ersten Trainingsschritte können auf dem Hundeplatz gemacht werden. Langfristig benötigt man jedoch abwechslungsreiches Gelände, um erfolgreich trainieren zu können. Die Topografie, Höhe und Beschaffenheit des Geländes, Geländeübergänge und das Überwinden von Hindernissen sorgen für Abwechslung und Herausforderungen.

Bevor Sie mit dem Training beginnen, ist es wichtig, dass Ihr Hund einen guten Grundgehorsam beherrscht. Dazu gehört ein sicherer Rückruf, das Sitzenbleiben in verschiedenen Situationen und das Gehen an der Leine.

Die ersten Trainingsschritte

Das Dummytraining ist vielschichtig und anspruchsvoll. Es lässt sich wie ein Puzzle aus verschiedenen Übungen zusammensetzen. Im Folgenden werden die ersten sieben Puzzleteilchen vorgestellt:

  1. Große Suche: Hier lernt der Hund, selbstständig das Suchengebiet abzusuchen und gefundene Dummys zu apportieren.

  2. Markieren: Der Hund soll sich die Fallstellen der Dummys merken und sie auf Signal apportieren.

  3. Voraus in gerader Linie: Der Hund läuft auf das Signal hin in eine angegebene Richtung.

  4. Stopp-Pfiff: Der Hund lernt, auf einen bestimmten Pfiff sofort anzuhalten und sich zu setzen.

  5. Rechts – Links: Der Hund macht auf das Signal hin eine 90-Grad-Wendung in die angezeigte Richtung und läuft weiter.

  6. Back: Der Hund dreht sich auf das Signal hin um 180 Grad und läuft in die ursprüngliche Richtung weiter.

  7. Suchen-Pfiff: Der Hund beginnt auf das Signal hin an der aktuellen Stelle zu suchen und erweitert langsam seinen Radius, bis er das Dummy findet.

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Das Geheimnis liegt im Training

Wenn Ihr Hund die einzelnen Puzzleteilchen beherrscht, können Sie sie kombinieren und daraus spannende Aufgaben zusammenstellen. Das gemeinsame Training in einer Gruppe macht besonders viel Spaß.

Tina Schnatz ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin. Sie hat langjährige Erfahrung und umfassende Fortbildungen im Bereich Hundetraining. Seit einigen Jahren hat sie sich gezielt auf die Dummyarbeit spezialisiert und bietet in ihrer Hundeschule “Dummy-Fieber” ausschließlich Dummytraining an.

Weitere Informationen finden Sie auf ihrer Website: www.dummy-fieber.de