Die Chartreux-Katze ist nicht nur für ihr markantes blaues Fell bekannt, sondern auch für ihren sanften Charakter. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dieser faszinierenden Rasse befassen.
Nicht jede Blaue ist eine Chartreux
Auf den ersten Blick mag es schwer sein, graue Katzen voneinander zu unterscheiden. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen der Chartreux, der Russisch Blau, der Korat und der Britisch Kurzhaar. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden aufgrund der geringen Anzahl echter Chartreux-Katzen auch britische Katzen in die Zucht eingekreuzt. Für etwa zehn Jahre wurden beide Rassen von der Fédération Internationale Féline (FIFe) als eine gemeinsame Rasse geführt. Seit 1977 ist die Chartreux jedoch offiziell eine eigenständige Rasse. Im Gegensatz zu den Briten gibt es bei der Chartreux nur die markante graue Fellfarbe ohne Muster, aber in verschiedenen Helligkeitsstufen. Auch der Körperbau unterscheidet sich: Chartreux-Katzen sind runder, schwerer und stämmiger auf kürzeren Beinen unterwegs. Der Kopf, die Ohren und die Augen der Chartreux haben eine trapezförmige Form mit einer kantigen Schnauze und ovalen Augen. Die Kater tragen oft einen auffälligen “Backenbart” und sind größer als die Kätzinnen. Es kann immer noch vorkommen, dass blaue Briten als Chartreux bezeichnet werden, was nach den Richtlinien der FIFe jedoch nicht korrekt ist.
Ähnlich, aber nicht gleich: Chartreux und Britisch Kurzhaar
Die blauen Katzen im Überblick
- Chartreux
- Britisch Kurzhaar
- Korat
- Russisch Blau
Die Chartreux-Katzen haben einen mittelgroßen und muskulösen Körperbau, während die Britisch Kurzhaar-Katzen groß, schwer und gedrungen sind. Korat-Katzen sind mittelgroß, schlank aber muskulös und elegant. Die Fell- und Augenfarben variieren bei den Briten, während die Chartreux nur das markante graue Fell ohne Zeichnung haben. Die Augen der Chartreux sind goldgelb bis kupferfarben, während die Russisch Blau-Katzen leuchtend grüne Augen haben und silbergraues Fell besitzen.
Die Besonderheit der Chartreux-Katzen: ihre Blutgruppe
Bei den Chartreux-Katzen und den Devon Rex-Katzen ist die Häufigkeit der Blutgruppe B höher als bei anderen Katzenrassen. Europäische Hauskatzen haben im Vergleich dazu einen Anteil von über 90 Prozent der Blutgruppe A. Dies ist ein wichtiger Aspekt bei der Zucht, da es zu schweren Schäden der roten Blutkörperchen kommen kann, wenn eine weibliche Katze mit Blutgruppe B mit einem Kater mit Blutgruppe A verpaart wird. Dieses Syndrom wird als “fading kitten syndrome” oder “felinen neontalen Isoerythrolyse” (FNI) bezeichnet. Es führt zu Blutarmut, Schwäche, Gelbsucht und Gewichtsverlust bei den betroffenen Kätzchen.
Niemals langweilig – das Leben mit einer Chartreux
Die Chartreux-Katzen werden manchmal als “Hundskatzen” bezeichnet, da sie gerne apportieren. Sie haben eine besondere Bindung zu Menschen und sind daher ideale Familienkatzen. Sie lieben es, gemeinsam mit ihren Besitzern Abenteuer zu erleben. Ihre Neugier und Robustheit machen sie auch für Freigang geeignet. Wenn Sie jedoch Bedenken haben, dass Ihre Chartreux bei ihren Streifzügen andere Liebhaber findet, können Sie ein nicht zu kleines Freigehege mit Spiel- und Klettermöglichkeiten für sie bauen.
Wo können Sie Chartreux-Katzen kaufen?
Die Chartreux-Katzen werden nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland gezüchtet. Seriöse Züchter sind in Zuchtverbänden wie dem “Deutsche Edelkatzenzüchterverband” (DEKZV) registriert. Dort finden Sie eine Liste von rund 15 Zuchten in Deutschland, die den Stammbaum und die Herkunft ihrer Katzen nachweisen können. Es ist wichtig, bei der Auswahl eines Züchters auf Seriosität und tiergerechte Zucht zu achten. Die Preise für einen Chartreux-Nachwuchs variieren je nach Nachfrage und Züchter, betragen aber in der Regel zwischen 700 € und 1000 €.
Jetzt wissen Sie mehr über die faszinierende Chartreux-Katze und können sich entscheiden, ob sie die richtige Begleiterin für Sie ist.