Eier: Eine Übersicht der Haltungsbedingungen

Eier: Eine Übersicht der Haltungsbedingungen

Freiland- und Bodenhaltung

Viele Menschen entscheiden sich aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen dafür, keine Eier zu konsumieren. Doch für diejenigen, die dennoch Eier kaufen, gibt es verschiedene Optionen wie Bodenhaltung, Freilandhaltung, Biohaltung und sogar Käfighaltung. Aber was bedeuten diese Labels eigentlich für das Wohlbefinden der Tiere und welche Unterschiede gibt es?

Kleingruppenkäfige: Extrem beengt

Kleingruppenkäfig

Seit Januar 2010 sind konventionelle Legebatterien in Deutschland verboten. Allerdings sind sogenannte Kleingruppenkäfige immer noch erlaubt und machen etwa 10 Prozent aller Legehennenhaltungen aus. In solchen Käfigen haben die Hennen kaum Platz. Laut der “Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt” stehen ihnen lediglich 800 cm² zur Verfügung, was etwa der Größe eines DIN A4 Blatts entspricht.

Verkaufsstopp von Käfigeiern

Die meisten Supermarktketten haben den Verkauf von Eiern aus Käfighaltung einschließlich Kleingruppenhaltung eingestellt. Dennoch werden Käfigeier häufig in der Gastronomie verwendet. Um zu erfahren, welche Unternehmen auf den Einsatz von Käfigeiern verzichten, kann man eine Übersicht der “Albert Schweitzer Stiftung” konsultieren.

Bodenhaltung: Stress für die Tiere

Bodenhaltung

Etwa 63 Prozent der Legehennen leben in Bodenhaltung, oft in riesigen Hallen mit bis zu 6.000 Tieren. Für die Hennen, die in der Natur in kleinen Gruppen leben, bedeutet dies extremen Stress. Auf einem Quadratmeter leben neun Hühner, was einem Platzangebot von lediglich 1.111 cm² pro Tier entspricht. Zudem ist nur etwa ein Drittel des Bodens mit Einstreu ausgestattet, während der Rest aus Gittern besteht, an denen sich die Tiere häufig verletzen.

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Freilandhaltung und Biohaltung: Keine Lösung

Etwa 17,5 Prozent der Legehennen leben in Freilandhaltung und weitere 9,3 Prozent in Biobetrieben. In der Freilandhaltung leben die Tiere nachts unter den gleichen Bedingungen wie in der Bodenhaltung, haben jedoch tagsüber Zugang zu einem Freigehege. Dieses ist jedoch zeitlich begrenzt und bietet nur eine Fläche von 4 m² pro Tier. Die Tiere nutzen den Freilauf meistens nur, wenn ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten vorhanden sind.

Die Biohaltung unterscheidet sich von der Freilandhaltung nur dadurch, dass die Tiere etwas mehr Platz haben (sechs statt neun Tiere pro Quadratmeter) und die Gruppen kleiner sind (maximal 3.000 statt 6.000 Tiere pro Gruppe).

Der traurige Fakt bei Bio-Eiern

Auch bei Bio-Eiern werden die männlichen Küken fast immer geschreddert, da sie für die Mast nicht rentabel sind. Wer dieses Kükenschreddern nicht unterstützen möchte, kann auf Eier der “Bruderhahn-Initiative” oder anderer Anbieter zurückgreifen, bei denen die männlichen Küken mit aufgezogen und später geschlachtet werden.

Eier zu kaufen ist also eine komplexe Entscheidung, bei der man die verschiedenen Haltungsbedingungen und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere berücksichtigen sollte.