Ecken & Kanten tapezieren – Meistern Sie die Herausforderung mit Leichtigkeit

Ecken & Kanten tapezieren – Meistern Sie die Herausforderung mit Leichtigkeit

Die Tapeten sind gekauft, das Tapezierwerkzeug liegt bereit und voller Tatendrang möchten Sie die ersten Bahnen an die Wand bringen. Doch in einem Raum lauern allerlei Herausforderungen. Schwierige Stellen wie Decke und Dachschräge, Lichtschalter, Heizkörper, Steckdosen, Türen und Fenster, Sicherungskasten oder Ecken, Falze und Kanten sind aber kein Grund, das Handtuch zu werfen!

Tapezieren um Ecken und Kanten kann für Anfänger und Ungeübte eine Herausforderung sein. Doch mit ein wenig Übung und Vertrauen in unsere Anleitung lassen sich die neuen Tapeten im Handumdrehen anbringen! Das Tapezieren von Innenecken und Außenecken ist gar nicht so schwer, wie es zunächst scheint. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, wie es richtig gemacht wird.

Die Ecke als Herausforderung

Die Herausforderung beim Tapezieren von Ecken besteht zum einen darin, dass keine einzige Ecke perfekt gerade verläuft und rechtwinklig, also exakt im rechten Winkel, ausgerichtet ist. Dennoch muss auch hier die Tapete im Lot sein, damit das Endergebnis optisch überzeugt. Zum anderen reicht eine Tapetenbahn in den seltensten Fällen genau bis an die Ecke heran und kann selten auf Stoß tapeziert werden. Diese Tapezierweise ist aber ohnehin nicht zu empfehlen: Ecken sind nie exakt gerade, weshalb das Tapezieren auf Stoß unansehnliche offene Spalten hinterlassen würde, da die Bahnen nicht bündig aneinanderstoßen.

Wir empfehlen, eine Bahn grundsätzlich über den Knick zu führen, damit die Ecke deckend tapeziert wird. Die Kunst besteht darin, nicht zu breit über sie hinauszuarbeiten, sondern einen knappen Überschlag von nur wenigen Zentimetern zu nutzen.

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Innenecke tapezieren

Wenn zwei Wände in einem Raum aufeinandertreffen, handelt es sich um eine Innenecke. Bei ihr liegt der rechte Winkel innen. Generell gilt: Es wird immer über die Innenecken hinaus tapeziert.

Außenecke tapezieren

Außenecken und Kanten entstehen an einem Vorsatz oder Vorsprung und ihr rechter Winkel zeigt nach außen. Wie bei einer Innenecke wird auch hier über die Ecke bzw. Kante hinaus gearbeitet und die Tapete mit einem Überstand geklebt.

Besonderheit dicke Tapete

Dicke Tapeten wie Vinyltapeten oder Rauhfaser sollten einen großzügigeren Überstand als dünne Papier- oder Vliestapeten erhalten. 5-8 cm sollten hinzugerechnet werden. Ansonsten unterscheidet sich das Tapezieren von innenliegenden Ecken mit dicken Tapeten erstmal nicht weiter und die Anleitung ist bis zum letzten Schritt wie oben beschrieben zu befolgen.

Bei dicken Tapeten wird im letzten Schritt überlappend mit dem Überstand geklebt und anschließend mit dem so genannten Doppelnahtschnitt gearbeitet. Das soll sicherstellen, dass der Übergang möglichst unauffällig aussieht. Der Doppelnahtschnitt erfolgt an der Stelle, an der die um die Ecke geklebte Bahn und die erste Bahn der neuen Wand überlappen. Nach dem Schnitt die Nähte leicht aufdecken, erneut mit Kleister bestreichen und anschließend die Bahnen gut andrücken. Das Ergebnis: Beide Tapetenbahnen stoßen bündig aufeinander.

Besonderheit Mustertapete

Wenn Unitapeten ohne Muster um eine Ecke herum tapeziert werden sollen, muss kein Musteransatz berücksichtigt werden. Handelt es sich jedoch um eine Mustertapete, ist das Vorhaben ein wenig kniffeliger. Die oben beschriebene Anleitung und ihre einzelnen Schritte haben jedoch auch bei Tapeten mit Muster Gültigkeit.

Damit das Muster durch Ecken oder Kanten optisch nicht unterbrochen wird, sondern beide Bahnen so gut wie möglich fließend ineinander übergehen, ist es wichtig, die Tapete mit Bedacht und mit so wenig Überstand wie möglich zuzuschneiden. Der Schnitt sollte nach Möglichkeit nie direkt durch eine auffällige Stelle in der Musterung führen, sondern in einem unscheinbaren Bereich erfolgen. So fällt der nie ganz passende Übergang von der einen zur anderen Bahn weniger auf.

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Wir empfehlen, in der sichtbarsten Ecke des Zimmers mit dem Tapezieren zu beginnen und die letzte Bahn im dunkelsten Bereich des Raumes zu verarbeiten. Setzen Sie die erste Tapetenbahn so an, dass sie maximal 1 cm über die Ecke hinausreicht. So wird beim Anbringen der nächsten Bahn nur ein minimaler Bereich des Musters verschluckt. Für die weiteren Ecken müssen die Bahnen entsprechend der Breite zugeschnitten werden. Auch hier sollte der Überstand so gering wie möglich sein. Statt eine neue Tapetenbahn nach der Ecke zu tapezieren, wird der abgeschnittene Streifen der letzten verklebt. Dieser sollte an einem Lot und nicht an der Ecke ausgerichtet werden. Die nächste Bahn wird dann auf Stoß mit dem Streifen angebracht und das Tapetenmuster wird so wenig wie möglich unterbrochen.

Unser Fazit

Ecken und Kanten zu tapezieren ist eine Herausforderung, die mit etwas Übung problemlos gemeistert werden kann. Die Planung und Einteilung der zu tapezierenden Wandflächen sowie das Zuschneiden der Tapetenbahnen wollen gut überlegt sein. Generell sollten Tapeten nie auf Stoß in den Ecken zusammentreffen, sondern überlappend und über den Knick tapeziert werden. Die Anleitungen für Innenecken und Außenecken unterscheiden sich kaum voneinander. Sonderfälle stellen dicke Tapeten und Mustertapeten dar, bei denen das Tapezieren von Ecken und Kanten etwas anspruchsvoller wird. Wir sagen: Nur Mut, so schwer ist es nicht!