Sie kennen sich nicht, aber das Schicksal hat sie zusammengeführt. Ottilie und Gerda führen ein langes, hartes Leben und sind nun beide auf die Unterstützung einer gesetzlichen Betreuung angewiesen. Die beiden Frauen werden ehrenamtlich von Helferinnen der Caritas-Sozialdienste betreut und fühlen sich wohl in ihrer gemeinsamen Zeit.
Acht Stunden im Monat
Seit 2005 kümmert sich Susanne Jortzik als ehrenamtliche Betreuerin um Ottilie. Sie ist Beamtin im Jugendamt Bochum, aber in ihrer Freizeit möchte sie Menschen helfen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die Betreuung von Ottilie bereitet ihr Freude und erfüllt sie mit Zufriedenheit. Ottilie schätzt die Gesellschaft und Unterstützung von Susanne. Die beiden haben eine Verbindung aufgebaut und verstehen sich gut.
Zahl der Betreuer steigt
Experten gehen davon aus, dass die Anzahl der betreuten Personen in den kommenden Jahren aufgrund der alternden Bevölkerung steigen wird. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es bereits über 300.000 Menschen, die auf die Einrichtung einer Betreuung angewiesen sind. Es gibt über 200 Betreuungsvereine, die ihre Hilfe anbieten. Die Arbeit der Betreuer erfordert Empathie und Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der Betreuten. Die Frage, wie viel Unterstützung sich der deutsche Sozialstaat leisten kann, ist eine politische Herausforderung.
Vergilbte Fotos
In Wattenscheid lebt Gerda in einer kleinen Wohnung. Sie war nie die Hauptperson in ihrer Familie, aber als ihre erblindete Mutter sie darum bat, ihre Augen zu sein, übernahm Gerda diese Rolle. Sie wurde depressiv und später unter Betreuung gestellt. Monika Ishar, Rechtsanwältin und vierfache Mutter, kümmert sich als ehrenamtliche Betreuerin um Gerda. Die beiden haben eine Vertrauensbasis aufgebaut und unterstützen sich gegenseitig.
Rechtliche Betreuung – was ist das?
Die rechtliche Betreuung ist ein Instrument, das Erwachsene unterstützt, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung ihre rechtlichen Angelegenheiten nicht selbständig regeln können. Eine Betreuung wird nur eingerichtet, wenn dies erforderlich ist und keine andere Möglichkeit besteht, die Angelegenheiten zu regeln. Es gibt ehrenamtliche Betreuer, die Familienangehörige oder vertrauenswürdige Personen sein können, und Berufsbetreuer, die vom Gericht bestellt werden. Die Caritas und andere Organisationen bieten Betreuungsvereine an, die Informationen und Unterstützung für rechtliche Betreuer bereitstellen.
Die Betreuung von hilfsbedürftigen Personen ist eine spannende Aufgabe, die individuell auf die Bedürfnisse der Betreuten zugeschnitten ist. Wenn Sie sich vorstellen können, anderen Menschen zu helfen, dann melden Sie sich gerne bei den Betreuungsvereinen der Caritas, des SkF oder SKM. Ihre Unterstützung wird dringend gebraucht!