E-Zigaretten: Vapes sind auch ohne Nikotin bedenklich

E-Zigaretten: Vapes sind auch ohne Nikotin bedenklich

Jugendliche sind zunehmend begeistert von Vapes. Diese E-Zigaretten sind nicht nur knallbunt und aromatisiert, sondern auch in der Hand von Zwölfjährigen zu finden. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, warnt vor den Gefahren dieser Produkte, die eigentlich nur an Erwachsene verkauft werden sollten. Zudem belasten sie die Umwelt.

Aromen verleiten zum Rauchen

Die Vielzahl fruchtiger und süßer Aromen weckt die Neugierde der Jugendlichen und führt dazu, dass der Weg zur herkömmlichen Zigarette nicht mehr weit ist. Der Drogenbeauftragte spricht sich daher für ein Verbot von Aromen aus. Studien zeigen zudem, dass aromatisierte Liquids gesundheitliche Risiken bergen und entzündungsfördernde Wirkungen haben können. Dies betrifft auch Vapes ohne Nikotin.

Besorgniserregender Anstieg

Laut einer Studie, die Ende 2022 veröffentlicht wurde, hat sich der Anteil der Raucher unter Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Auch bei den 18- bis 24-Jährigen ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Der Konsum von E-Zigaretten und ähnlichen Produkten hat ebenfalls zugenommen.

Abhängigkeit durch hohe Nikotindosis

Einweg-E-Zigaretten machen aufgrund ihres hohen Nikotingehalts schnell abhängig. In einigen Liquids ist laut der Weltgesundheitsorganisation doppelt so viel Nikotin enthalten wie in herkömmlichen Zigaretten. Studien haben bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohen Blutdruck und Lungenprobleme festgestellt.

Verantwortungslose Werbung

Influencer und Rapper zeigen sich gerne mit einer Vape in der Hand und umgeben von Dampf. Diese Art der Werbung vermittelt ein ungesundes Bild des Rauchens. Rainer Thomasius, Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, fordert ein schnelles Verbot von Aromastoffen und ein Werbeverbot. Die Suchtprävention in Deutschland sei auf diesem Gebiet vernachlässigt worden.

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Widerstand gegen Verbote

Das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BFTG) ist anderer Meinung und verweist auf eine Studie aus dem Jahr 2016, laut der 98 Prozent der E-Zigaretten-Nutzer ehemalige Raucher sind. Aromen seien wichtig, um Raucher zum Umstieg auf E-Zigaretten zu bewegen und Dampfer dabei zu unterstützen, weiterhin E-Zigaretten zu nutzen. Das BFTG betont, dass Verbote von E-Zigaretten-Aromen zu einem Anstieg der Raucherzahl und florierendem illegalen Handel führen würden.

Die Bedeutung der Aufklärung

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) betont, dass es einen Übergang vom Probieren von E-Zigaretten zum Rauchen von Tabakzigaretten gibt. Die Liquids von E-Zigaretten enthalten gesundheitsschädliche Substanzen wie Formaldehyd und Acrolein. Während der Konsum von E-Inhalationsprodukten im Vergleich zum Tabakrauchen etwas weniger schädlich sein kann, sind dennoch Risiken vorhanden. Das Deutsche Krebsforschungszentrum weist darauf hin, dass Tabakrauchen jährlich für 127.000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland verantwortlich ist.

Experten und Suchtberatungen beobachten mit Besorgnis, wie sich Vapes unter Teenagern verbreiten. Aufklärung, auch seitens der Eltern, und eine bessere Durchsetzung von Jugendschutzmaßnahmen sind erforderlich, um die Gefahren dieser Produkte zu minimieren.