Das 360-Grad-Feedback ist eine effektive Methode, um die Leistung und Entwicklung von Mitarbeitern zu bewerten. Anders als bei der traditionellen Beurteilung werden hierbei nicht nur die Selbst- und Fremdeinschätzung durch den Vorgesetzten berücksichtigt. Vielmehr ermöglicht das 360-Grad-Feedback eine umfassende Bewertung aus verschiedenen Perspektiven.
Was ist 360-Grad-Feedback?
Das 360-Grad-Feedback, auch als 360-Grad-Beurteilung bekannt, ermöglicht eine umfassende Beurteilung aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei werden die Fähigkeiten und Leistungen einer Fach- oder Führungskraft von verschiedenen Personen bewertet, darunter der direkte Vorgesetzte, Kollegen, Teammitglieder und sogar Kunden. Ziel ist es, ein ganzheitliches Bild der Leistungsfähigkeit und Entwicklungsbereiche zu erhalten.
Warum ist 360-Grad-Feedback so effektiv?
Die hohe Wirksamkeit des 360-Grad-Feedbacks ergibt sich aus der Kombination von Selbst- und Fremdeinschätzung. Die Mitarbeiter reflektieren über ihre Stärken, Schwächen und Erfolge und vergleichen ihr Selbstbild mit den Wahrnehmungen anderer. Das Feedback der Kollegen, Vorgesetzten und Kunden vermittelt dabei ein umfassendes Bild der Leistung. Diese ganzheitliche Bewertung ermöglicht es den Mitarbeitern, ihr Potenzial besser auszuschöpfen und sich gezielt weiterzuentwickeln.
Die 4 Phasen des 360-Grad-Feedbacks
Das 360-Grad-Feedback besteht aus vier Phasen:
1.Phase: Vorbereitung und Briefing
In dieser Phase werden alle Teilnehmer über den Zweck und die Funktionsweise des Feedbacks informiert. Vertraulichkeit und Anonymität werden dabei gewährleistet, um ehrliches Feedback zu ermöglichen.
2.Phase: Fragebogenerstellung und Kick-off
Ein spezialisierter Personaldienstleister entwickelt einen präzisen Fragebogen, der auf die Ziele des Feedbacks abgestimmt ist. Dieser Fragebogen bildet die Grundlage für die Einholung aussagekräftiger Rückmeldungen.
3.Phase: Analyse und Auswertung
Die gesammelten Daten werden ausgewertet und in übersichtlichen Diagrammen dargestellt. Transparente und nachvollziehbare Berichte stellen sicher, dass der Bewertungsprozess verständlich und glaubwürdig ist.
4.Nachbesprechung und Umsetzung
Der direkte Vorgesetzte leitet individuelle Maßnahmen aus dem Feedback ab und überwacht deren Umsetzung. Diese Maßnahmen können Weiterbildungsangebote, Beförderungen oder die Förderung einer besseren Zusammenarbeit umfassen.
Indem diese vier Phasen befolgt werden, können Unternehmen das volle Potenzial des 360-Grad-Feedbacks nutzen und die Leistung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter verbessern.
Unterschiede zwischen den Feedback-Arten
Es gibt verschiedene Arten von Feedback-Methoden, die jeweils einem bestimmten Zweck dienen:
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Das 90-Grad-Feedback ist eine der am häufigsten verwendeten Arten von Feedback für Führungskräfte. Hierbei bewertet die Führungskraft sich selbst und erhält eine Bewertung von den Mitarbeitern. Ziel ist es, das Selbstbild mit der Fremdwahrnehmung in Einklang zu bringen.
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Das Multi-Rater-Feedback geht über den 90-Grad-Ansatz hinaus und berücksichtigt mehrere Perspektiven. Es gibt verschiedene Varianten, darunter das 180-Grad-Feedback, das 270-Grad-Feedback und das 360-Grad-Feedback.
Das 360-Grad-Feedback umfasst externe Bewertungen von Partnern oder Kunden und eignet sich besonders für Führungskräfte, die viel mit Kunden zu tun haben.
Vor- und Nachteile des 360-Grad-Feedbacks
Das 360-Grad-Feedback bietet eine umfassende Bewertung, ermöglicht ausgewogenes Feedback, fördert Entwicklungsmöglichkeiten, verbessert die Selbstwahrnehmung und stärkt die Teamarbeit. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, wie die mangelnde Anonymität, das Potenzial für Missbrauch, Unstimmigkeiten im Feedback, den hohen Ressourcen- und Zeitbedarf und die Überbetonung des Feedbacks.
Erfolgsfaktoren für die Einholung von 360-Grad-Feedback
Damit das 360-Grad-Feedback erfolgreich ist, müssen bestimmte Erfolgsfaktoren beachtet werden. Dazu gehört die Betonung der Anonymität, die Herstellung einer relevanten Verbindung zum Unternehmensziel, die Fokussierung auf Entwicklung und die Überwachung und Kontrolle der Umsetzung.
Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren können Unternehmen das Potenzial des 360-Grad-Feedbacks ausschöpfen und eine Kultur des Vertrauens und des Wachstums aufbauen.
Kritik am 360-Grad-Feedback: Best Practice
Obwohl das 360-Grad-Feedback eine anerkannte Methode zur Förderung des Wachstums von Führungskräften ist, führt es nicht immer zu erfolgreichen Ergebnissen. Ein Grund dafür liegt in der mangelnden Unterstützung der Führungskräfte bei der Verarbeitung des Feedbacks. Studien haben gezeigt, dass die Methode nur dann als nützlich empfunden wird, wenn die Führungskräfte dabei unterstützt werden.
Es ist daher wichtig, Führungskräfte bei der Verarbeitung des Feedbacks zu unterstützen, um die Wirksamkeit des 360-Grad-Feedbacks zu erhöhen.
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