Jeder Hundebesitzer kennt das Problem: Der Hund muss dringend hinaus, krümmt den Rücken und schon schießt flüssiger Kot aus dem Darm. Blähungen sorgen für unangenehme Gerüche in der Wohnung und die Nachtruhe ist gestört. Durchfall beim Hund kann viele Ursachen haben und wird meistens von anderen Beschwerden begleitet. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinem Vierbeiner helfen kannst.
Definition Durchfall
Durchfall beim Hund äußert sich durch den Absatz von nicht geformtem Kot. Die Konsistenz des Kots kann breiig oder flüssig sein und Beimengungen von Blut und Schleim enthalten. Durchfall ist ein Symptom, aber keine eigenständige Krankheit. Die Konsistenz des Kots ist eine Folge von Verdauungsproblemen oder einer Grunderkrankung.
Akuter Durchfall setzt plötzlich ohne Vorwarnung ein und endet nach 2 – 4 Tagen. Hält der Absatz von dünnflüssigem Kot länger an, liegt chronischer Durchfall vor.
Ursachen für Durchfall beim Hund
- Verdorbenes oder minderwertiges Futter
- Milchprodukte, Laktoseunverträglichkeit
- Bakterien und Viren
- Infektionskrankheiten, wie Staupe und Parvovirose
- Allergien
- Wurmbefall
- Einzeller (Giardien)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Erkrankungen von Leber und Niere
Durchfall Symptome
- Der Kot ist ungeformt, flüssig und enthält Beimengungen von unverdautem Futter, Blut oder Schleim. Dein Hund krümmt den Rücken beim Koten. Der After ist durch den häufigen Kotabsatz gerötet und entzündet. Im Magen-Darmtrakt werden vermehrt Gase gebildet, sie sind die Ursache für Blähungen. Der Bauch ist schmerzhaft, es sind gurgelnde Darmgeräusche hörbar.
- Hält der Durchfall über einen längeren Zeitraum an, trocknet der Körper durch den Flüssigkeitsverlust aus. Je nach Grunderkrankung kann Fieber auftreten.
- Bei einem Befall mit Giardien leidet dein Hund unter immer wieder auftretenden, schleimigen Durchfällen, die nur schwer auf eine Therapie ansprechen.
Therapie: Wie kann ich meinem Hund bei Durchfall helfen?
Die Behandlung erfolgt entsprechend der Grunderkrankung. Dein Hund erhält Elektrolyte, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Liegt ein Wurmbefall vor, muss über mehrere Tage eine Wurmkur in Form von Tabletten oder Spot-on Präparaten verabreicht werden. Giardien werden durch eine Kombination von Antibiotika und Wurmmitteln bekämpft.
Therapie mit Kohletabletten
Kohletabletten können Giftstoffe binden und mit dem Kot ausgeschieden werden. Damit die Heilung unterstützt werden kann, sollte mindestens 1 Gramm Aktivkohle pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht werden. Kohletabletten wirken jedoch nur, wenn der Durchfall durch eine Vergiftung verursacht wurde und die Tabletten kurz nach der Aufnahme des Giftes eingegeben werden.
Therapie mit Homöopathie
Ist der Durchfall nicht von Fieber oder anderen Symptomen begleitet, kann auch eine Therapie mit homöopathischen Mitteln erfolgen. Dabei können Arsenicum album D12, Nux vomica D12, Magnesium carbonicum D6, Sulfur D12 und Abrotanum D12 helfen. Als Richtwert für die Dosierung gilt: 2 Globuli 3 mal täglich. Die Kügelchen können in Wasser aufgelöst oder mit etwas Futter verabreicht werden.
Was kann ich meinem Hund bei Durchfall füttern?
Zuerst muss der Darm geleert sein, damit sich die Darmschleimhaut erholen kann. Am besten erhält dein Hund über 24 Stunden kein Futter. Welpen sollten durchgehend gefüttert werden. Anschließend ist es wichtig, Schonkost oder Diätfutter zu füttern. Mageres Hühnerfleisch, gekochter Reis und geriebene Karotten sind eine gute Wahl. Bei fehlender Laktoseunverträglichkeit können auch einige Esslöffel Hüttenkäse zugesetzt werden.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, dein Hund sollte möglichst viel trinken.
Hausmittel für Durchfall beim Hund
Du kannst für deinen Hund eine pürierte Karottensuppe kochen. Die Karotten müssen mindestens 1 Stunde erhitzt werden. Während des Kochens bildet sich ein Zuckermolekül, das die Bakterien daran hindert, sich an die Darmwand zu heften.
Ist der Kot flüssig, können geriebener Apfel oder 1 Teelöffel Flohsamen die Konsistenz des Kots wesentlich verbessern. Bananen sind eine gute Hilfe, da sie stopfen und die Darmbewegungen verlangsamen.
Falls dein Hund schwach ist, zittert oder Schmerzen hat, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.