Ein aufregender Ausflug nach Utrecht

Ein Besuch in Utrecht

Eines vorweg: Ein Besuch in Utrecht ist definitiv lohnenswert! Es ist die perfekte Städtereise, wie sie sein sollte.

Warum Utrecht einen Besuch wert ist

Was die Städte in den Niederlanden betrifft, stand Utrecht nie besonders hoch auf unserer Liste. Doch das änderte sich bei einem spontanen Ausflug nach Utrecht im Jahr 2016. Wir planten ein verlängertes Wochenende um den 1. Mai herum und wollten ein paar Tage mit dem Wohnmobil verbringen. Das Ziel war zunächst offen, solange die Entfernung nicht zu groß war.

Blick auf den Domturm, dem höchsten Kirchturm der Niederlande
Blick auf den Domturm, dem höchsten Kirchturm der Niederlande

Da die Niederlande von uns aus schnell zu erreichen sind, entschieden wir uns für Utrecht als Reiseziel. Wir waren bereits mehrmals mit dem Auto für Tagesausflüge in den Niederlanden unterwegs und kannten daher schon einiges. Doch Utrecht stand bisher nicht auf unserer Liste. Die Entfernung von etwa 230 km war für uns kein Problem.

Bevor wir losfuhren, lasen wir im Internet einige Artikel und schauten uns Fotos an. Natürlich informierten wir uns auch in unserem Niederlande-Reiseführer von Baedeker über Utrecht. Dabei erfuhren wir, dass die Kanäle in Utrecht über 1000 Jahre alt sind und somit die ältesten Grachten der Welt.

Utrecht ist mit etwa 353.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt der Niederlande. Da 23% der Bevölkerung Studenten sind, spiegelt sich dies im lebendigen Stadtbild wider. Die Universität wurde 1636 gegründet und zählt zu den ältesten und größten des Landes.

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Unterkunft für die Nacht

Leider gibt es in Utrecht keine wirklich interessanten Stellplatz-Möglichkeiten. Wildes Campen ist in den Niederlanden verboten und kann teuer werden. Deshalb suchten wir online nach einem Campingplatz, der sich in Fahrradentfernung zum Zentrum befand. Wir wurden nördlich von Utrecht fündig und fuhren ohne Reservierung auf gut Glück hin. Auf dem Campingplatz “Minicamping Tussen Hemel en Aarde” gab es noch zwei freie Plätze. Von dort aus waren es nur etwas mehr als fünf Kilometer mit dem Fahrrad ins Zentrum von Utrecht. Über diesen Campingplatz werde ich an anderer Stelle noch berichten.

Der erste Eindruck beim Einfahren in die Stadt über das gut ausgebaute Fahrradnetz war vielversprechend. Uns erwartete eine belebte junge Stadt mit typisch niederländischer Gastronomie, einer schönen Mischung aus historischen Gebäuden und moderner Architektur. Wir waren überrascht, wie viele internationale Touristen in Utrecht unterwegs waren. Man hörte auf den Straßen Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und sogar Sprachen aus Osteuropa und Asien.

Highlights in Utrecht

Unser erster positiver Eindruck wurde über das verlängerte Wochenende nur bestätigt. Wir schlenderten durch die belebten Straßen voller Cafés, kleiner Geschäfte und bunter Verkaufsstände. Das macht uns immer wieder Spaß, egal in welcher niederländischen Stadt.

Oudegracht in Utrecht
Oudegracht in Utrecht

Leider hat es spontan nicht geklappt, das Rietveld-Schröder-Haus zu besichtigen. Um dieses wichtige Bauwerk der De-Stijl-Bewegung von innen zu sehen, muss man im Voraus ein Ticket online erwerben, da nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern zugelassen wird. Das von Rietveld entworfene Wohnhaus wurde 1924 in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrin Truus Schröder-Schräder errichtet. Es wurde im Jahr 2000 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen. Das Haus ist definitiv einen Besuch wert.

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Dafür konnten wir den Domturm besteigen! Um auf den 112,5 m hohen Turm zu gelangen, benötigt man ebenfalls ein Ticket. Es gibt nur geführte Besichtigungen zu bestimmten Zeiten. Diese Tickets kann man online oder direkt bei der Touristeninformation, die sich in der Nähe des Turms befindet, erwerben. Die Gruppen sind bewusst klein gehalten, sodass man mehr über den Turm erfährt. Der Eintritt kostet für Kinder bis 12 Jahre 5,00€ und für Erwachsene 10,00€. Die Führungen sind entweder auf Niederländisch oder Englisch.

Der Aufstieg auf den freistehenden Domturm lohnt sich allein schon wegen der Aussicht. Früher bildete der Turm zusammen mit einem Längsschiff und einem noch heute erhaltenen Querschiff einen imposanten Dom. Das Längsschiff stürzte jedoch während eines heftigen Sturms am 1. August 1674 ein und wurde nie wieder aufgebaut. Heute führt eine einspurige Straße unter dem Turm hindurch. Leider wird der Turm bis 2024 restauriert, was den Gesamteindruck ein wenig trübt.

Ein Wochenende reicht nicht aus

Wie immer reichte ein Wochenende, auch wenn es durch einen Feiertag etwas länger war, nicht aus, um die Stadt vollständig kennenzulernen. Wir haben uns jedoch sowohl den modernen und geschäftigen Bahnhof als auch das moderne Einkaufszentrum “Hoog Catharijne” mit seinen rund 200 Geschäften angesehen. Aber auch die ruhigeren und weniger belebten Ecken der Altstadt haben wir erkundet. Es gibt jedoch noch viel mehr in Utrecht und seiner Umgebung zu entdecken. Wir werden definitiv wiederkommen!

Bahnhof Utrecht
Bahnhof Utrecht

Ach ja, wir haben die besten Pommes bei Manneken Pis – Vredenbrug gegessen. Pommes gehören einfach dazu, wenn wir in die Niederlande fahren, genauso wie der Besuch eines guten Käseladens.

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Fazit

Utrecht ist auf jeden Fall ein Wochenende oder sogar länger wert. Sowohl die alten Grachten als auch das moderne Utrecht haben uns sehr gefallen. Im Gegensatz zu Amsterdam, das nur 40 Kilometer entfernt ist, ist Utrecht noch nicht vom sogenannten “Overtourism” betroffen. Es gibt auch noch ruhige und erholsame Ecken.

Schlusswort

Die Informationen über Ausstattungen und Preise basieren auf unseren eigenen Erfahrungen zum Zeitpunkt des Besuchs. Es kann sein, dass sich mittlerweile etwas geändert hat, was uns nicht bekannt ist. Daher freuen wir uns über Ergänzungen und Korrekturen in den Kommentaren.

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