Hast du schon einmal von der Ehrlichiose beim Hund gehört? Diese schwerwiegende Erkrankung kann chronisch verlaufen und sogar tödlich enden. Es ist daher von großer Bedeutung, die Symptome frühzeitig zu erkennen und eine prompte Diagnose zu stellen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Ehrlichiose – von den Symptomen über die Therapie bis hin zu den Heilungschancen.
Wie gefährlich ist die Ehrlichiose beim Hund?
Die Ehrlichiose ist eine ernstzunehmende Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, bei der das Bakterium Ehrlichia canis eine zentrale Rolle spielt. Die Ehrlichiose kann zu schweren Organschäden führen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Hundes führen. Daher ist es besonders wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Was ist Ehrlichiose?
Die Ehrlichiose, auch bekannt als tropische canine Panzytopenie, Zeckenfieber oder canine monozytäre Ehrlichiose, ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch Zecken übertragen wird. Der Überträger der Krankheit ist vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten sowie im Mittelmeerraum anzutreffen. Wenn du einen Hund aus dem Tierheim adoptierst, ist es ratsam, ihn auf Ehrlichiose testen zu lassen, da viele Hunde aus südlichen Regionen stammen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Hunde in Deutschland infiziert werden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Ehrlichiose nicht von Hund zu Hund oder von Hund auf den Menschen übertragen werden kann.
Übertragung und Symptome
Die Ehrlichiose wird durch den Biss einer infizierten Zecke übertragen. Die Zecke beherbergt das Bakterium Ehrlichia canis in ihrem Darm- und Speicheldrüsengewebe. Sobald die Zecke zusticht, gelangt das Bakterium in den Körper des Hundes. Dort befällt es bestimmte weiße Blutzellen und breitet sich im gesamten Körper aus, was zu Schäden an Blutgefäßen und verschiedenen Organen wie Leber, Milz, Lymphknoten, Lunge und Nieren führen kann.
Die Symptome der Ehrlichiose können in drei Phasen auftreten:
Akute Phase: In dieser Phase treten die ersten Anzeichen der Erkrankung etwa 1 bis 3 Wochen nach dem Zeckenbiss auf. Die Symptome können je nach Abwehrkräften des Hundes unterschiedlich schwerwiegend sein und dauern in der Regel 1 bis 4 Wochen an. Typische Symptome sind Fieber, Schwäche, Lymphknotenschwellung, Nasenbluten und Erbrechen.
Subakute oder beschwerdefreie Phase: In dieser Phase ist das Immunsystem mit der Bekämpfung der Erkrankung beschäftigt und es treten nur wenige Symptome auf. Diese Phase kann mehrere Monate bis Jahre dauern und die Ehrlichiose kann entweder spontan abheilen oder in die chronische Phase übergehen.
Chronische Phase: Bei Hunden, die in die chronische Phase der Ehrlichiose eintreten, nimmt die Anzahl der roten und weißen Blutzellen sowie der Blutplättchen ab. Dies führt zu unspezifischen Symptomen wie Gelenkentzündungen, Blässe, Nierenproblemen, Ödemen, Blutungen in verschiedenen Organen, Verwirrtheit, Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen. Eine frühzeitige Therapie erhöht die Heilungschancen erheblich.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose der Ehrlichiose wird mithilfe einer Blutuntersuchung gestellt. Dabei wird das Blut des Hundes auf das Vorhandensein des Bakteriums getestet. Je nach Stadium der Erkrankung können verschiedene Tests durchgeführt werden, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Die Behandlung der Ehrlichiose erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Zusätzlich werden unterstützende Maßnahmen wie Infusionen oder bei schwerer Blutarmut auch Bluttransfusionen eingesetzt. Eine frühzeitige Behandlung erhöht die Heilungschancen und ermöglicht eine schnelle Genesung des Hundes.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das Bakterium nicht immer vollständig aus dem Körper des Hundes entfernt werden kann. Aus diesem Grund sollte regelmäßig alle 6 bis 12 Monate eine Blutkontrolle durchgeführt werden, um eine erneute Infektion frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugung gegen die Ehrlichiose ist ein effektiver Schutz vor Zeckenbefall. Es gibt verschiedene Zeckenschutz-Präparate, die deinem Hund einen zuverlässigen Schutz bieten. Vor allem vor und während einer Reise in den Mittelmeerraum solltest du deinen Hund regelmäßig mit diesen Präparaten behandeln.
Darüber hinaus ist es wichtig, deinen Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken abzusuchen und diese fachgerecht zu entfernen. Auch nicht festsitzende Zecken können auf den Menschen übertragen werden und stellen somit eine Gefahr dar. Eine Impfung gegen Ehrlichiose existiert bisher nicht. Wenn du mit deinem Hund in ein Risikogebiet reist, solltest du dich vorher von einem Tierarzt beraten lassen.
Fazit
Die Ehrlichiose beim Hund ist eine ernstzunehmende Krankheit, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollte. Eine schnelle Diagnosestellung und eine prompte Therapie können die Heilungschancen erheblich verbessern. Achte auf die Symptome und schütze deinen Hund vor Zeckenbefall, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Im Zweifelsfall konsultiere einen Tierarzt, der dir mit Rat und Tat zur Seite steht.