Tv-Programme, in denen Menschen ihre Häuser öffnen, sind sehr beliebt. Ob es sich um ein Haus handelt, das neu eingerichtet werden muss, einen Mann, der beim Heimwerken nicht vorankommt, oder ein Haus, das vor dem Verkauf noch etwas aufgehübscht werden soll: Wir schauen gerne in die Häuser anderer Leute. Aber wie sieht es mit dem Wohnwagen anderer Leute aus? Sind Sie auch neugierig, wie jemand seinen Wohnwagen eingerichtet hat? Wir schon! Deshalb werfen wir regelmäßig einen Blick in einen aufgepeppten Wohnwagen. Dieses Mal ist der Wohnwagen von Tanja dran!
Erzähle etwas über dich und deine Familie. Wer seid ihr und was macht ihr gerne?
Mein Name ist Tanja, ich bin 45 Jahre alt, seit 25 Jahren verheiratet und Mutter von fünf Kindern. Wir leben mit unserem Hund sehr ländlich in der Nähe von Osnabrück (DE) in unserem kleinen Haus mit einem großen Garten und den Großeltern nebenan. Ich arbeite halbtags im Delikatessenladen meiner besten Freundin. Nachmittags bin ich zu Hause bei den Kindern. Die beiden ältesten Mädchen sind Zwillinge, 21 Jahre alt und bereits ausgezogen, um zu arbeiten und zu studieren. Meine Söhne sind 18 und 13 Jahre alt und unser jüngster ist 7 Jahre alt. Ich bin ein absoluter Krimi-Fan, liebe spannende Bücher und Filme. Außerdem liebe ich es, unseren Garten und Wohnwagen schön zu gestalten und einzurichten. Dekoration ist wirklich meine Leidenschaft.
Kannst du etwas über den Kauf des Wohnwagens erzählen?
Wir hatten damals vier Kinder und waren noch nie gemeinsam in den Urlaub gefahren. Das ist mit einer so großen Familie nicht so einfach. Aber wir hatten den großen Wunsch, das zu tun. Also haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, diesen Wunsch zu erfüllen. Unsere Freunde hatten kurz zuvor einen Wohnwagen gekauft und fanden es großartig. Mein Mann hat früher als Kind auch schon gecampt. Also haben wir uns auch auf die Suche nach einem geräumigen und erschwinglichen Wohnwagen gemacht, was sich als ziemlich schwierig erwies. Denn wir hatten noch einige Kriterien. Er durfte – musste sogar – etwas älter sein, damit er in unser Budget passen würde. Der Wohnwagen musste genug Platz für 6 Personen bieten, vorzugsweise mit einer umbaubaren Rundsitzgruppe. Außerdem musste er gepflegt und ohne größere Mängel sein. Wir haben das Internet durchsucht und verschiedene Foren besucht, sind viel herumgefahren und haben unseren Bürstner-Wohnwagen gefunden, als wir an einem Händler vorbeifuhren. Es war eine Bauchentscheidung. Sehr spontan. Der Wohnwagen war großartig. Sowohl von außen als auch von innen sehr sauber und gut gepflegt. Er war damals 20 Jahre alt. Niemand war jemals mit dem Wohnwagen in den Urlaub gefahren, aber der Händler hatte ihn all die Jahre für Verkaufsgespräche genutzt. Die Größe stimmte, der Preis stimmte und auch der Zustand stimmte. Noch in derselben Woche waren wir stolze Besitzer eines Bürstner Lux Wohnwagens mit Vorzelt.
Wie kam es zur Idee, den Wohnwagen aufzupimpen?
Unser Bürstner steht im Winter immer in einer eigens für ihn gebauten Scheune, und da ist eine Maus durch ein Lüftungsgitter hineingekommen. Diese Maus hat einiges kaputt gebissen: Leitungen, Polster, Kissen und Decken. Wir haben den Schaden behoben und sind wieder in den Urlaub gefahren, aber ich fühlte mich nicht mehr ganz wohl dabei. Ich konnte nicht aus dem Kopf bekommen, dass ein Tier in unserem Wohnwagen gewesen war. Dann standen wir vor der Entscheidung. Den Wohnwagen verkaufen und nach etwas Neuem für uns und unsere mittlerweile fünf Kinder suchen oder den Wohnwagen komplett renovieren. Unsere Kinder haben sich schließlich entschieden. Sie fanden den Verkauf keine Option. Sie waren an unseren “Bürstner Omi”, wie sie unseren Wohnwagen nennen, gewöhnt. Sie sind praktisch in diesem Wohnwagen aufgewachsen. Es wurde also eine Renovierung.
Wie verlief die Renovierung?
Die Renovierung dauerte etwa drei Monate und fand an den Wochenenden und nach der Arbeit statt. Wir haben uns in einem Farbengeschäft beraten lassen und dann alle Fronten und Scharniere entfernt, alles geschliffen und mit dem Grundieren der Oberflächen begonnen. Nach dem Grundieren haben wir mit dem Streichen begonnen. Wir hatten uns die Farbe in unserer Wunschfarbe mischen lassen. Nach drei Schichten waren wir zufrieden. Dann waren die Wände an der Reihe. Auch sie haben einen neuen Anstrich bekommen. Wir haben das Badezimmer komplett leergeräumt. Die Duschwanne musste herausgenommen werden und dann sahen wir auch, wie viel Schaden die Maus dort angerichtet hatte.
Was habt ihr alles umgebaut/verändert und wovon habt ihr euch inspirieren lassen?
Wir haben die Duschwanne nicht wieder eingebaut. Die Wandverkleidung wurde entfernt und erneuert, genauso wie die Schränke und der Spiegel. Um dem etwas “schwammigen” Boden mehr Stabilität zu geben, haben wir an einer Stelle Reparaturen durchgeführt. Außerdem haben wir Laminat verlegt. Dabei haben wir an anderer Stelle Gewicht gespart. In diesem Moment hatte ich keine Inspirationsquelle. Das war vor 5 Jahren und zu der Zeit war ich noch nicht so aktiv im Internet. Ich habe alles selbst entworfen. Im Laufe der Jahre haben sich unsere Lebensumstände und Bedürfnisse jedoch verändert. Die Kinder wurden älter, die Großen waren nicht mehr dabei und wir sind immer häufiger campen gegangen und wurden sogar Saisoncamper. Also haben wir beschlossen, noch etwas mehr anzupacken. Da wir mehr Zeit im Wohnwagen verbrachten, wollten wir mehr Schlafkomfort. Das haben wir durch ein Bett erreicht, das tagsüber als Sofa dient. Damit hat unser Wohnwagen ein Wohnzimmergefühl. Unser Vorzelt hat einen festen Boden, eine Küche und einen Essbereich. Hier spielt sich das Campingleben ab und deshalb können wir auch auf die Rundsitzgruppe im Wohnwagen verzichten. Und das lästige Aufbauen des Bettes in der Nacht haben wir damit auch gleich gelöst 😉 Mit einem Handgriff verwandeln wir das Sofa in ein großes Bett.
Worauf seid ihr am stolzesten?
Auf den Wohnzimmercharakter im Wohnwagen, auf die schöne Atmosphäre.
Erhaltet ihr viele Reaktionen, wenn ihr mit dem Wohnwagen unterwegs seid?
Oh ja, es ist wirklich schön, welches Feedback man bekommt. Ob persönlich, wenn wir im Urlaub sind, oder hier im Internet. Das macht mich eigentlich schon ein bisschen stolz, denn es zeigt doch, dass wir etwas richtig gemacht haben.
Was sind eure Pläne mit dem Wohnwagen?
Wie gesagt, sind wir Saisoncamper. Wir stehen vom Ende März bis Mitte September an der Nordsee in Bensersiel. Das ist unser zweites Zuhause. Wir haben von Mitte Oktober bis Mitte Februar einen alten Bürstner renoviert, der mittlerweile aber wieder verkauft ist. Wir genießen es einfach. Unser großer Traum ist es, ein Wohnmobil zu haben, aber neben unserem Wohnwagen.
Möchtest du noch etwas loswerden?
Ob ich noch Besonderheiten habe? Vielleicht, dass unser Wohnwagenhersteller Bürstner auch über meinen Instagram-Account von mir und meiner Arbeit wusste. Wir wurden in die Bürstner-Fabrik eingeladen und haben immer noch Kontakt. Vor kurzem wurde auch eine kurze Dokumentation über unser letztes Renovierungsprojekt gezeigt.
Hat auch du einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil umgebaut, bemalt oder eine andere bemerkenswerte Geschichte über deinen Wohnwagen oder dein Zelt? Dann schicke eine E-Mail an: [email protected] und vielleicht kommt dein Fahrzeug auch auf unseren Blog!