Leidet Ihre Katze an Durchfall, ist das meist kein Grund zur Sorge und reguliert sich oft von selbst. Allerdings kann Durchfall auch ein Symptom für verschiedene Erkrankungen sein. Erfahren Sie hier, wann Sie mit Ihrer Samtpfote zum Tierarzt müssen und wie Sie ihr bei Durchfall helfen können.
Was ist Durchfall bei Katzen?
Durchfall, in der Fachsprache auch Diarrhoe genannt, äußert sich bei Katzen durch häufiges und weiches Kotabsetzen. Der Kot kann dabei unterschiedliche Farben haben und auch Blut, Schleim oder Futterreste enthalten.
Wie gefährlich ist Durchfall für Katzen?
In den meisten Fällen ist Durchfall bei Katzen nicht besorgniserregend und kann durch einfache Maßnahmen wie Diätfutter oder Schonkost behandelt werden. Die Ernsthaftigkeit des Durchfalls hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie der Ursache, dem Gesundheitszustand und dem Alter der Katze. Kitten und ältere Katzen haben oft empfindlichere Verdauungssysteme und können Komplikationen entwickeln.
Wann zum Tierarzt wegen Durchfall?
Wenn Ihre Katze länger als 24 Stunden wässrigen Kot absetzt, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Auch bei Unsicherheit, ob ein Tierarztbesuch nötig ist, kann eine tierärztliche Videosprechstunde weiterhelfen.
Arten von Durchfall
Es gibt verschiedene Arten von Durchfall bei Katzen, die sich nach der Dauer und der Lokalisation im Darm unterscheiden. So gibt es akuten Durchfall, der meist harmlos ist und von selbst verschwindet, chronischen Durchfall, der länger als zwei Wochen anhält und wiederkehrenden Durchfall, bei dem sich normale Stuhlgänge und Durchfall abwechseln. Zudem kann Durchfall im Dünndarm oder Dickdarm auftreten, wobei die Konsistenz des Kots unterschiedlich ist.
Ursachen von Durchfall bei Katzen
Durchfall bei Katzen kann verschiedene Ursachen haben, wie Futtermittelunverträglichkeiten, Infektionen, Darmerkrankungen, Darmentzündungen, Tumore oder seelischer Stress. Auch bestimmte Krankheiten wie Katzenaids oder die Katzenseuche können Durchfall verursachen.
Durchfall als Symptom und Erkrankung
Durchfall bei Katzen kann sowohl ein Symptom für verschiedene Erkrankungen sein als auch eigenständig auftreten, ohne klar erkennbare Ursache. Begleitsymptome können Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Blähungen sein. Der Geruch des Kots kann unangenehm sein, was jedoch nicht immer besorgniserregend ist.
Tierärztliche Untersuchung bei Durchfall
Bei anhaltendem Durchfall sollte eine tierärztliche Untersuchung erfolgen. Der Tierarzt wird eine gründliche klinische Untersuchung durchführen, eine Kotuntersuchung auf Parasiten und Infektionen veranlassen und gegebenenfalls Blutuntersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall einsetzen. In seltenen Fällen kann eine Darmbiopsie notwendig sein, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Behandlung von Durchfall bei Katzen
Die Behandlung von Durchfall bei Katzen hängt von der Ursache ab. Bei akutem Durchfall und ansonsten gesunden Katzen können Maßnahmen wie eine Futterumstellung und Schonkost ausreichen. Bei nachgewiesenen Parasiten werden entsprechende Antiparasitika verordnet. Bei starkem Durchfall kann eine Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr erforderlich sein.
Hausmittel gegen Durchfall bei Katzen
Bei leichten Magen-Darm-Störungen können Sie zuhause erste Maßnahmen ergreifen, wie Schonkost mit leicht verdaulichen Eiweißquellen, Hüttenkäse zur Stuhlregulierung oder die Gabe von Heilerde. Aktivkohle sollte nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt gegeben werden. Zudem sollten potentielle Auslöser für den Durchfall entfernt werden.
Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.