Die steigende Anzahl von Elektroautos sorgt nicht nur für Begeisterung, sondern auch für Diskussionen über die Brandgefahr dieser Fahrzeuge. Obwohl vereinzelt Parkhäuser die Einfahrt für Elektroautos aufgrund dieser Gefahr untersagt haben, besteht keine generelle Verbotsregelung für das Parken von E-Autos in Tiefgaragen und Parkhäusern.
Parkverbote in einigen Städten
Es ist wahr, dass brennende Elektroautos immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Einige Hersteller empfehlen aufgrund der Brandgefahr sogar einen Abstand von 15 Metern zum nächsten Fahrzeug. Doch die Realität sieht anders aus: Tatsächlich geraten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor deutlich häufiger in Brand als Elektroautos. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass Brände bei herkömmlichen Fahrzeugen leichter gelöscht werden können. Aus diesem Grund wurden in einigen Städten vorübergehend Parkverbote für Elektroautos in Tiefgaragen und Parkhäusern eingeführt.
Die Gefahr von brennenden E-Autos und Ladesäulen
Es ist eine Tatsache, dass brennende Elektroautos gefährlich sein können. Obwohl Elektro- und Hybridautos mit Lithium-Ionen-Batterien nicht häufiger brennen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, verlaufen solche Brände dramatisch anders. Bei einem Defekt kann die Batterie bis zu zehnmal mehr Wärme freisetzen als herkömmliche Fahrzeuge. Dabei entstehen Temperaturen von über 1000 Grad Celsius und der gesamte Fahrzeuginnenraum entzündet sich innerhalb einer Minute. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Lichtbögen und Stromschlägen von bis zu 1000 Volt. Auch Ladesäulen stellen eine potenzielle Brandgefahr dar, insbesondere in deutschen Innenstädten, wo sie oft Mangelware sind.
Der Umgang mit brennenden E-Autos
Das Löschen eines brennenden Elektroautos erfordert viel Zeit und große Mengen Wasser. Während ein Feuer bei einem Benzin- oder Dieselauto relativ schnell mit Löschschaum unter Kontrolle gebracht werden kann, muss die Feuerwehr bei einem brennenden Elektroauto mehrere tausend Liter Wasser einsetzen, um die Batterie abzukühlen. Dies stellt insbesondere in älteren Tiefgaragen ein Problem dar, da die Deckenhöhe für den Einsatz eines entsprechenden Tanklastwagens oft nicht ausreicht.
Forderungen nach verbessertem Brandschutz
Feuerwehr und Brandschutzexperten sind alarmiert und fordern verbesserte Brandschutzmaßnahmen, um den neuen Gefahren durch brennende Elektroautos gerecht zu werden. Der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS) plädiert für sensible Rauchmelder, Brandschutzbegehungen und eine Einbeziehung der Gebäudeversicherer. Zudem sollte der Brandschutz bereits bei der Installation von Ladestationen berücksichtigt werden. Bei älteren Bestandsgebäuden, einschließlich Parkhäusern und Tiefgaragen, sollte der vorhandene bauliche Brandschutz überprüft und gegebenenfalls verbessert werden.
Brandschutz auch für private Lademöglichkeiten wichtig
Auch private Bauherren mit Elektroautos sollten den Brandschutz ernst nehmen. Beim nachträglichen Einbau von Ladestationen sollten professionelle Installationsfirmen oder qualifizierte Sachverständige hinzugezogen werden. Die Gebäudeversicherung sollte außerdem über den Einbau einer privaten Ladestation informiert werden, da staatliche Förderungen inzwischen ausgelaufen sind.
Ein entscheidender Hinweis für E-Mobil-Fahrer
Trotz der erhöhten Gefahr für brennende Elektroautos gibt es keine generellen Verbote für das Parken von E-Autos in Tiefgaragen und Parkhäusern. Allerdings sollten beschädigte Elektroautos oder defekte E-Bikes niemals in Tiefgaragen oder Parkhäusern abgestellt werden. Mechanische Beschädigungen, elektrische Fehler oder thermische Einwirkungen können bei Fahrzeugen jedes Antriebstyps zu Bränden führen. Deshalb ist es wichtig, vorsichtig zu sein und potenzielle Gefahren zu vermeiden.
Quelle: kreiszeitung.de