Ein Blick auf DAO-Abzüge: Vor- und Nachteile für Gebrauchswaffen und Selbstverteidigung

Ein Blick auf DAO-Abzüge: Vor- und Nachteile für Gebrauchswaffen und Selbstverteidigung

Die waffentechnische Entwicklung hat im Laufe der Jahre diverse Abzugssysteme hervorgebracht. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Double-Action Only (DAO) Abzug, der eine Sonderstellung einnimmt. Doch welche Vor- oder Nachteile haben DAO-Pistolen? Sind sie als Gebrauchswaffen oder zur Selbstverteidigung geeignet? Und können die DAO-Abzüge die Lernkurve im Training steigern?

Der Double-Action Only (DAO) Abzug

Eine besonders bemerkenswerte Entwicklung in der Abzugstechnologie war das Schlagbolzenschloss von Gaston Glock aus den 1970er Jahren, auch bekannt als Safe-Action® Abzug. Beim Schlagbolzenschloss nimmt der Schlagbolzen seinen Weg zum Zündelement ausschließlich durch Federkraft, ohne Einwirken eines Schlagstücks von außen oder innen. Frühe Schlagbolzenschloss-Systeme waren im frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet, insbesondere in Taschenpistolen. Die meisten Pistolen dieses Typs hatten eine manuelle Sicherung, die mit dem Daumen umgelegt werden musste. Einige Modelle hatten sogar zusätzlich eine Griffrückensicherung. Durch das Drücken der Griffrückensicherung wurde die Schlagbolzenfeder gespannt.

Single Action und Double Action / Single Action (DA/SA)

Bei einem Single Action Abzugssystem wird der Schlagbolzen durch ein externes Schlagstück beschleunigt. Beim Double Action / Single Action System hingegen überwindet der Finger eine deutliche Federkraft, um das Abzugssystem zu spannen und auszulösen. Das Double Action / Single Action System erfordert eine Ausbildung in zwei grundverschiedenen Abzugscharakteristiken und in der Bedienung des Entspann-Mechanismus. Pistolenmodelle, die über keine Entspannmöglichkeit verfügen, gelten aus Anwendersicht als reine Single Action Pistolen.

Teilvorgespannte Double Action Only (DAO) Abzüge

Eine Sondervariante, die dennoch weit verbreitet ist, sind teilvorgespannte DAO-Abzüge. Bei diesem System wird die Schlagbolzenfeder durch das Zurücklaufen des Schlittens bereits vorgespannt und erst durch das Betätigen des Abzugs vollständig gespannt. Die bekannteste Vertreterin dieser Kategorie ist die Glock Pistole aus dem Jahr 1980. Ihr Abzugscharakteristik und Abzugsgewicht sind bei jedem Schuss identisch. Die Pistole verfügt über keine zusätzlichen externen Bedienelemente wie Sicherungsflügel oder Entspannhebel, ist aber dennoch aufgrund ihrer internen Sicherungen eine sichere Waffe.

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Trainingseffekt und DAO-Abzüge

Der Einsatz von Abzügen mit einem erhöhten Abzugswiderstand im Training kann zu einer besseren Abzugskontrolle und Konzentration auf das Abkrümmen führen. Untersuchungen belegen, dass Standardübungen auch mit einem Abzugsgewicht von drei Kilogramm ohne Präzisionsverlust absolviert werden können. Um diesen Trainingseffekt zu erreichen, können Glock-Schützen zeitweise einen New-York Trigger mit höherem Abzugsgewicht in ihre Glock Pistole einbauen.

Fazit

Harte Abzüge sind ein hilfreiches Trainingstool für ambitionierte Pistolenschützen. Einige Trainingseinheiten mit einem deutlich schwereren Abzug zu bewältigen, schulen die Abzugskontrolle und können zu einer Positiv-Konditionierung des Abzugsfingers führen. DAO-Abzüge sind daher auch eine Option für Gebrauchswaffen. Der einzige Nachteil liegt in der längeren Abzugswegzeit bei schnellen Schussfolgen jenseits von zwei Schuss pro Sekunde.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Ausgabe Nr. 62 von “Die Waffenkultur”.